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Kuess mich, Playboy

Kuess mich, Playboy

Titel: Kuess mich, Playboy
Autoren: Sandra Marton
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können.“
    „Hättest du das getan?“
    Falco taxierte ihn schweigend, dann zuckte er mit einer Schulter. „Na schön, du hast sie also geheiratet. Aber du hast ihr doch hoffentlich klargemacht, dass das nur ein befristetes Arrangement ist, oder?“
    „Natürlich!“ Rafe schob die Hände in die Jeanstaschen und begann im Zimmer auf und ab zu tigern. „Würde ich etwa eine Frau heiraten, nur weil Cesare mir den Befehl dazu gibt?“
    „Nein. Hast du deine Anwältin angerufen?“
    „Sayers? Klar, sofort.“ Rafe schüttelte den Kopf. „Sie ist in Urlaub. Sie hat gesagt, ich soll mich an ihren Partner wenden.“
    „Und das hast du getan.“
    „Nein. Ich wollte warten, bis Sayers zurück ist, aber … aber dann hat sich alles geändert.“
    „Und zwar die Art Änderung, die weiße Unterwäsche im Aufzug hinterlässt.“
    Mit funkelnden Augen schaute Rafe zu Nick. „Ich sagte schon, ich will keine dummen Witze hören!“
    „Du bist also mit der Lady ins Bett gegangen“, kommentierte Falco nüchtern. „Und hast damit Gefühl und Verstand nicht mehr ordentlich voneinander getrennt.“
    „Nein. Doch. Verdammt, so simpel ist das nicht. Ich wollte ihr helfen, einen Anfang in der Stadt zu finden, ihr eine Wohnung besorgen, solche Sachen eben. Weil ich mich für sie verantwortlich fühlte.“
    „Aber?“
    „Aber dann wurde mir klar, dass ich mir nur selbst etwas vormachte. Dass ich mich weigerte, mich der Realität zu stellen.“
    Nick schlug die Augen zur Decke auf. „Dem Himmel sei Dank!“
    „Und jetzt weiß ich genau, was ich zu tun habe.“
    „Dann tu’s endlich.“
    „Das wollte ich ja. Ich wollte Chiara die Wahrheit sagen, aber dann musstet ihr beiden Clowns ja auftauchen.“
    „Dann sagst du es ihr eben, wenn wir wieder weg sind.“
    „Sicher. Nur wird das nicht so einfach werden.“ Rafe marschierte wieder unruhig auf und ab. „Sie weiß, dass ich aus der Ehe raus wollte. Das habe ich ihr von Anfang an offen gesagt. Zur Hölle, ich habe es bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit gesagt. Damit sie ja nichts missversteht. Aber dann …“
    „Aber dann hast du mit ihr geschlafen“, warf Falco unverblümt ein. „Und das hat alles verkompliziert. Jetzt machst du dir Gedanken, wie sie reagiert, wenn du ihr die Wahrheit sagst.“
    „Natürlich mache ich mir Gedanken! Was, wenn sie anders reagiert, als ich es mir wünsche? Was, wenn sie Nein sagt? Wenn sie einfach nur sagt: ‚Raffaele, ich habe dich geheiratet, aber jetzt …‘“
    „Aber jetzt ist es vorbei“, erklang eine weibliche Stimme von der Tür her.
    Die drei Männer schwangen herum. Nick und Falco blinzelten fassungslos. Die Frau dort im Türrahmen war ganz in Schwarz gekleidet und trug das Haar in einem strengen Knoten. In der Hand hielt sie einen schwarzen Koffer.
    „Chiara, Liebling.“ Rafe ging lächelnd auf sie zu. „Komm, ich stelle dich meinen Brüdern vor.“
    „Ich habe kein Verlangen, diese Männer kennenzulernen.“
    Ihr Ton klirrte vor Kälte. Gut. Denn ihr Puls raste so wild, dass sich der Raum um sie drehte. Wenn sie kalt und gefasst klang, dann würde sie vielleicht nicht in Tränen ausbrechen. Dann würde Raffaele nie erfahren, dass er ihr das Herz gebrochen hatte.
    „Liebling?“ Jetzt blinzelte Rafe. Was, zum Teufel, ging hier vor? Wieso war seine Chiara so angezogen? Wieso blickte sie ihn mit diesen kalten Augen an? Er hatte seinen Brüdern doch gerade sagen wollen, wie sehr er seine Frau liebte, welche wahnsinnige Angst er hatte, dass sie nur ihre Freiheit von ihm zurück wollte, wie er es ihr versprochen hatte. „Was hast du denn?“
    „Nenn mich nicht so. Und behandle mich nicht, als wäre ich blöd. Denn ich versichere dir, das bin ich nicht.“
    Rafe trat auf sie zu, als sie zum Aufzug gehen wollte. „Chiara …“
    „Geh mir aus dem Weg.“
    Das Kinn hatte sie hoch erhoben, in ihren Augen glitzerten ungeweinte Tränen. Sie war wieder seine starke und doch so verletzliche Chiara. Und wenn er den Grund auch nicht kannte, so machte sie doch sehr deutlich, dass sie ihn nicht wollte.
    Er kniff die Augen zusammen. „Was soll das jetzt?“
    „Was das soll? Es ist die Stunde der Wahrheit. Du und deine Brüder, ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. Ich will diese Ehe nicht. Wollte sie nie. Ich will nur die Scheidung, wie wir es abgemacht haben, und zwar so schnell wie möglich. Die Sachen, die du gekauft hast, habe ich im Schlafzimmer gelassen. Spende sie einer
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