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Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Titel: Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe
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Platz an. Wir setzten uns.
    »Was ist genau passiert?«, fragte Linda Davis.
    »Das versuchen wir herauszufinden«, sagte ich.
    »Mister Oramelli wurde heute früh im Battery Park erschossen«, erläuterte Phil. »Wir nehmen an, dass der Täter ein professioneller Killer war und es Zusammenhänge mit dem organisierten Verbrechen gibt und der Mord entweder etwas mit seiner ehemaligen Tätigkeit bei der Staatsanwaltschaft oder mit seinen gegenwärtigen Mandanten zu tun hat. Offenbar hat er sich im Park mit jemandem getroffen, leider wissen wir nicht, mit wem.«
    »Da werde ich Ihnen leider nicht weiterhelfen können«, sagte Linda Davis. »Erstens werde ich ganz sicher nicht ohne einen richterlichen Beschluss über Mandanten, Termine und Ähnliches sprechen. Sie wissen, dass das Gesetz da auf meiner Seite ist, und wenn Sie nicht stichhaltig begründen können, wieso diese Auskünfte für Ihre Ermittlungen unerlässlich sind, dann wird kein Richter in New York …«
    »Hören Sie, ich wollte eigentlich nicht von Ihnen juristisch belehrt werden, sondern ich brauche Ihre Hilfe, um einen Mord aufzuklären«, unterbrach ich sie. »Und eigentlich hatte ich gedacht, dass das auch Ihr Interesse ist.«
    »Selbstverständlich, Agent Cotton.«
    »Dann schlage ich vor, dass Sie uns einfach alles mitteilen, was irgendwie mit Mister Oramellis Tod in Zusammenhang stehen könnte. Es geht uns nicht darum, Sie dazu zu bringen, das Vertrauen Ihrer Mandanten aufs Spiel zu setzen.«
    »Es freut mich, dass Sie diesen Punkt immerhin anerkennen, Agent Cotton«, sagte Linda Davis kühl. »Genau darum geht es nämlich.«
    »Berührt Sie eigentlich der Tod von Mister Oramelli?«
    Sie hob die Augenbrauen. Meine Frage schien sie ziemlich überrascht zu haben. Für einen Moment gab sie die glatte, kontrollierte Fassade mit dem geschäftsmäßigen Lächeln wieder auf. Sie schluckte. »Hören Sie, diese Nachricht ist für mich ein Schock. Um ganz ehrlich zu sein, mir ist noch nicht einmal klar, wie es ohne Rick hier weitergehen soll. Es kann sein, dass Ricks Tod auch das Ende dieser, wie Sie sehen, ziemlich kleinen Kanzlei bedeutet und ich mir wieder einen Job als angestellte Anwältin suchen muss. Und davon abgesehen, war er ein netter Kerl! Aber …«
    Sie sprach nicht weiter. Ihr Blick wirkte in sich gekehrt. Erst jetzt zeigte sich in ihren sonst so kontrollierten Zügen jene Traurigkeit, die man angesichts einer solchen Nachricht eigentlich erwartet. Zumindest dann, wenn der Ermordete einem nicht völlig gleichgültig gewesen ist.
    »Sie wollten noch etwas sagen«, hakte ich schließlich nach, als diese Pause des Schweigens sich etwas zu sehr in die Länge zog.
    »Wissen Sie, ich weiß nicht so recht, wie ich es ausdrücken soll.«
    »Sagen Sie einfach, was Sache ist«, schlug ich vor.
    »Ich bin zwar Partnerin in der Kanzlei, aber in viele Dinge hat Rick mich nie einbezogen. Er hatte noch aus seiner Zeit bei der Staatsanwaltschaft viele Kontakte zu Informanten und reichlich dubiosen Leuten, die ihn mit Informationen versorgten, die er bei der Ausübung seiner Mandate nutzen konnte.«
    »Und Sie meinen, mit so jemandem hat er sich heute Morgen getroffen?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Es ist nur eine Vermutung.«
    »Haben Sie irgendeine Vermutung, wer es auf Mister Oramelli abgesehen haben könnte? Jemand, der ihn vielleicht so hasst, dass er einen Killer auf ihn ansetzt? Schließlich hat sich Mister Oramelli in seiner Zeit bei der Staatsanwaltschaft ja wohl sicherlich auch Feinde gemacht.«
    »Davon können Sie ausgehen«, nickte Linda Davis. »Aber das war alles vor meiner Zeit, und ich kann Ihnen wirklich nichts weiter dazu sagen.«
    »Was haben Sie gemacht, bevor Sie bei Oramelli & Partner angefangen haben?«, fragte ich.
    Sie sah mich etwas überrascht an. »Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wieso Sie mich jetzt in den Fokus Ihrer Aufmerksamkeit stellen«, sagte sie und hob dabei das Kinn.
    »Und ich weiß nicht, weshalb es ein Problem sein sollte, diese einfache Frage zu beantworten«, gab ich zurück. »Im Zweifelsfall wird man mir diese Auskünfte auch bei der Anwaltskammer geben können. Sie werden irgendwo studiert haben, und Ihre bisherige Tätigkeit als Anwältin wird wohl auch kaum unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden haben! Es wird ehemalige Mandanten geben, die vielleicht etwas auskunftsfreudiger sind, und abgesehen davon …«
    »Ich habe nach dem Studium an der University of California bei verschiedenen Kanzleien
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