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Kuess mich, Playboy

Kuess mich, Playboy

Titel: Kuess mich, Playboy
Autoren: Sandra Marton
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gesagt.“ Er holte tief Luft. „Zieh dich an, Baby, ja? Ich mache das schon.“
    „Was soll ich denn anziehen? Das hier ist dein Zimmer, nicht meins.“
    „Sicher, aber hier ist genug für dich.“ Er deutete auf die Stapel. „Das sind die Sachen, die du heute Morgen anprobiert hast.“
    „Du hast sie alle gekauft?“
    „Ja. Also such dir einfach etwas heraus.“
    „Ich hatte doch ausdrücklich klargemacht …“
    „Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für eine Diskussion!“ Rafe riss Jeans aus dem Schrank, stieg hinein. Zog sich hastig ein T-Shirt über den Kopf.
    „Rafe? Bist du da oben?“ Das war Nicks Stimme.
    Chiara erstarrte. Er auch.
    „Wir können nach oben kommen, wenn du …“
    „Nein, ich komme runter!“
    „Raffaele.“ Chiara war bleich wie ein Laken. „Meine Sachen. Sie liegen überall im Wohnraum verstreut!“
    Seine auch. Verdammt! Er wappnete sich innerlich. In wenigen Minuten würden seine Brüder alles wissen. Dass er in Sizilien gewesen war. Dass er Chiara wider besseres Wissen geheiratet hatte. Dass er sie liebte …
    Das Timing war wirklich miserabel. Letzteres würden sie also erfahren, noch bevor Chiara es wusste. Nun, wenn er eines im Leben gelernt hatte, dann, dass man mit den Karten spielen musste, die das Leben einem austeilte, auch wenn es vielleicht nicht die waren, die man sich gewünscht hätte.
    Noch einmal tief Luft geholt, dann ging er zur Tür.
    „Raffaele, warte!“
    Chiara flog auf ihn zu und ihm an den Hals. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Er nahm ihre Hände und zog ihre Arme an ihre Seiten.
    „Wir müssen reden.“
    Er hörte sich ernster an, als sie es bei ihm je gehört hatte. Und der Ausdruck in seinen Augen jagte ihr ein ungutes Prickeln über den Rücken. „Über was, Raffaele?“
    Sein Adamsapfel hüpfte, als er schwer schluckte. „Über uns.“
    Er hob die Hand, als wolle er ihre Wange streicheln, doch er ließ sie wieder sinken und steuerte stattdessen auf die Treppe zu.

14. KAPITEL
    Falco und Nick saßen auf der Terrasse und unterhielten sich.
    Rafe wusste, sie sprachen über ihn. Seit über einer Woche war er nicht mehr im Büro aufgetaucht, und bei dem Treffen in The Bar hatte er sich wie ein Idiot benommen.
    Nun, je eher er sie wissen ließ, was los war, desto besser. Aber erst würde er den vielsagenden Stapel Kleider im Wohnzimmer beseitigen. Vielleicht hatten die beiden die Sachen ja gar nicht bemerkt. Er würde alles zusammenklauben und hinter irgendeine Schranktür stopfen.
    Gut, das war also erledigt. Jetzt noch einmal tief durchatmen – das tat er in letzter Zeit häufig – und dann hinaus auf die Terrasse.
    „Hi“, grüßte er munter.
    Seine Brüder drehten sich zu ihm um. Mit grimmigen Mienen.
    „Gute Idee, sich hier draußen hinzusetzen.“ Rafe klang überdreht wie eine Fernsehreklame. „Sonne, blauer Himmel …“
    „Was geht mit dir ab?“, fiel Falco ihm ins Wort.
    „Was soll mit mir abgehen?“
    „Du hast schon verstanden“, kam es von Nick. „Was ist los mit dir?“
    „Nichts.“ Das würde schwerer werden als gedacht. „Ich habe nur, ich meine, ich bin nur …“
    „Du bist seit Tagen nicht mehr in der Firma gewesen.“
    Falcos Ton reizte ihn. „Brauche ich jetzt eine schriftliche Entschuldigung von Mama für meine Fehlzeiten?“
    „Bist du krank?“
    „Ob ich …?“ Rafe schüttelte den Kopf. Sie machten sich Sorgen um ihn, das war alles. Seine gereizte Stimmung legte sich. „Nein, Nicolo, ich bin nicht krank.“
    Nick und Falco schauten sich an, dann griff Nick in seine Jackentasche.
    „Du hast das hier im Aufzug verloren.“ Nick hielt einen von Chiaras weißen Baumwollschlüpfern in der Hand.
    Mist! Da hatte er doch tatsächlich vergessen, der Verkäuferin bei Saks zu sagen, dass Chiara auch neue Dessous brauchte. Obwohl, da war etwas an diesen unschuldigen weißen Baumwolldingern …
    „Rafe?“
    Sein Kopf ruckte hoch. Seine Brüder schauten ihn abwartend an. „Schon möglich“, brummte er, riss Nick den Slip aus der Hand und stopfte ihn sich in die Jeanstasche.
    „Hat das mit der Frau zu tun, die hier wohnt?“
    „Nein. Ja.“ Rafe kniff die Augen zusammen. „Was wird das hier? Ein Verhör?“
    „So etwas nennt man allgemein brüderliche Sorge“, sagte Falco trocken. „Die entsteht immer dann, wenn ein Bruder plötzlich ein Verhalten an den Tag legt, das völlig atypisch für ihn ist, und er Dinge tut, die keinen Sinn ergeben.“
    „Hört zu, mir geht es gut, okay?
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