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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln
Autoren: Adam Frank
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Vorwort
    Die Geschichte der Kriege von 1793 bis 1815 mit Britannien und Frankreich als Hauptgegnern mit wechselnden Alliierten ist reich an aufregenden Ereignissen. Eigentlich handelte es sich ja schon damals um Weltkriege, denn von Indien bis Moskau, von Südamerika bis an die Küsten Chinas spannte sich der Rahmen der kriegerischen Handlungen.
    Es gab herausragende Ereignisse, die den Gang der Weltgeschichte änderten, wie z.B. Nelsons Sieg bei Abukir, der Frankreichs Weg über Ägypten nach Indien endgültig versperrte. Diese Ereignisse werden auch in Romanen immer wieder geschildert.
    Und es gab weniger herausragende Ereignisse, deren Wirkung auf die Geschichte sich erst später zeigen sollte. Dazu gehört auch die Gründung der Republik der ›Vereinten Sieben Inseln‹ durch die Schutzmächte Rußland und Türkei in den Jahren 1799 bis 1801. Diese Inseln, von denen wir sechs heute als ionische Inseln bezeichnen, waren der einzige griechische Staat, bevor die Türkei 1830 der Unabhängigkeit Griechenlands zustimmen mußte. Die Wirkung der Inselrepublik auf die Unabhängigkeitsbestrebungen auf dem griechischen Festland darf ebenso wenig unterschätzt werden wie die Tatsache, daß sich eine russische Flotte in das Geschehen an der adriatischen und ionischen Küste einmischte und als Schutzmacht für die orthodoxen Christen auftrat.
    Auch die Vertreibung des Königshauses aus Neapel, die kurze Herrschaft der neapolitanischen Jakobiner und die Rückeroberung Neapels mit Hilfe der englischen Flotte sowie das Strafgericht gegen die Rebellen, in dem sich Nelson als willfähriger Handlanger eines perversen Königshauses erwies, mögen Randerscheinungen der Geschichte sein, aber sie werfen ein helles Schlaglicht auf die Verstrickung Nelsons durch Emma Hamilton in die sizilianische Politik und Gesellschaft, die er selbst seine ›Sizilifikation‹ nannte.
    Dieses Zwischenspiel in Neapel wird in den vorliegenden Flottenromanen nicht erwähnt. Mir erschien es darstellenswert, ebenso wie die Belagerung und Eroberung Maltas, die Englands Macht im Mittelmeer zementierte.
    Der Leser weiß, daß ich mich um historische Genauigkeit bemühe. Aber ich will gleich hier einräumen, daß es eine britische Adriaflottille, wie sie David Winter in diesem Roman kommandiert, nie gab. Die Briten haben immer wieder verschiedene Schiffe zu den ionischen Inseln entsandt, wie z.B. einen bewaffneten Transporter unter Leutnant Woodhouse, der noch einige Tage vor Admiral Ushakov mit einer Proklamation Nelsons in Korfu eintraf. Oder wie die Brigg El Corso, deren Commander Lord Stuart einige Zeitzeugen Anteil an der Eroberung der Insel Vido zuschreiben. Oder wie die einzelnen Fregatten, die in die Adria bis Triest segelten.
    Aber ich hätte dem Leser kein geschlossenes Bild der Ereignisse bieten können, wenn ich die Handlung immer wieder auf andere Schiffe und Kommandanten aufgeteilt hätte. Darum habe ich mir die Freiheit des Autors genommen, in David Winters Thunderer und ihren Begleitschiffen die Taten unterschiedlicher Schiffe zu verdichten. Vor Malta sind es z.B. die Northumberland und die Lion.
    Ich habe wieder vielen für Unterstützung zu danken: Frau Diplombibliothekarin S. Winkler für die Hilfe bei der Literaturbeschaffung, Herrn Dr. Niemeyer vom Wehrgeschichtlichen Museum Rastatt, der historischen Vereinigung der Stadt Parga und der Besatzung der Argonaut, die mir die Schönheit der ionischen Inseln zeigte.
    Ich hoffe, daß ich meinen Lesern wieder spannende Unterhaltung, Information und Anregung bieten kann.
     
    Frank Adam
     

Hinweise für den historisch interessierten Leser
    Zur Information über Schiffe, Waffen und Besatzungen der britischen Flotte verweise ich auf mein Buch mit zahlreichen Abbildungen und Literaturangaben:
    Adam, F.: Herrscherin der Meere. Die britische Flotte zur Zeit Nelsons. Hamburg: Koehler 1998.
    Die Entstehung der Republik der Vereinten Sieben Inseln wird sehr detailliert dargestellt in:
    McKnight, J.L.: Admiral Ushakov and the Ionian Republic. The genesis of Russia's first Balkan satellite. University of Wisconsin: Phil. Diss. 1965.
    Wichtig ist auch immer noch:
    Jervis, H.J.W.: History of the Island of Corfu and of the Republic of the Ionian Islands. Amsterdam: Grüner 1852, Nachdruck 1970.
    Aus der Literatur über Ragusa (Dubrovnik) kann man heranziehen:
    Carter, F.W.: Dubrovnik (Ragusa), a classic city-state. London und New York: Seminar Press 1972.
    Einen umfassenderen Überblick verschaffen:
    Saul,
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