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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra
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hatte sich aufgerichtet und stieß mit dem Kopf fast an die Decke der Grabkammer. Den Kelch der Erleuchtung hielt sie fest umschlungen.
    Kaja stand ebenfalls. Sie hatte sich an Laura geklammert und starrte mit geweiteten Augen auf das Wasser. »Wir ... wir werden ertrinken«, stammelte sie mit kläglicher Stimme. »Wir werden ertrinken.«
    »Aber nicht doch!« Laura versuchte ihr Mut zu machen. »Lukas holt uns bestimmt hier raus, glaub mir!«
    Kajas blutverschmiertes Gesicht war verzerrt vor Angst. »Wie soll das denn gehen? Die Eingangstür kann kein Mensch durchbrechen! Schon gar nicht in kurzer Zeit! Du siehst doch selbst, wie schnell das Wasser steigt!«
    Laura merkte, dass Kaja kurz davor war, die Nerven zu verlieren. Sie musste die Freundin beruhigen, denn wenn Kaja jetzt in Panik verfiel, war alles aus. Laura strich ihr besänftigend über die roten Korkenzieherlocken. »Glaub mir, Kaja, wir kommen hier raus. Ganz bestimmt!« Dabei bemühte sie sich um ein Lächeln, auch wenn ihr ganz und gar nicht danach zumute war.
     
    Lukas lief so schnell wie noch nie zuvor in seinem Leben. Trotzdem kam es ihm wie eine halbe Ewigkeit vor, bis er den schaurigen Henkerswald und den angrenzenden Park durchquert hatte. Endlich erreichte er das Internatsgebäude.
    Noch immer stand der volle Mond am Himmel, auch wenn er bereits ein großes Stück weiter gewandert war. Die Burg glänzte silbrig in seinem hellen Licht.
    Lukas hastete auf die Freitreppe zu und kniete sich vor dem Sockel nieder, auf dem der Säulenriese stand. »Zwischen Mitternacht und Morgengrauen erwacht er zum Leben, wenn man mit der flachen Hand drei Kreise auf den Sockel zeichnet«, hatte Laura erzählt. Und genau das tat Lukas nun auch. Dann trat er einige Schritte zurück und starrte gespannt auf die Säule.
    Zunächst tat sich überhaupt nichts. Dann jedoch knirschte und rumpelte es. Die monumentale Säule begann tatsächlich zu schrumpfen! Aber das dauerte entsetzlich lange - viel zu lange!
    »Jetzt beeil dich doch, Portak!«, rief Lukas ungeduldig. »Es geht um Leben und Tod!«
    Portak, der noch gut über drei Meter maß, verzog sein Gesicht zu einem gutmütigen Lächeln.
    »Bedaure, Herr, ich bin aus Stein, kann deshalb auch nicht schneller sein«, beschied er dem Jungen mit sanfter Stimme.
    Endlich hatte er die richtige Größe erreicht und eilte mit Lukas davon.
     
    Das ist das Ende! Laura starrte auf das Wasser, das ihr bereits bis an die Taille reichte. Wir werden entweder ertrinken - oder erfrieren!, ging es ihr durch den Kopf. Das Wasser war so eisig, dass sie die Beine schon nicht mehr spürte. Sie zitterte am ganzen Körper und war mit ihren klammen Fingern kaum noch in der Lage, den Kelch richtig festzuhalten. Sie musste ihn mit beiden Händen an die Brust drücken, damit er nicht ins Wasser fiel.
    Kaja schlotterte noch heftiger als Laura. Sie war totenbleich, und ihre Lippen hatten sich bläulich verfärbt. »Soll ich jetzt immer noch glauben, dass Lukas uns hier rausholt?«, fragte sie mit zitternder Stimme.
    Laura starrte auf die glucksenden Wassermassen, die die Grabkammer nun fast vollständig geflutet hatten. Zwischen der Wasseroberfläche und der Decke war kaum noch ein halber Meter Luft, und es konnte nicht mehr lange dauern, bis auch dieser letzte Raum geflutet war. Kaja hat Recht, dachte sie, es gibt keine Rettung mehr.
    »Bitte, Kaja«, flüsterte sie, die Tränen mühsam unterdrückend. »Bitte sei still! Wir wollen uns doch in den paar Minuten, die uns noch bleiben, nicht -«
    Plötzlich hielt Laura inne und sah mit ungläubigem Blick in Richtung Tür.
    »Was ist denn los?«, wollte Kaja wissen. »Was hast du denn auf einmal?«
    Laura legte den Finger vor den Mund. »Psst!« Dann neigte sie den Kopf und lauschte angestrengt. Und tatsächlich: Sie hatte sich nicht getäuscht. Ein Wummern drang an ihre Ohren, und Kaja hörte es jetzt auch.
     
    Portak stand breitbeinig vor der Geheimtür aus maltesischem Marmor, einen dicken Baumstamm in den Händen. Gleich einem Rammbock donnerte er ihn mit aller Kraft gegen die Tür, immer und immer wieder. Die Wand zitterte unter der Wucht der dröhnenden Schläge.
    Lukas spendete dem Steinriesen mit der Taschenlampe Licht und feuerte ihn lautstark an: »So ist's gut, Portak, sehr gut! Mach weiter so. Gleich hast du's geschafft!«
    Aber Portak hielt inne. Er setzte den Stamm ab, drehte sich zu Lukas um und warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu.
    »Schweigt, mein Herr, und stört mich nicht, bis
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