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Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Titel: Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe
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etwas ganz anderes vor mir, nämlich wie die Frau plötzlich zuckt und die Kugel …« Er nahm die Hand weg. »Ich habe genau in dem Moment hingesehen, Agent Cotton.«
    Seine Hände krampften sich zu Fäusten zusammen. Das Gesicht wurde dunkelrot und er presste die Lippen aufeinander.
    »Ich glaube, das hat keinen Sinn, Sir«, sagte die Polizistin. »Wir sollten Mister Mancini etwas Zeit geben den Schock zu überwinden.«
    »Arbeitet hier noch jemand?«, fragte ich Mancini.
    Aber der gab mir keine Antwort. Er wirkte wie weggetreten. Wahrscheinlich hatte ich schon mehr erreicht, als man unter den gegebenen Umständen eigentlich erwarten konnte. Mehr war im Moment wohl einfach nicht drin.
    Ich wandte mich zum Gehen. Dass ich mich von ihm verabschiedete, schien er gar nicht mitzubekommen. An der Tür drehte ich mich noch einmal um. »Hat der Mann geraucht, der mit Rita Garth am Tisch saß?«, fragte ich. »Oder hatte er eine Sporttasche?«
    Er blickte zunächst starr auf den Boden. Die Polizistin sah mich tadelnd an, aber ich hatte diese Frage einfach noch stellen wollen. Verlieren konnte ich ja nichts dabei.
    Er hob plötzlich den Kopf und nickte. »Ich habe auch mal geraucht. Ist nicht so einfach, sich das abzugewöhnen, sag ich Ihnen.«
    »Schon gut, Mister Mancini.«
    ***
    Ich kehrte zu Phil zurück. Inzwischen war Dr. Heinz zusammen mit Brenda Gordon eingetroffen, einer Erkennungsdienstlerin der Scientific Research Division. Phil stand dabei und hörte sich an, was Dr. Heinz als Ergebnis seiner vorläufigen Untersuchung verkündete.
    Lieutenant Colemans Handy klingelte und er nahm den Apparat ans Ohr. Sein Gesicht wirkte angestrengt. Er sagte zweimal kurz »Ja!« und fügte schließlich hinzu: »Ich bin gleich bei Ihnen.«
    »Irgendwas Neues?«, fragte ich.
    »In dem Haus, aus dem vermutlich geschossen wurde, hat jemand anscheinend eine interessante Beobachtung gemacht. Es geht um einen verdächtigen Mann, der vielleicht in eine leerstehende Wohnung im dritten Stock eingedrungen ist. Ich werde den SRD-Kollegen Bescheid sagen, dass die an der Wohnungstür entsprechende Untersuchungen anstellen.«
    »Ich würde den Zeugen gerne sprechen«, erklärte ich.
    Wir folgten Coleman ins Freie. Als wir den Coffeeshop verließen, fiel mir ein abgebrannter Zigarettenstummel auf dem Boden auf. Er wirkte ziemlich frisch und lag genau in einer Fuge zwischen den Pflastersteinen. Ich blieb stehen.
    »Worauf wartest du, Jerry?«, wollte Phil wissen.
    »Diese Zigarette könnte von dem Mann kommen, mit dem Rita Garth sich getroffen hat«, meinte ich. »Wenn er der Raucher mit den Tränensäcken ist.«
    Ich sicherte die Zigarettenkippe mit einem Cellophanbeutel. Bevor der Raucher sich mit Rita Garth im Coffeeshop getroffen hatte, warf er zunächst seinen Zigarettenstummel weg – so meine Theorie. Ob diese Spur am Ende ein wichtiges Beweismittel oder nur Müll war, musste sich erst noch herausstellen.
    »Man kann es auch übertreiben«, lautete der Kommentar von Lieutenant Coleman.
    Wir erreichten das Haus, von dem aus vermutlich geschossen worden war. Colemans Kollegen hatten das zumindest aufgrund der Aussagen mehrerer Passanten ermittelt.
    Im dritten Stock stand eine Wohnung leer, die renoviert werden sollte, bevor sie erneut vermietet wurde. Dort war der Täter wahrscheinlich eingedrungen und hatte von einem der Fenster aus geschossen. Kollegen der SRD suchten jetzt überall nach Spuren, die der Schütze vielleicht hinterlassen hatte.
    »Zwei Wochen später und wir hätten moderne elektronische Schlösser gehabt, für die man eine Chipcard braucht«, erklärte uns Francine McMillan, eine Frau in den Fünfzigern. Ihr gehörte das Haus. Außerdem betrieb sie im Erdgeschoss eine Boutique mit mehreren Angestellten.
    Dort trafen wir sie auch. Für die ID-Card, mit der ich mich auswies, schien sie kaum Interesse zu haben, stattdessen redete sie munter drauflos.
    »Ich habe gesehen, dass der Mann ins Haus ging«, berichtete sie. »Ich dachte, das wäre vielleicht jemand, der sich für die Wohnung interessiert, die im Moment leersteht. Also bin ich ihm gefolgt und habe ihn dann tatsächlich vor der Tür der Wohnung gefunden, die zurzeit renoviert werden soll, und habe ihn angesprochen.«
    »Was hat er gesagt?«, fragte ich.
    »Er meinte, das sei wohl ein Irrtum, und dann hat er mir gesagt, dass er eigentlich zu den Martinellis wollte. Ich habe ihn dann darauf hingewiesen, dass die einen Stock höher wohnen. Aber ich glaube, er hat den Namen
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