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TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

Titel: TS 28: Alle Wege führen nach Trantor
Autoren: Isaac Asimov
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DARELL, ARKADY – Romanschriftstellerin, geboren am 11. 5. 362, gestorben am 1. 7. 443 der Stiftungsära. Wenn Arkady Darell auch hauptsächlich als Romanschriftstellerin bekannt ist, so ist doch die Biographie ihrer Großmutter Bayta Darell ihr berühmtestes Werk geworden. Diese Biographie stellte jahrhundertelang die wichtigste Quelle unserer Kenntnisse über den Mutanten und seine Zeit dar …
    Ebenso wie ,Erinnerung’ bietet auch ihr Roman ,Stimmen der Vergangenheit’ ein erregendes Bild der kalganesischen Gesellschaft der frühen Interregnumszeit. Man berichtet, daß dieses Werk auf einer wahren Begebenheit anläßlich eines Besuches in Kalgan in ihrer frühen Jugend basiert.
    ENCYCLOPAEDIA GALACTICA
     
1. Kapitel
     
    Arcadia Darell deklamierte mit fester Stimme in das Mundstück ihres Sprechschreibers:
    „Die Zukunft des Seldonplanes, von A. Darell.“
    Und dann überlegte sie, daß sie später, wenn sie einmal eine große Schriftstellerin sein würde, alle ihre Meisterwerke unter dem Pseudonym Arkady schreiben würde. Nur Arkady. Überhaupt kein Familienname.
    ,A. Darell’, das paßte gerade zu den Aufsätzen, die sie für die Schule schreiben mußte – einfach geschmacklos. Und Arcadia war ein Name für ein kleines Mädchen, den sie nur aus dem Grunde trug, weil ihre Urgroßmutter so geheißen hatte. Ihre Eltern hatten wirklich nicht die geringste Phantasie.
    Jetzt, da sie schon seit zwei Tagen vierzehn war, sollte man meinen, daß die anderen ihre neue Erwachsenenwürde anerkennen und sie Arkady nennen könnten. Ihre Lippen preßten sich zusammen, wenn sie sich ihren Vater vorstellte, wie er von seinem Leseprojektor aufsah und sagte: „Aber wenn du jetzt wie eine Neunzehnjährige aussehen möchtest, was willst du dann tun, wenn du fünfundzwanzig bist und alle jungen Männer meinen, du wärest dreißig?“
    Von ihrem Lehnstuhl aus konnte sie ihr Bild im Spiegel sehen. Nur ihr Fuß war etwas im Wege. So setzte sie sich auf und betrachtete nachdenklich ihr Gesicht – zu fett! Sie zog die Wangen ein und leckte sich mit der Zunge über die Lippen, damit sie mehr Glanz bekamen. Und dann schloß sie die Augen halb, in einem Ausdruck, der für sie der Inbegriff der Abgeklärtheit war. Ach, wenn ihre Wangen nur nicht so rosig wären!
    Sie schob die Augenwinkel mit den Fingern hoch und zog die Lider zur Seite, um ihnen das exotische Aussehen der Frauen der inneren Sternsysteme zu geben, aber ihre Hände waren im Wege, und so konnte sie sich nicht richtig bewundern.
    Und dann hob sie das Kinn und sagte mit einer Stimme, die um etwa eine Oktave unter ihrer gewöhnlichen Sprechlage war: „Wirklich, Vater, wenn du meinst, daß es mir auch nur das Geringste ausmacht, was ein paar dumme Jungen von mir denken, dann –“
    Da erinnerte sie sich, daß sie das Mikrophon immer noch in der Hand hielt, und sagte: „Ach, du liebe Güte“, und schaltete ab.
    Auf dem violetten Papier mit dem gelben Streifen an der linken Seite stand:
    „DIE ZUKUNFT DES SELDONPLANES von A. Darell
    Wirklich, Vater, wenn du meinst, daß es mir auch nur das Geringste ausmacht, was ein paar dumme Jungen von mir denken, dann …
    Ach, du liebe Güte.“
    Sie zog das Blatt aus der Maschine, worauf sich ein anderes an seine Stelle schob.
    Ihr Gesicht glättete sich, als sie die hübsche Schrift sah. Gerade die richtige Spur von Eleganz.
    Die Maschine war vor zwei Tagen an ihrem ersten ,erwachsenen’ Geburtstag ins Haus geliefert worden. Sie hatte zu ihrem Vater gesagt: „Aber Vater, jeder – wirklich jeder in der Klasse, der etwas sein will, hat eine. Niemand außer ein paar alten Schachteln verwendet heutzutage noch eine Schreibmaschine.“
    Der Vertreter hatte gesagt: „Es gibt kein Modell, das so kompakt und doch so vielseitig ist wie dieses hier. Die Maschine ist natürlich eine große Erziehungshilfe, weil sie den Benutzer zu einer deutlichen Aussprache zwingt, ganz abgesehen von einer guten Satzeinteilung, um die richtige Zeichensetzung zu garantieren.“
    Und selbst dann hatte ihr Vater noch versucht, ihr eine Maschine mit Druckschrift zu kaufen, als ob sie eine alte vertrocknete Lehrerin wäre.
    Aber sie mußte jetzt weiterschreiben. Sie setzte sich also gerade hin, legte ihren ersten Entwurf vor sich und sprach mit dramatischer Betonung:
    „Die Zukunft des Seldonplanes von A. Darell.
    Die Geschichte der Vergangenheit der Stiftung ist, wie ich überzeugt bin, uns allen bekannt, die wir das Glück hatten, in den gut geleiteten
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