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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra
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    Ein seltsamer Traum
     
    aura Leander stöhnte im Schlaf. Helles Mondlicht flutete durch das Fenster in ihr Schlafzimmer und tauchte es in einen silbrigen Glanz. Unruhig warf das Mädchen den Kopf auf dem Kissen hin und her. Seine langen blonden Haare waren schweißverklebt.
    »Nein«, stöhnte Laura heiser. »Nein, nein, nein!« Ihr hübsches, zartes Gesicht war nur noch eine schmerzverzerrte Grimasse. »Neeeiiin!«
    Laura schreckte aus dem Schlaf und richtete sich in ihrem Bett auf. Verwirrt schaute sie sich um. Es dauerte einige Momente, bis ihr endlich dämmerte, dass sie sich in ihrem Schlafzimmer befand.
    Im selben Augenblick flammte das Licht an der Decke auf, und ihr Bruder Lukas trat in das Zimmer. »Was ist los, Laura?«, fragte er verschlafen. »Warum hast du so geschrien?«
    Lukas war ein Jahr jünger als seine Schwester. Er war zwölf und Laura dreizehn. Das heißt: fast dreizehn, denn bis zu ihrem Geburtstag waren es noch zwei Tage. Lukas war genauso blond wie Laura, hatte die gleichen blauen Augen wie sie, und auch sein Grübchen am Kinn sah genauso aus wie das seiner Schwester. Im Gegensatz zu Laura trug Lukas eine große Brille auf der Nase, die ihm ein leicht professorenhaftes Aussehen verlieh.
    Laura starrte ihren Bruder verständnislos an. »Ich hab geschrien?«
    »Exaktenau!«, erwiderte Lukas. »Exaktenau« war eines von Lukas' heiß geliebten Spezialwörtern. »Du hast geschrien, dass ich es bis in mein Zimmer gehört habe. Warum?«
    Im ersten Moment konnte Laura sich an nichts erinnern. Sie schaute sich in ihrem Zimmer um, als könne sie da die Antwort finden. Es unterschied sich kaum von einem Zimmer anderer Mädchen ihres Alters. An den Wänden hingen Pferdebilder und Poster ihrer Lieblingsbands. Neben ihrem Schrank stand ein großes Regal mit ihren Büchern: »Die unendliche Geschichte«, »Der Goldene Kompass« und andere dicke Schmöker. An der dem Bett gegenüberliegenden Wand stand ihr Schreibtisch, und darüber hing ein Filmplakat, von dem Frodo Beutlin sie mit großen braunen Augen anschaute.
    Auf dem Schreibtisch herrschte eine wüste Unordnung: Bücher, Hefte und Zeitschriften waren kreuz und quer darauf verstreut. Dazwischen lagen CDs und Disketten, und ein buntes Sammelsurium von Kugelschreibern, Malstiften, Bleistiftspitzern und Radiergummis vervollständigte das Durcheinander. Einige der gerahmten Fotos, die für gewöhnlich darauf aufgereiht waren, waren umgefallen und nicht wieder aufgerichtet worden. Als Lauras Blick auf eines der Fotos fiel, das sie in ihrem weißen Fechtanzug und mit Florett in der Hand zeigte, erinnerte sie sich plötzlich wieder.
    »Ich hab geträumt«, sagte sie nachdenklich. »Von Rittern.«
    »Von Rittern? Was für Ritter denn?« Eine kleine Falte grub sich bis zur Nasenwurzel in die Stirn ihres Bruders - das sichere Zeichen, dass er Zweifel hegte.
    »Es waren weiße und schwarze Ritter«, erinnerte sich Laura. »Und sie haben ganz wild miteinander gefochten, mit mächtigen Schwertern, Streitäxten und Morgensternen - mit richtig gefährlichen Waffen!«
    »Echt?«, fragte Lukas, und die Falte kerbte sich noch tiefer in seine Stirn.
    »Ja.« Laura nickte eifrig, und die Erinnerung an ihren Traum wurde immer lebendiger. »Da war auch eine riesengroße Burg, und das Land drum herum sah ein bisschen so aus wie Mittel-Erde in dem Film.« Sie deutete auf das Plakat über ihrem Schreibtisch.
    »Kein Wunder«, sagte Lukas mit leicht oberlehrerhaftem Ton. »>Den Herrn der Ringe< hast du ja auch schon zwölfmal gesehen!«
    »Dreizehnmal!«, korrigierte Laura. »Aber dann ist was Eigenartiges passiert: Als die Ritter gerade am heftigsten kämpften, war ich plötzlich mitten unter ihnen, und ein alter Mann mit weißen Haaren und einem langen weißen Bart -«
    »Gandalf - oder Albus Dumbledore?«, unterbrach Lukas und grinste.
    Laura schüttelte den Kopf. »Nein, weder Gandalf noch Dumbledore. Obwohl - ein bisschen ähnlich sah er ihnen schon. Also, dieser alte Mann kam auf mich zu und lächelte mich erst ganz freundlich an. Doch dann machte er ein ernstes Gesicht und sagte, ich müsse den Kelch suchen!«
    »Den Kelch? Was für einen Kelch denn?«
    »Keine Ahnung!« Laura zuckte mit den Schultern. »Daran erinnere ich mich nicht mehr. Ich weiß nur noch, dass plötzlich ein schwarzer Ritter auf den Alten zusprang. Seine Augen waren rot vor Wut, und er hob ein Schwert, um den alten Mann zu töten. Aber was dann geschah -« Sie brach ab, überlegte einen
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