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Marzipaneier (Junge Liebe)

Marzipaneier (Junge Liebe)

Titel: Marzipaneier (Junge Liebe)
Autoren: Manuel Maier
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3. Mai 2005
    Der 3. Mai ist normalerweise ein Tag wie jeder andere. Nicht für mich. Mein sechzehnter Geburtstag steht an. Endlich ein Fünkchen Freiheit. Von meinen Großeltern gibt’s ein Mofa und am Freitag werde ich meine erste Party schmeißen. Davor muss ich aber noch Lena Busch, das beliebteste Mädchen der Neunten und seit kurzem wieder Single, an Land ziehen. Eine Wette mit meinem besten Freund Mark hat mir das eingebrockt.  
    Auf den Mund gefallen bin ich eigentlich nicht, aber gegen Mark hab ich oft keine Chance. Außerdem träume ich zurzeit lieber von hübschen Männern, die in ein Unwetter kommen und denen ich in meinem Zimmer Unterschlupf gewähren muss. Es ist immer ein triefend nasser und sexy Männerkörper, dem ich dann beim Ausziehen helfe. Ich wärme ihn ein bisschen, schlecke ihn ab und tue, was ihm gefällt. Jedes Mal flüstert er dann lüstern „Lass es uns tun“. Dann beginnt er mit mir zu spielen … Und nachdem wir uns die Seele aus dem Leib gestöhnt haben, kehre ich zurück in die reale Welt. Ja, so ist das mit meinen Fantasien.
    Da ich Weltmeister im Dinge-vor-mir-herschieben bin, muss ich heute meinen inneren Schweinehund überwinden und in den sauren Apfel beißen. Bisher hatte ich schon zahlreiche Affären mit einer Reihe hübscher und beliebter Mädels. Einfach deshalb, weil die anderen auch immer Freundinnen haben. Schließlich muss ich mich doch endlich auch einmal verlieben und nicht nur Beziehungen zum Schein haben. Es ist ein mir auferlegter Druck von außen. Obwohl ich meist äußerst selbstbewusst auftrete, manche Leute sagen sogar ich sei arrogant, halse ich mir immer irgendwelche Frauen auf, nur damit die anderen nicht schlecht über mich reden. Ne Abfuhr möchte ich keinesfalls bekommen, wie stünde ich vor der Clique da?
    Wir stehen in der Pause bei den Fahrradständern in der Gruppe. Natürlich erinnert Mark alle an unsere Wette. Er hat dieses Talent, so was immer zum ungünstigsten Zeitpunkt anzubringen. Jetzt bin ich unter Druck, den die anderen durch ihre gehässigen Bemerkungen noch verstärken.
    Ich bewege ich mich in Richtung neunte Stufe. Wo ist sie? Aber was ist das? Lena entfernt sich von ihrer Clique. Ihre blonden Haare wehen leicht im Wind und ihre Möpse wackeln auf und ab, während sie auf mich zukommt. Es ist warm, die Sonne blendet mich ein wenig. Lena trägt mal wieder Mini und ein Top, das mehr verrät als verdeckt. Das ist Lena! Sie kommt auf mich zu und lächelt, wie nur sie das kann. Ich bringe lediglich ein leises „Hi“ raus. Ihre Zähne sind weiß. Eigentlich ist sie super sexy, aber nicht einmal sie schafft es meinen speziellen Freund da unten in Aufruhr zu versetzen. Nicht im Geringsten. Warum nur? Seit geraumer Zeit reagiert er nicht mehr auf Frauenkörper.
    „Du hast heute Geburtstag, nicht?“ Lässig schiebt sie eine Strähne hinter ihr Ohr. Sie gratuliert mir.
    „Ich will lieber nicht singen, sonst vergraule ich dich noch“, meint sie liebenswürdig.
    Plötzlich umarmt sie mich und drückt mir ein „Yes“ in die Hand; ich komme mir vor wie in der Werbung. Das einzige was ich bei halbwegs klarem Verstand noch fertig bringe, ist sie zu meiner Party einzuladen. Sie scheint, als hätte sie genau darauf gewartet und sagt auf der Stelle zu. Sie dreht sich um und ich blicke auf ihren BH, dessen Formen sich unter ihrem Top abzeichnen.
    Strike! Ich hab’s geschafft! Die Wette hab ich gewonnen, was für ein Tag! Im Nachhinein war das gar nicht so schwer, dennoch bin ich heilfroh es hinter mich gebracht zu haben. Manchmal träume ich davon, dass Mark mich zwingt, mit einem Jungen aus zu gehen. Aber auf die Idee wird er wohl nie kommen.
     
    Endlich Freitag. Wir feiern bei mir zu Hause im Partykeller. Alle sind supergut drauf. Links von mir läuft eine Tequila-Runde nach der anderen, zu meiner Rechten knutscht Julian mit ’ner blonden Tussi rum, die kaum einer kennt und die anderen erzählen sich Witze. Aber ich bin irgendwie nur körperlich anwesend und kann mich nicht amüsieren. Am liebsten würde ich mich allein mit ‘nem hübschen Jungen auf mein Zimmer verziehen und den ein bisschen verwöhnen. Sein Ding in den Mund nehmen oder an seinen Nippeln saugen. Wo ist eigentlich Lena? Sie wird mich doch nicht vor allen blamieren und zu Hause bleiben wollen? Mark merkt es sofort, wenn ich schlechte Laune habe und spielt DJ.
    Heute kann mich nicht einmal sein gelungener Mix aus Techno und Hiphop aufheitern. Doch dann ist es soweit. Ich dachte
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