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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra
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Gesicht war alles Leben gewichen. »Wehe uns, das ist das Ende«, murmelte er kaum hörbar.
    Laura beachtete die beiden nicht. Entschlossen eilte sie an das Bett des Professors. Sie stellte den Kelch behutsam auf dem Nachttisch, beugte sich über den Todkranken und flüsterte: »Er lebt also noch?«
    »Ja - noch«, antwortete Miss Mary mit gebrochener Stimme, bevor sie einen ratlosen Blick mit Percy wechselte und langsam auf Laura zuging. »Was hast du vor, Laura?«
    »Der Hüter des Lichts und Professor Morgenstern sind doch durch ihr Schicksal untrennbar miteinander verbunden, oder?«
    Erneut schauten die beiden Wächter sich ratlos an. »Was möschtest du damit andeuten?«, fragte Percy verwundert.
    »Ganz einfach - wenn die beiden so viel verbindet, dann muss das für alles gelten, was sie betrifft. Wenn Professor Morgenstern nur deshalb krank geworden ist, weil der Hüter des Lichts durch das Schwert Pestilenz verletzt wurde, dann müsste umgekehrt auch der Hüter des Lichts wieder gesund werden, wenn es uns gelingt, Professor Morgenstern zu heilen.«
    Miss Marys Gesicht zeigte plötzlich rote Flecken. »Der Gedanke erscheint mir nicht nur absurd, sondern schlichtweg anmaßend zu sein!«, sagte sie in empörtem Ton.
    Percy zog die Stirn kraus, starrte nachdenklich vor sich hin und zuckte nur hilflos mit den Schultern. »Iisch weiß niischt, aber vielleischt solltest du es einfach versuchen?«
    Laura nahm den Deckel des Kelches ab und tauchte den Zipfel eines frischen Leinentuches in das Wasser des Lebens. Dann beugte sie sich über den Todkranken, hielt das Tuch an seinen Mund und benetzte die Lippen mit ein paar Tropfen des kostbaren Elixiers.
    Miss Mary Morgain und Percy Valiant traten dicht heran. Mit angespannten Mienen beobachteten sie über Lauras Schultern hinweg das Gesicht des Professors.
    Doch nichts geschah. Quälend versickerten die Sekunden im ewigen Strom der Zeit. Aurelius Morgenstern lag noch immer bleich und reglos da. Sein Bewusstsein hatte sich längst von der Welt abgekehrt, und nun hatte es den Anschein, als würde sein Atem schwächer. Er röchelte nicht einmal mehr.
    Laura sah den Professor mit banger Erwartung an. Ein sehnsüchtiges Flehen lag in ihrem Blick. Allein, es half nichts - sein Zustand besserte sich nicht. Sie musste einsehen, dass ihre Hoffnung sie getrogen hatte. Sie hatte sich schlichtweg getäuscht.
    Lauras Herz drohte auszusetzen. Ihre Knie wurden weich. Ihre Kräfte schwanden. Sie ließ sich auf die Bettkante sinken und schaute Miss Mary und Percy aus großen, traurigen Augen an. Stumm erwiderten die beiden Lauras Blick. »Verzeiht mir«, flüsterte das Mädchen. »Bitte verzeiht mir.«
    Laura schlug die Augen nieder und schaute beschämt zu Boden. Sie schluckte, aber die Tränen ließen sich nicht länger zurückhalten. Langsam rollten sie über ihre Wangen.
    Miss Mary und Percy Valiant schwiegen. Betroffen betrachteten sie Laura, die schluchzend auf der Bettkante zusammengesunken war.
    Plötzlich hörte Laura ein Geräusch hinter sich: ein leises Gähnen. Erstaunt richtete sie sich auf und drehte sich zum Professor um.
    Im selben Moment schlug Aurelius Morgenstern die Augen auf. Er gähnte verschlafen, reckte sich und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Dann lächelte er Laura freundlich an.
    »Laura!«, sagte er. »Sei mir gegrüßt, Laura Leander!«
    Anschließend begrüßte der Professor die beiden Wächter, die in ihrem maßlosen Erstaunen vergaßen, seinen Gruß zu erwidern.
     
    D er Hüter des Lichts schlug die Augen auf und sah in die verwunderten Gesichter von Morwena und Paravain. Der junge Ritter schreckte zurück, überrascht von dem plötzlichen Erwachen seines Herrn.«
    »Sie ... sie hat es also tatsächlich geschafft?«, stammelte er ungläubig.
    Elysion musterte ihn mit strengem Blick. »Dann hast du also daran gezweifelt?«
    Der Ritter schwieg, sein beschämtes Gesicht war Antwort genug. Der Hüter des Lichts wandte sich der Heilerin zu, die seinen prüfenden Blick mit einem erleichterten Lächeln erwiderte. Es war nicht nötig, dass Elysion ihre Gedanken las - er wusste auch so, dass sie nicht einen Augenblick schwankend geworden war in ihrem Glauben an das Licht.
    »Natürlich hat sie es geschafft«, sprach er, an Paravain gerichtet. »Weil sie geglaubt hat! An die Kraft des Lichts und an sich selbst!«
    Helle Sonne flutete nun in das Schlafgemach und vertrieb die bedrückende Finsternis. Elysion richtete sich mühelos auf, als habe das Gift der
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