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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra
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endlich diese Mauer bricht!«, mahnte er.
    Der sonst so gutmütige Hüne wirkte angespannt. Die Tür war äußerst stabil, und der Versuch, sie aufzubrechen, schien selbst ihn zu überfordern. Portak spuckte in die Pranken, packte den Baumstamm wieder und rammte ihn mit äußerster Wucht gegen die Wand. Ein Steinquader lockerte sich, Mörtelbrocken und Staub rieselten aus den Fugen, und beim nächsten Schlag wackelte der Stein bereits sichtbar. Der Säulenriese verdoppelte seine Anstrengungen. Wie eine Dampframme ging der Stamm jetzt auf das gelockerte Türstück nieder, und mehr und mehr Steine wackelten unter der ungestümen Wucht seiner Schläge.
     
    »Ja!« Laura jubelte laut auf. Auch sie konnte nun sehen, dass die aus Marmorquadern gefügte Eingangstür unter den Schlägen des Riesen erzitterte und sich die Steine immer mehr lockerten.
    »Ja!«, schrie sie noch einmal und drehte sich zu Kaja um. Obwohl den Mädchen das Wasser bereits fast bis zum Halse stand, zeigte sich neue Hoffnung in ihren Gesichtern. Zumal sie jetzt sehen konnten, wie der erste Stein aus der Marmortür gebrochen wurde. Laut klatschend fiel er ins Wasser. Ein zweiter folgte ihm, und gleich darauf ein dritter.
    »Hab ich's dir nicht gesagt?« Laura strahlte die Freundin an. »Die holen uns hier raus! Die holen uns hier raus!«
    Auch Kaja lachte über das ganze Gesicht. »Ja, klar! Super! Hab ich doch gleich gewusst, dass die das schaffen!«
     
    Portak arbeitete wie eine Maschine. Immer mehr Steine lösten sich unter seinen Schlägen, und dann war es mit einem Male um die Eingangstür geschehen. Fast explosionsartig barst sie unter dem Druck der in der Grabkammer aufgestauten Wassermassen, und eine riesige Fontäne schoss in den engen Gang.
    Die Flut traf Lukas mit der Wucht einer Riesenfaust. Sie fegte ihn von den Beinen und riss ihn mit sich fort. Lukas suchte verzweifelt nach Halt, aber seine Hände griffen ins Leere. Er überschlug sich in den brodelnden Wassermassen und wurde immer weiter fortgerissen. Die Luft wurde ihm knapp, aber bei dem hektischen Versuch, Atem zu schöpfen, verschluckte er sich, und seine Lungen füllten sich mit Wasser. Er keuchte und spuckte und glaubte schon zu ertrinken, als er wieder festen Boden unter sich spürte. Einige Meter noch schürfte er auf dem Hinterteil über den nackten Steinboden, dann war der Spuk vorbei. Die Flut war zu einem knöcheltiefen Rinnsal verebbt, und Lukas rappelte sich vorsichtig auf.
    Er trug keinen trockenen Faden mehr am Leib. Er schüttelte sich wie ein nasser Hund und schaute sich um. Das ausströmende Wasser musste ihn mehr als fünfzig Meter mit sich gerissen haben, denn er konnte den Eingang zur Grabkammer nicht mehr sehen.
    Die Mädchen, dachte er, was ist mit den Mädchen?
    Doch da hörte er auch schon ein Platschen, und nur Augenblicke später eilte eine klatschnasse Laura herbei. Der Kelch der Erleuchtung funkelte in ihrer Hand, und Kaja und Portak folgten ihr.
    Lukas hastete seiner Schwester entgegen und sah sie erleichtert an. »Laura! Seid ihr okay?«
    Sie nickte nur lächelnd, stellte den Kelch ab und umarmte ihren Bruder ganz fest. »Danke«, flüsterte sie, »hab vielen Dank.«
    Aber dann fiel ihr Blick auf die Armbanduhr ihres Bruders, und sie erschrak. »Oh, Mann, die Sonne wird bald aufgehen!«
    Augenblicklich fing sie an zu rennen. Ohne auf die Freunde zu warten, hastete sie dem Ausgang entgegen.
     
    Laura trat aus der Gruft und blickte sich unruhig um. Und tatsächlich: Der Nachthimmel verfärbte sich im Osten bereits grau. Die Sonne würde jeden Moment aufgehen. Noch war es nicht zu spät, aber wie sollte sie es bloß schaffen, in der kurzen Zeit, die ihr noch blieb, auf die Insel im Drudensee zu gelangen? Sie brauchte doch mindestens eine Viertelstunde bis ans Ufer des Sees, und dann musste sie noch hinüberrudern!
    Laura wollte gerade losrennen, als sie plötzlich Hufschlag zu hören glaubte. Erstaunt drehte sie sich um, und da erblickte sie einen Reiter auf einem Schimmel, der im vollen Galopp durchs Gehölz brach und direkt auf sie zuhielt: Percy Valiant auf Salamar. Und am Zügel führte er Sturmwind mit sich.
    Percy brachte die Pferde direkt vor Laura zum Stehen. Er wirkte gehetzt, »'urtiisch, Laura!«, rief er. »Steig auf, du musst diisch sputen!«
    Laura reichte ihm den Kelch, sprang in den Sattel von Sturmwind und nahm das Gefäß wieder an sich. Dabei schaute sie den Lehrer fragend an. »Ich dachte, ihr wärt im Krankenhaus, Mary und
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