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Kuess mich, Playboy

Kuess mich, Playboy

Titel: Kuess mich, Playboy
Autoren: Sandra Marton
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Außerdem bin ich kein Kind mehr. Und …“
    „Wir machen uns echt Sorgen um dich, Mann.“
    Seine entrüstete Empörung verpuffte. Sie sorgten sich, es war den beiden anzusehen. Zudem war es unsinnig, das Herausrücken der Wahrheit noch länger vor sich herzuschieben. Rafe räusperte sich. „Will jemand ein Bier?“ Er schindete noch immer Zeit, aber die Brüder akzeptierten es.
    „Bier klingt gut.“
    Zu dritt marschierten sie in die Küche. Nick stolperte über einen hochhackigen Damenstiefel. Er stieß Falco den Ellbogen in die Seite und grinste. Falco grinste zurück, doch dann runzelten beide die Stirn.
    An der Sache war nichts Komisches. Sie waren hergekommen, weil sie gedacht hatten, Rafe sei krank. Nun hatten sie sich überzeugen können, dass dem nicht so war. Eine Frau war der Grund für das, was nicht mit ihm stimmte. Für eine Frau hatte er die Termine einer ganzen Woche abgesagt. Für eine Frau, die ihn so heiß machte, dass Unterwäsche im Lift liegen blieb. Sicher, sie alle hatten ihre einschlägigen Erfahrungen in Aufzügen gemacht, aber keiner von ihnen hatte deshalb gleich seine gesamten Lebensgewohnheiten geändert.
    Das war nicht gut, ganz und gar nicht gut.
    Sie nahmen die Bierflaschen an, die Rafe aus dem Kühlschrank holte. Schnippten die Kronkorken ab. Setzten den Flaschenhals an den Mund. Nahmen den ersten Schluck. Wischten sich mit dem Handrücken über die Lippen. Ließen Rafe bewusst Zeit und warteten ab …
    „Ich habe geheiratet.“
    Die Bierflasche rutschte Nick aus den Fingern. Er fasste blitzschnell nach und rettete sie, bevor sie auf dem Küchenboden zerschellte, allerdings ergoss sich die Hälfte auf seine Schuhe. Die Flasche in Falcos Hand kippte einfach nur langsam vornüber, Bier lief über seinen Anzug.
    „Du hast was?“
    Rafe zuckte mit den Schultern. „Ich habe geheiratet. Vor einer Woche.“
    Nick sah zu Falco. „Er hat geheiratet.“
    „Die weiße Unterwäsche.“
    „Er hat eine Frau geheiratet, die weiße Unterwäsche trägt.“
    „Okay“, mischte Rafe sich schneidend ein. „Das reicht jetzt. Wir machen aus der Unterwäsche meiner Frau keine Slapstick-Show.“
    Schweigen. Nick war der Erste, der es brach. „Fein. Dann lass uns über deine Frau reden.“
    Rafe zögerte. „Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.“
    „Beim Anfang. Das funktioniert meistens“, sagte Falco ruhig.
    Rafe nickte und stellte die Bierflasche ab. Seine Brüder taten es ebenfalls. Dann setzten sie sich zusammen ins Wohnzimmer, und Rafe begann mit seinem Bericht.
    Er nahm sich Falcos Rat zu Herzen. Erzählte zuerst von dem Treffen mit seinem Vater.
    „Der Alte war in Höchstform“, sagte er grimmig. „Dieses Mal hat er nicht über sein nahendes Ende geredet, sondern von seiner Seele.“
    Beide Brüder schnaubten. „Hat er eine?“
    „Das habe ich ihn auch gefragt. Aber er hielt sich dran mit dieser Geschichte, die er vor Jahren in Sizilien angestellt hat, und er wollte es wiedergutmachen.“
    „Und was hat das mit dir und deiner Heirat zu tun?“
    „Er sagte, um es wiedergutzumachen, müsse ich nach Sizilien fliegen, nach San Giuseppe …“
    „In sein Geburtsstädtchen?“
    „Genau. Und dass ich die Tochter des sizilianischen don heiraten müsse.“
    „Du hast ihn natürlich wissen lassen, was er mit seiner Order machen kann?“
    „Unmissverständlich. Das Problem war nur … Als er mit diesem ganzen Unfug über die Rettung seiner Seele anfing, hatte ich ihm mein Wort gegeben.“ Angestrengt bemühte Rafe sich, die Blicke seiner Brüder zu ignorieren, die ihn anstarrten, als hätte er den Verstand verloren. „Also bin ich nach Sizilien geflogen, aber ich hatte ganz bestimmt nicht vor, irgendjemanden zu heiraten.“
    „Und wie bist du dann zu dieser Gangsterbraut gekommen?“
    „Sie ist keine Gangsterbraut“, wies Rafe Falco scharf zurecht.
    „Sorry“, entschuldigte der sich kühl. „Wieso hast du also einer Fremden einen Ring an den Finger gesteckt?“
    Rafe überlegte. Von dem Überfall auf der Straße würde er nichts erzählen, auch nicht von dem ersten Kuss. Das war zu persönlich. So beschrieb er die Szene im Arbeitszimmer von Chiaras Vater. Dass ihr Vater sie seinem capo , diesem Widerling, überlassen hätte, falls Rafe sie nicht heiratete.
    Nick fluchte abfällig, und Rafe nickte. „Ich hatte keine andere Wahl. Also habe ich sie geheiratet.“
    „Natürlich hattest du eine Wahl“, konterte Falco. „Du hättest dich umdrehen und gehen
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