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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra
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Pestilenz niemals in ihm gewütet. Die Blässe des Todes war verschwunden, und seine Augen strahlten wieder voller Kraft und frischem Lebensmut. Der Hüter des Lichts schlug die Decke zurück und erhob sich von seinem Lager.
    Der Weiße Ritter wollte ihn stützen, doch Elysion hielt ihn davon ab. Ohne Hilfe schritt er zum Fenster. Sein Gang war aufrecht und sicher. Nichts deutete darauf hin, dass die Ewige Finsternis ihn schon beinahe verschluckt hatte, bevor ihn das Wasser des Lebens auf wundersame Weise wieder ins Licht zurückholte.
    Elysion öffnete das Fenster. Köstliche klare Luft strömte in die Kammer und verscheuchte den fauligen Geruch des Todes. Der Alte hob den Kopf der Wintersonne entgegen, schloss die Augen und sog den würzigen Duft ein, der von der Wispergras-Ebene zu ihm emporstieg. Als er sich satt gerochen hatte, schlug er die Augen wieder auf und ließ seinen Blick über die Mauern von Hellunyat und die Umgebung der Gralsburg schweifen.
    Die Ebene von Calderan strahlte in goldenem Glanz. Die Schwarzen Nebel waren bereits bis an den Rand zurückgedrängt worden und lösten sich allmählich auf.
    Elysion seufzte. Es war geschafft! Das Licht hatte den Angriff der Finsternis abgewehrt. Das Leben hatte sich wieder einmal als stärker erwiesen als das Ewige Nichts.
    Er drehte sich um und schaute Morwena und Paravain mit seinem ernsten Gesicht an, das die Spuren eines Lebens in sich trug, das fast so alt war wie der älteste der alten Planeten.
    »Ihr wisst, was uns überliefert ist seit Anbeginn der Zeiten«, sprach er. »Solange es jemanden gibt, der an das Gute glaubt und dafür streitet, wird das Böse nicht den endgültigen Sieg erringen. Solange das Licht leuchtet, wird die Finsternis nicht triumphieren. Und dennoch wird die Finsternis immer wieder nach uns greifen, und wir müssen wachsam sein Tag für Tag.«
    Morwena und Ritter Paravain traten an die Seite ihres Herrn, und gemeinsam sahen sie hinaus in den lichten Tag, auf das neue Leben auf Aventerra. Ungehindert wanderten ihre Blicke bis weithin zum Horizont. Zum Modermoor im Osten, den Drachenbergen im Süden und zum Raunewald im Westen. Und obwohl es früher Morgen war, konnten sie am Himmel noch immer einen der beiden Monde von Aventerra sehen.
    Es war der Menschenstern. Die Zeit seines Untergangs war noch nicht gekommen.
     
    B urg Ravenstein funkelte im Licht. Der Morgen war klar und heiter, aber von Osten her trieben dicke Wolken heran. Ein kräftiger Wind wehte um den großen Turm und zauste an Haaren und Kleidern der Menschen, die sich trotz der winterlichen Kälte auf der Aussichtsplattform versammelt hatten.
    Professor Aurelius Morgenstern stand mit rosigen Wangen zwischen Mary Morgain und Percy Valiant. Laura, Lukas und Kaja hatten sich gegenüber den Lehrern aufgereiht. Das fröhliche Lärmen einiger Schüler, die im Park spielten, drang zu ihnen herauf, aber dafür hatten sie kein Ohr. Laura, die sich ihre Dockmütze tief in die Stirn gezogen hatte, schaute den Professor fragend an: »Dann haben wir also endgültig gesiegt?«
    Aurelius Morgenstern schüttelte sein greises Haupt. »O nein, Laura«, antwortete er mit einem gütigen Lächeln, »noch lange nicht, und dir bleibt noch viel zu tun. Deine vordringlichste Aufgabe wird es von nun an sein, den Kelch der Erleuchtung vor den Dunklen zu schützen.«
    »Sie werden alles daransetzen, ihn wieder in ihren Besitz zu bringen!«, warnte Miss Mary. »Denn er verleiht auch ihnen besondere Kräfte, wenn er in ihren Händen ist.«
    »Schließliisch wissen sie ebenso gut wie wir, dass der Kelsch erst wieder in drei Monden nach Aventerra zurückgebracht werden kann - an Ostara, dem nächsten Sonnenfeste«, erklärte Percy. »Es bleibt ihnen fürwahr eine lange Zeit - und die werden sie mit Siischer'eit niischt ungenutzt verstreischen lassen. Sie werden teufliische Ränke schmieden und vor keiner Gemein'eit zurückschrecken, um ans Ziel ihrer Wünsche zu gelangen.«
    Laura schluckte. Ganz schön heftig, was da auf mich zukommt!, dachte sie.
    »Und außerdem«, fügte der Professor bedächtig hinzu, »außerdem musst du den Kelch wieder nach Aventerra in die Gralsburg zurückbringen.«
    Laura machte ein grimmiges Gesicht und hob abwehrend die Hände. »Aber warum ausgerechnet ich?«
    »Du bist im Zeichen der Dreizehn geboren«, antwortete Aurelius Morgenstern geduldig, »und deshalb zum Kelchträger bestimmt. Du bist als Einzige von uns in der Lage, die magische Pforte aus eigener Kraft zu
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