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Kuess mich, Playboy

Kuess mich, Playboy

Titel: Kuess mich, Playboy
Autoren: Sandra Marton
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Wieso behaupteten sie am Anfang einer Affäre immer Dinge, die sie keineswegs so meinten?
    „Mich interessiert nur meine Karriere“, hatte Ingrid mit diesem sexy deutschen Akzent geschnurrt, als sie zum ersten Mal zusammen im Bett gelegen hatten. „Solltest du also daran denken, dich fest zu binden, Rafe, hast du dir die falsche Frau ausgesucht.“
    Die falsche Frau? Im Gegenteil! Er hatte keineswegs vor, sich zu binden. Ingrid war perfekt. Umwerfend, sexy, unabhängig …
    Ja, klar.
    Sein Handy klingelte. Rafe zog es hervor und schaute auf das Display. Dante. Er wollte jetzt wirklich nicht mit seinem Bruder reden. Die Szene dort oben in dem Apartment war noch zu frisch.
    Ingrid, wie sie die Wohnungstür in einer Schürze öffnete, nicht in einem sexy-eleganten Kleid für die Dinnerverabredung. Eines von diesen Rüschendingern, die selbst seine Mutter nicht anfassen würde. Ingrid, die nicht nach Chanel roch, sondern nach Brathähnchen.
    „Überraschung!“, hatte sie geträllert. „Ich koche heute Abend Dinner für uns.“
    Hatte sie nicht behauptet, sie besäße keine hausfraulichen Qualitäten? Hatte sie sich nicht sogar lustig darüber gemacht?
    Heute allerdings war sie mit den Fingerspitzen über seine Brust gewandert und hatte ihm zugeflötet: „Ich wette, du hast nicht gewusst, dass ich kochen kann, oder, Liebling?“
    Bis auf das „Liebling“ hatte er diesen Satz schon öfter gehört. Und jedes Mal war ihm das Blut in den Adern zu Eis gefroren.
    Was folgte, war vorauszusehen gewesen, vor allem ihre schrille Forderung, dass es Zeit wurde, ihre Beziehung auf die nächste Ebene zu führen. Und ihm war dann herausgerutscht: „Welche Beziehung?“
    Noch immer hörte er das Klirren dessen, was auch immer sie ihm nachgeworfen hatte, als er ihre Wohnungstür hinter sich zuzog.
    Wieder klingelte sein Mobiltelefon, unablässig, aufdringlich … bis er es schließlich fluchend aus der Jackentasche zog und in die Muschel bellte: „Was ist?“
    „Dir auch einen wunderschönen Abend, Bruderherz.“
    Er runzelte so böse die Stirn, dass die Frau, die ihm entgegenkam, erschrocken einen großen Bogen um ihn machte. „Mir steht im Moment nicht der Sinn nach dummen Spielchen, Dante.“
    „Ist schon klar“, klang es belustigt vom anderen Ende. Dann räusperte Dante sich. „Probleme mit der Walküre?“
    „Nein, wieso?“
    „Umso besser. Ich würde nur ungern den Nachrichtenüberbringer spielen, wenn du und sie gerade …“
    „Welche Nachricht?“
    Dante seufzte schwer ins Telefon. „Befehl von oben. Morgen früh, acht Uhr. Unser alter Herr will uns sehen.“
    „Du hast ihm hoffentlich gesagt, was er mit seinem Befehl machen kann.“
    „Hey, ich bin nur der Bote. Außerdem hat mamma angerufen, nicht er.“
    „Tut er wieder so, als läge er auf dem Sterbebett? Hast du mamma gesagt, dass er nicht sterben kann? Dafür ist er zu niederträchtig. Außerdem ist der Mann erst fünfundsechzig, nicht fünfundneunzig. Er hat noch Jahre vor sich.“
    „Nein“, antwortete Dante nüchtern auf die Frage. „Würdest du ihr das sagen?“
    Jetzt seufzte Raffaele. Die vier Brüder beteten ihre Mutter an, ihre Schwestern auch. Selbst wenn die dem alten Herrn scheinbar alles verziehen. Die Söhne hatten Cesare Orsini jedoch nichts vergeben. Ihnen war schon lange klar, was der Vater war. „Na schön, um acht. Ich treffe euch dann dort.“
    „Nur du und ich, Rafe. Nick ist nach London unterwegs, hast du das vergessen? Und Falco fliegt morgen nach Athen.“
    „Na großartig.“
    Am anderen Ende blieb es eine Weile still. Dann: „Also ist es aus zwischen dir und der Walküre?“
    Rafe dachte über mögliche Antworten nach. Die Spanne reichte von „Nein“ bis „Wie kommst du darauf?“. Schließlich zuckte er nur mit einer Schulter. „Sie meint, es wäre an der Zeit, unsere Beziehung neu zu definieren.“
    Sein Bruder gab einen Kommentar ab, der Rafes finstere Laune verpuffen ließ. „Ich habe das perfekte Heilmittel für Neudefinitionen von Beziehungen.“
    „So?“
    „Ja, in einer halben Stunde treffe ich mich mit dem Rotschopf. Soll ich sie anrufen und fragen, ob sie vielleicht eine Freundin hat?“
    „Von Frauen habe ich vorerst die Nase voll. Obwohl … heißt es nicht, man soll sofort wieder aufsitzen, wenn man aus dem Sattel gefallen ist?“
    Dante lachte. „Ich rufe dich in zehn Minuten zurück.“
    Der Rückruf erfolgte in nur fünf Minuten. Ja, der Rotschopf hatte eine Freundin. Die sich schon darauf
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