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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra
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du?«
    Percy schüttelte schnell den Kopf. »Iisch fürschte, dies ist niischt der reschte Augenblick für langwieriische Erklärungen! Des Schicksals Fäden werden dursch unsere 'ände gleiten, wenn wir uns niischt der Eile befleißigen!« Damit wendete er sein Pferd, gab ihm die Sporen und galoppierte davon. Laura zog leicht am Zügel und schnalzte mit der Zunge. Sturmwind verstand sofort, was seine Reiterin wollte. Er fiel in den Galopp und folgte Salamar.
     
    Die Pferdehufe trommelten ein Stakkato auf den hartgefrorenen Boden, als die beiden Reiter durch den Henkerswald galoppierten. Die Bäume flogen an den Reitern vorbei wie verwischte Schatten. Laura führte den Zügel nur mit einer Hand, denn im linken Arm hielt sie den Kelch der Erleuchtung, sorgsam darauf bedacht, ihn gerade zu halten, um den kostbaren Inhalt nicht zu verschütten. Sie war froh, dass sie sich trotz des höllischen Tempos im Sattel halten konnte, und dachte dankbar an ihren Vater, der sie schon von frühester Kindheit an zum Reiten geschickt hatte.
    Allmählich lichteten sich die Bäume, und Laura und Percy erreichten den Waldrand. Vor ihnen erstreckte sich der Park von Ravenstein. Ohne anzuhalten, galoppierten sie weiter. Plötzlich bemerkte Laura vier Reiter. Drei schwarze Reiter auf schwarzen Pferden und ein grauer Recke, der an ihrer linken Flanke auf einem steingrauen Ross ritt. In einiger Entfernung preschten sie hinter einer schräg vor ihnen gelegenen Gruppe von Sträuchern hervor und hielten im spitzen Winkel auf sie zu. Offensichtlich wollten sie ihnen den Weg zum See abschneiden.
    »Percy!«, rief Laura und deutete in die Richtung der Reiter.
    »Diese elenden 'unde!«, fluchte der Lehrer, als er die Schwarzen erblickte, und trieb seine Sporen tief in Salamars Weichen. »Los, schneller, Laura! Sie dürfen diisch unter keinen Umständen erwischen!«
    Sturmwind brauchte die Sporen nicht. Er reagierte sofort auf Lauras Schenkeldruck und beschleunigte das Tempo, dass sie nur so durch den Park flogen. Die vier Reiter waren dennoch bereits so dicht herangekommen, dass Laura auf den Rappen Dr. Schwartz, die Taxus und Albin Ellerking erkannte. Auf dem Grauen aber saß niemand anders als Reimar von Ravenstein, der Grausame Ritter.
    Laura blieb keine Zeit, sich zu wundern, denn Percy brüllte: »'urtiisch, Laura! Schlage einen Bogen um die Burg, und reite alleine weiter. Du musst zur Pforte, schnell!«
    Laura gehorchte. Während Percy unverändert auf die Schwarzen Reiter zuhielt, lenkte Laura Sturmwind in die angegebene Richtung. Sie sah noch, dass vier Reiter auf Schimmeln von der Burg her angesprengt kamen: Miss Mary, Attila Morduk und die Dietrich-Zwillinge. Sie eilten Percy Valiant zu Hilfe und stellten sich gemeinsam mit ihm den Dunklen. Aber dann versperrte dichtes Gebüsch den Blick, und Laura war von nun an ganz auf sich alleine gestellt.

30
     
    Die magische Pforte
     
    ls Laura das Ufer des Drudensees er eichte, schimmerte der Himmel im Osten bereits erschreckend hell. Eine Glocke aus Dunst wölbte sich über der Insel. Sie leuchtete, als erstrahle ein Licht in ihrem Inneren.
    Am Bootssteg zügelte Laura den Schimmel. Sie wollte absitzen, als ihr Blick auf die Ruderboote fiel. Sie waren bis zur Hälfte mit Wasser vollgelaufen, und große Löcher klafften in ihrem Boden. Ganz offensichtlich waren sie absichtlich zerstört worden, um Laura die Überfahrt unmöglich zu machen.
    Laura war erschrocken und ratlos zugleich. Und was jetzt? Wie soll ich nun zur Insel kommen?
    Sturmwind scharrte unruhig mit den Hufen und ließ ein lautes Wiehern hören. Dann machte der Schimmel kehrt und trabte ein gutes Stück vom Ufer weg, wendete erneut und blieb stehen. Er hob den Kopf und wieherte ein weiteres Mal. Und plötzlich verstand Laura, was das Pferd ihr bedeuten wollte: Sturmwind wollte sie auf seinem Rücken zur Insel tragen!
    Aber - das ist doch nicht möglich!, schoss es ihr durch den Kopf. Es sind fast zweihundert Meter bis dorthin, kein Pferd der Welt kann so weit springen!
    Wie aus dem Nichts stieg die Erinnerung an ihren Vater in ihr auf. Laura sah ihn fast leibhaftig vor sich, wie er in der Nacht vor ihrem Geburtstag an ihrem Bett gestanden hatte. In ihrem Kopf halten seine eindringlichen Worte wider: »Ob es gelingt, hängt ganz alleine von dir ab, Laura. Von deinem Willen und von deinem Glauben an dich selbst!«
    Plötzlich wusste sie, was sie falsch gemacht hatte. Sie hatte einmal mehr vergessen, dass die Welt hinter den Dingen
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