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Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Titel: Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe
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Freisprechanlage. »Ich habe übrigens noch eine Neuigkeit für euch.«
    »Und die wäre?«, fragte Phil.
    »Traskill alias George McDonald besitzt in Connecticut am Rhode Island Sound ein Haus, in dem er offenbar die letzten Jahre ziemlich zurückgezogen gelebt hat.«
    »So nah am Big Apple?«, wunderte ich mich. »Ich kann da nur staunen. Dieser Melkor dürfte schließlich nicht der Einzige in New York sein, der eine Stinkwut auf Traskill hat. Und auch wenn die meisten von denen noch sehr lange auf Rikers Island sitzen, heißt das ja nicht, dass die nicht auch von dort aus einen Killer beauftragen könnten.«
    Es musste also wirklich einen guten Grund für Traskill gegeben haben, in der Nähe seiner alten Heimat zu bleiben.
    »Steve und Zeery sind schon unterwegs nach Connecticut«, erklärte Walt. »Auch wenn ich nicht annehme, dass wir Traskill dort zurzeit finden werden, ergeben sich vielleicht Hinweise darauf, wo er steckt.«
    ***
    Die Wohnung von Frank Melkor lag im zwölften Stock. Ich betätigte die Klingel. Phil und ich hatten die Dienstpistolen in der Hand. Abgesehen davon hatten wir auch einen Durchsuchungsbeschluss dabei.
    Ich klingelte ein zweites Mal, als beim ersten Mal keine Reaktion erfolgte.
    Dann traten wir die Tür ein. Sie sprang zur Seite. Ich stürzte als Erster in das Apartment.
    »Keine Bewegung! FBI!«, wollte ich schon rufen, aber bereits nach den ersten Silben verstummte ich. Ich ließ die SIG Sauer sinken.
    Es war niemand im Apartment. Phil überprüfte Bad und Schlafzimmer.
    »Nichts«, stellte er fest.
    »Hier ist es so aufgeräumt, als hätte hier auch schon lange niemand mehr gewohnt«, sagte ich.
    Alles war wie geleckt. Nicht eine Kleinigkeit war zu finden, die irgendeinen Rückschluss auf die Person desjenigen zuließ, der hier wohnte. Die Kleiderschränke waren leer. Es gab keine Zahnbürste im Bad, und der Kühlschrank war gar nicht erst angeschlossen worden.
    Phil steckte seine Waffe wieder ein.
    Inzwischen waren auch Joe und Les in die Wohnung gekommen.
    »Mir scheint, das große Aufgebot war in diesem Fall etwas übertrieben«, äußerte sich Joe Brandenburg. Der ehemalige Cop des NYPD schüttelte den Kopf. »Der hat diese Adresse nur zur Tarnung benutzt.«
    »Wer es sich leisten kann, ein Kells-Gewehr anfertigen zu lassen, der kann auch die Miete für so ein Nest bezahlen«, sagte ich.
    Leute wie Melkor schafften es leider immer wieder, einen Teil ihrer ergaunerten Gewinne irgendwo zu bunkern.
    »Ich glaube, hier wird jetzt nicht einmal die Spurensicherung noch etwas finden können – außer den Staub von mehreren Monaten«, murmelte Phil.
    ***
    Steve und Zeery erreichten das abgelegene, an der Connecticut-Küste des Long Island Sound gelegene Haus von George McDonald.
    »Er hat ja tatsächlich ziemlich einsam hier gewohnt«, meinte Zeery.
    »Für jemanden, der dem Zeugenschutzprogramm unterliegt, allerdings eigentlich nicht einsam genug«, glaubte Steve. »Auch wenn man den Eindruck hat, dass sich hier Fuchs und Hase Gute Nacht sagen – Alaska oder Los Angeles wären vielleicht eine bessere Wahl gewesen für Larry Traskilll alias George McDonald.«
    Sie parkten den Ford, mit dem sie hier herausgefahren waren, in der breiten Einfahrt. Das Haus war aus Blockbohlen errichtet und sah aus wie auf Bildern über die amerikanische Pionierzeit.
    Steve und Zeery stiegen aus.
    »Siehst du einen Wagen, Zeery?«
    »Vielleicht in der Garage dort.« Steve deutete zu dem Nebengebäude. »Aber für mich sieht das eher aus, als wäre niemand zu Hause.«
    Nebel hing über dem Wasser des Long Island Sound und waberte das Ufer empor. An einer Anlegestelle lag ein Motorboot. Steve und Zeery gingen zur Haustür. Eine Klingel gab es nicht. Wozu auch? Wer hier rausfuhr, wurde erwartet und hatte sich vor allem vorher höchstwahrscheinlich den Weg beschreiben lassen.
    Steve klopfte. Es gab keine Reaktion.
    Auch nach dem zweiten energischen Klopfen nicht.
    »Ich sehe mich mal hinten um«, schlug Zeery vor. Er umrundete das Haus, trat auf die Veranda an der Rückfront. Das Fenster war zersprungen. Zeery griff zur Waffe und blickte hinein. Eine Frau saß in einem Ledersessel, das Gesicht dem Fenster zugewandt. Die Züge waren wie gefroren, die Augen allerdings geschlossen. Mitten auf der Stirn war ein Einschussloch zu sehen.
    ***
    Steves Anruf erreichte uns, als wir gerade den Holland-Tunnel hinter uns gebracht hatten und am New-Jersey-Ufer des Hudson wieder Mobilfunk hatten.
    In knappen Worten fasste
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