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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra
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die Gruft.
     
    Lukas stand vor der Geheimtür aus maltesischem Marmor, hinter der die Grabkammer gelegen war. Verwundert blickte der Junge sich um. Wer konnte die Tür bloß geschlossen haben? Dass Laura und Kaja das getan hatten, war äußerst unwahrscheinlich. Andererseits hatte niemand die Gruft betreten, solange er am Eingang Wache gehalten hatte. Und dass die Tür rein zufällig zugeschlagen war, daran glaubte er erst recht nicht. Was also war geschehen?
    Doch sosehr er auch überlegte, Lukas fand keine Erklärung. Er wusste nur eines: Er musste schnellstens versuchen, den Eingang zur Grabkammer zu öffnen. Von innen war das offensichtlich nicht möglich, denn sonst wären die Mädchen schon längst aufgetaucht.
    Hastig suchte Lukas die Mauer nach dem Siegel der Tempelritter ab. Er entdeckte den Stein, auf dem es eingraviert war, recht schnell, setzte den Daumen darauf und drückte mit aller Kraft. Doch obwohl er alles genauso machte wie seine Schwester beim letzten Mal, tat sich diesmal nichts. Die Tür rückte nicht einen Millimeter zur Seite. Erneut drückte der Junge auf das Siegel - erneut ohne Erfolg. Der Öffnungsmechanismus funktionierte nicht mehr. Klemmte er? Oder war er vielleicht auf eine andere Weise außer Funktion gesetzt worden? Wie auch immer - Lukas spürte plötzlich, dass die Mädchen in größter Gefahr waren.
    Er trat dicht an die Mauer heran, hämmerte mit bloßen Händen dagegen und rief laut nach seiner Schwester: »Laura? Laaauurraa!!! Kannst du mich hören, Laura?«
     
    Das Wasser in der Grabkammer stand bereits einen knappen Meter hoch. Laura kniete auf dem Sarkophag von Reimar von Ravenstein. Sie hatte Kaja, die das Bewusstsein wiedererlangt und sich mühsam aufgerichtet hatte, unter den Schultern gepackt und versuchte angestrengt, sie auf das Grabmal zu ziehen. Den Kelch der Erleuchtung hatte sie bereits darauf abgestellt. Auf dem großen Sarkophag waren sie vor den rasch steigenden Wassermassen in Sicherheit. Zumindest für eine Weile - und vielleicht reichte diese Zeit ja aus, damit Lukas sie befreien konnte. Vorausgesetzt, sie hatte es tatsächlich geschafft, ihm ein Zeichen zu geben. Ob ihre geringen telekinetischen Kenntnisse wohl ausgereicht hatten?
    Kaja hing wie ein nasser Sack in Lauras Händen. Sie wog schwerer als die ganze Last der Welt. Zumindest erschien es Laura so. »Komm schon, Kaja«, spornte sie die Freundin unter Keuchen an. »Hilf ein bisschen mit. Sonst schaff ich das nie!«
    »Ja ... ja«, murmelte Kaja matt. Dass ihr das eisige Wasser schon fast bis zum Po stand, hatte sie offenbar noch nicht bemerkt. Aber schließlich fruchtete Lauras Ansporn doch. Das pummelige Mädchen klammerte sich an Reimars Ruhestätte, stemmte und zog sich mit letzter Kraft nach oben, bis es mit Lauras Hilfe endlich auf den Sarkophagdeckel geklettert war. Völlig ausgepumpt sank Kaja in sich zusammen, und auch Laura rang mühsam nach Luft.
    Die dunklen Fluten stiegen immer weiter an.
    Laura schaute gespannt zur Tür. Hatte sie da nicht Geräusche gehört? Sie legte den Kopf schief und lauschte angestrengt - und hörte tatsächlich ein dumpfes Hämmern. Auch die Stimme ihres Bruders drang wie aus weiter Ferne an ihr Ohr: »Laura? Laauurra!!!«
    »Lukas!«, jubelte sie laut. »Du musst die Tür aufbrechen, Lukas. Beeil dich, schnell!«
     
    Lukas hatte sich zur Seite gebeugt und ein Ohr ganz dicht an die Tür gelegt. Es hatte fast den Anschein, als würde er an der Marmorwand kleben. Endlich verstand er, was Laura ihm zuschrie.
    Der Junge richtete sich wieder auf und schüttelte missmutig den Kopf. »Ja, klar«, murmelte er vor sich hin. »Erst brech ich die Tür auf, und danach mach ich Herkules fertig!«
    Die Tür aufbrechen - wie stellt Laura sich das denn vor? Wie soll ich das denn schaffen?
    Hastig wanderte sein Blick durch den finsteren Gang. Doch nirgendwo war etwas zu entdecken, was sich als Werkzeug eignete. Und selbst wenn er etwas gefunden hätte - auch mit einer Brechstange oder einer Spitzhacke müsste er Riesenkräfte aufbieten, um sich durch die massive Wand hindurchzuarbeiten. Aber über solche verfügte er nun einmal nicht, und wahrscheinlich gab es niemanden auf der Welt, der stark genug war ...
    Plötzlich fiel Lukas ein, wen er um Hilfe bitten könnte. Er rannte los, so schnell er konnte.
    Das Wasser stieg unaufhaltsam. Schon leckte es nach dem Deckel des Sarkophages, und es war nur noch eine Frage von wenigen Minuten, bis es ihn überflutet haben würde.
    Laura
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