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Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Titel: Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe
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würde, dann hieße das nicht, dass man dort diesen Fall für weniger wichtig erachten würde«, stellte ich klar.
    »Mag sein, Agent Cotton. Aber aufgrund der früheren Tätigkeit meines Mannes beim Bezirksstaatsanwalt gibt es da ja dann doch ein paar besondere Umstände, wie Sie zugeben werden.«
    »Wir gehen bisher davon aus, dass es sich um einen professionellen Auftragsmord handelt«, sagte Phil. »Haben Sie eine Ahnung, wer ein Motiv gehabt hätte, Ihrem Mann einen Killer auf den Hals zu hetzen?«
    »Fahren Sie nach Rikers Island. Da gibt es wahrscheinlich einen ganzen Zellentrakt, in denen nur Personen einsitzen, die Grund genug haben, meinem Mann irgendetwas übelzunehmen, Agent Cotton. Und streng genommen müssen Sie mich auch auch dazuzählen.«
    Phil hob die Augenbrauen. »Inwiefern?«, fragte er.
    »Rick hatte ein Verhältnis mit seiner Sekretärin. Ich habe ihm mit dem Geld, das ich durch mein sehr gut gehendes Geschäft erwirtschaftet habe, den Start seiner Kanzlei ermöglicht, und das war dann sozusagen der Dank dafür …«
    Ein bitterer Zug breitete sich jetzt für kurze Zeit in ihrem Gesicht aus. Rick Oramelli ist also seinem Typ treu geblieben, dachte ich. Phil und ich hatten wohl beide das Gefühl, dass Joanna noch etwas sagen wollte und nur nach den richtigen Worten suchte. Deswegen schwiegen wir und warteten geduldig ab.
    »So ist nun mal das Leben«, fuhr sie schließlich fort. »Ich sage Ihnen das deshalb, weil Sie ja doch von der Affäre mit Celia Cromers erfahren hätten, und da dachte ich, ist es besser, Ihnen gleich reinen Wein einzuschenken.«
    »Wir wissen Ihre Offenheit zu schätzen«, erklärte ich.
    »Auch wenn Rick und ich unsere Probleme hatten, ändert das nichts daran, dass sein Tod für mich ein schwerer Schlag ist und ich Sie bei Ihrer Suche nach dem Täter in jeder Hinsicht unterstützen werde.«
    »Darauf werden wir sicher noch zurückkommen«, sagte Phil.
    »Um ehrlich zu sein, hatte ich gehofft, dass wir trotz der gerade angedeuteten Probleme wieder enger zusammenkommen und unsere Schwierigkeiten überwinden würden. Und damit Sie auch gleich die volle Wahrheit wissen, möchte ich Ihnen auch noch mitteilen, dass eine Lebensversicherung zu meinen Gunsten existiert, die im Fall von Ricks Tod ausgezahlt wird.«
    Ich war etwas verwundert darüber, dass sie uns ein mögliches Mordmotiv nach dem anderen präsentierte. War das wirklich nur der Wunsch, mit offenen Karten zu spielen, und die Erkenntnis, dass all die Fakten ohnehin im Laufe der Ermittlungen auf den Tisch kommen würden? Was man nicht verbergen kann, muss man betonen. Das schien Joanna Oramellis Devise in diesem Punkt zu sein.
    »Ja, Sie können davon ausgehen, dass all diese Dinge im Zuge der Ermittlungen überprüft werden und sich daraus natürlich entsprechende Fragen ergeben könnten«, nickte ich.
    »Fragen?« Sie lächelte matt. »Sie meinen, ein Verdacht.«
    »Meinetwegen, ein Verdacht.«
    »Ich nenne die Dinge gerne beim Namen, wissen Sie.«
    »Das tun wir auch. Wie hoch ist denn die Auszahlungssumme?«
    »Eine Million Dollar. Und sie ist nicht auf Gegenseitigkeit gewesen, Agent Cotton.«
    »Eine Million Dollar ist eine hohe Summe.«
    »Wissen Sie, das kommt noch aus unserer Anfangszeit. Damals war ich eine kleine Angestellte und Rick war bei der Staatsanwaltschaft und hat Jagd auf Gangster gemacht. Sein Spezialgebiet war damals schon die Geldwäsche, und da hat er natürlich gewisse Leute dort gepackt, wo es ihnen am meisten wehtut! Bei ihren Gewinnen nämlich.«
    »Das heißt, Sie haben damals schon befürchtet, dass Ihr Mann auf der Abschussliste dieser Leute stehen könnte.«
    »Natürlich! Und Rick wollte, dass ich dann abgesichert bin. Mit den Jahren hat sich die Situation allerdings verändert. Ich habe mein Geschäft gegründet und verdiene schon lange mehr als mein Mann. Aber wie das so ist: So eine Versicherung verliert man aus den Augen, und wir haben das aus irgendeinem Grund nie geändert. Ich hoffe, dass man mir daraus jetzt keinen Strick dreht.«
    »Es ist nicht strafbar, Begünstigte einer Lebensversicherung zu sein«, wich ich aus.
    »Nein, aber verdächtig. Und die Summe wäre auch hoch genug, um davon noch einen Profi bezahlen zu können.«
    Ich ging nicht weiter darauf ein. Wieso Joanna Oramelli sich so hartnäckig selbst zu belasten versuchte, war mir noch nicht so ganz klar. Aber mein Instinkt zweifelte daran, dass sie irgendetwas mit dem Mord zu tun hatte – trotz der mehr als
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