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Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Titel: Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe
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Opfer möglichst gut kontrollieren und beobachten will.«
    »Im Souterrain nicht ganz einfach, Jerry!«
    »Da gibt’s sicher auch Fenster. Und selbst wenn er nicht hineinschießen kann, sieht er zumindest, ob Licht brennt.«
    Phil deutete auf ein bestimmtes Gebäude. Es lag auf der dem Hotel gegenüberliegenden Seite des Parkplatzes. »Hier ist er«, legte er sich fest.
    »Dann kann er allerdings nicht sehen, ob Traskill das Hotel zur Straße hin verlässt.«
    »Das braucht er nicht zu sehen, Jerry.«
    »Wieso das denn nicht?«
    »Er geht davon aus, dass Traskill nicht zur Straße hinausgehen wird, weil das der Situation vor der Pizzeria gleicht. Jerry, er spielt mit Traskill wie eine Katze mit einer Maus. Daraus zieht er seine Genugtuung – oder habe ich dich da irgendwann mal falsch verstanden?«
    »Lass uns gehen.«
    Wir stiegen aus. Phil rief per Handy Verstärkung. Das Gebäude, von dem wir glaubten, dass dessen Dach wie geschaffen für Frank Melkor war, hatte vier Stockwerke und war damit für New Yorker Verhältnisse ziemlich niedrig.
    Im Erdgeschoss war ein Supermarkt untergebracht. In den darüberliegenden Stockwerken befanden sich Wohnungen und Büros. Über Feuerleitern konnte man auf das Dach gelangen. Und eine davon war kürzlich offenbar benutzt worden. Jemand hatte das unterste Treppenstück heruntergezogen, sodass man aufsteigen konnte.
    Wir zogen die Dienstwaffen und stiegen hinauf.
    Oben angekommen sahen wir einen Mann im Kiesbett liegen. Er hielt ein Gewehr in der Hand und sah durch das Zielfernrohr. Eine Tasche für Golfschläger lag neben ihm. Den Schirm seiner Baseballmütze hatte er nach hinten gedreht, damit er ihn nicht behinderte.
    Er drehte den Kopf und ungläubiges Staunen breitete sich in seinem Gesicht aus.
    Melkor riss das Gewehr herum und feuerte sofort.
    Glücklicherweise war es ein ziemlich überhasteter Schuss. Die Kugel zischte dicht an mir vorbei. Ich drückte nur einen Sekundenbruchteil später ab und traf ihn an der Schulter. Der zweite Schuss, der sich aus Melkors Waffe löste, war daher völlig verrissen. Er stöhnte auf und wurde durch die Wucht des Projektils noch herumgerissen.
    »FBI! Keine Bewegung!«, rief ich. »Frank Melkor, Sie sind verhaftet! Die Waffe sofort fallen lassen!«
    Er wirkte wie erstarrt. In seinem Parka hatte mein Projektil ein Loch gerissen. Blut sickerte aus seiner Schulterwunde hervor. Für einen Moment wirkte Frank Melkor unschlüssig, ob er nicht doch seine Waffe noch einmal hochreißen und abdrücken sollte, aber dann ließ er sie sinken.
    »Fallen lassen!«, forderte Phil ihn noch einmal auf.
    Er gehorchte. Wenig später nahm ich die Waffe an mich: eine echte Kells MXW-234 – die wahrscheinlich beste Scharfschützenwaffe der Welt.
    »Sie haben das Recht zu schweigen, Mister Melkor«, belehrte ich ihn. »Falls Sie davon allerdings keinen Gebrauch machen, kann und wird alles, was Sie von nun an sagen, vor Gericht gegen Sie verwendet werden.«
    »Das können Sie sich sparen«, murmelte er.
    »Richtig, ich vergaß, dass Sie die Prozedur ja schon kennen, Mister Melkor. Allerdings wissen Sie dann ja wohl auch, dass ich darauf aus juristischen Gründen nicht verzichten darf.«
    Phil rief unterdessen Steve an. »Entwarnung, Steve. Wir haben den Killer«, erklärte er, während in der Ferne bereits Sirenen zu hören waren.
    Das musste unsere Verstärkung sein.
    ***
    Der Emergency Service brachte Frank Melkor gleich in die Gefängnisklinik auf Rikers Island. Dort würde er nach seiner Genesung auch bleiben, denn ihn erwartete eine Anklage wegen mehrfachen Mordes. Dass man ihn auf Kaution auf freien Fuß setzte, war ausgeschlossen – nicht nur wegen der Schwere seiner Verbrechen und der Fluchtgefahr, sondern auch, weil er eine Bewährung laufen hatte.
    An den folgenden Tagen ergab sich dann durch die Aussagen von Larry Traskill alias George McDonald, dass Melkor sogar noch ein weiterer Mord anzulasten war, von dem wir bislang gar keine Kenntnis gehabt hatten.
    »Ich wusste nicht mehr, wem ich noch trauen konnte«, sagte Traskill, als wir ihm in einem der Verhörräume im Bundesgebäude an der Federal Plaza gegenübersaßen. »Ich habe mich deshalb mit Zach Fernandez verabredet. Er war mir noch einen Gefallen schuldig. Von früher – Sie verstehen?«
    »Das war aber sehr leichtsinnig«, stellte ich fest. »Man hat Ihnen doch schließlich nicht nur einfach so eine neue Identität gegeben.«
    »Ja, ich weiß. Aber ich wollte einfach wissen, was los ist! Am
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