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1211 - Guywanos Druiden-Festung

1211 - Guywanos Druiden-Festung

Titel: 1211 - Guywanos Druiden-Festung
Autoren: Jason Dark
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Es war Selina Green, um die sich alles drehte. Letztendlich war sie schlauer und raffinierter gewesen als Suko und sein Freund John Sinclair.
    Der Inspektor erlebte, wie das Feuer sie schluckte und sie vor seinen Augen verschwand.
    Selina war nicht verbrannt. So etwas wäre bei ihr nicht passiert, trotz des Feuers. Sie hatte nur einen anderen Fluchtweg gewählt und sich durch das starre Feuer mit seiner etwas anderen Farbe schützen lassen. Und es war ihr gelungen, Suko zu überraschen, was den Inspektor besonders ärgerte, weil er sich vorgenommen hatte, die Person nicht zu unterschätzen.
    Jetzt war sie weg!
    Er sah nur die leere Schale, in der auch das starre Feuer zusammengebrochen war und dabei nicht mal einen feinen Rauchstreifen hinterlassen hatte.
    Für einen Moment schloss er die Augen.
    Er kam sich vor wie der große Verlierer. Er hockte hier auf dem Boden, schaute ins Leere, fühlte sich ausgelaugt und musste sich eingestehen, dass er nichts erreicht hatte.
    Er war wütend auf sich selbst, und es sah nicht eben elegant aus, als er sich aufrappelte. Dabei hatte er die Person schon so sicher gehabt. Sie hatten sich gegenübergestanden, hatten sich in die Gesichter geschaut, und dann war aus dem Mund der Person die Zunge gestoßen.
    Oder was sie als Zunge ansah.
    Ein hässliches dunkelrot und grün schimmerndes Ding, das sein Gesicht als Ziel gefunden hatte. Brutal war die Zunge hineingeschlagen und hatte sich an seiner Haut festgesaugt. So stark, dass er von ihr zur Seite geschlagen worden war und dann hatte zurücktaumeln müssen, nachdem die Zunge sich gelöst hatte.
    Von der Wand war er aufgehalten und sekundenlang außer Gefecht gesetzt worden, denn auch Suko besaß keinen Schädel aus Eisen. Diese Zeitspanne hatte Selina Green ausgereicht, um im Feuer zu verschwinden, aber nicht zu verbrennen.
    Sie war geflohen. Sie war ihren eigenen Weg gegangen und in eine andere Welt abgetaucht.
    Hundertprozentige Beweise besaß Suko nicht, aber einiges deutete darauf hin, dass sie sich nur in Aibon versteckt halten konnte. Die Schale und das Feuer waren der Weg nach Aibon gewesen, und genau den musste auch John Sinclair genommen haben, der ebenfalls verschwunden war. Suko musste sich eingestehen, dass er zu spät gekommen war. Möglicherweise hatte er auch die Gefahren unterschätzt.
    Es war nicht ausgeschlossen, dass er ebenfalls versuchte, auf diesem Weg in das Paradies der Druiden zu gelangen. Wobei er den Begriff »Paradies« schon relativierte, denn er würde auf der anderen Seite dieser Welt landen, der bösen, der schlimmen, in der eine Gestalt wie der mächtige Druidenfürst Guywano herrschte, denn ihm war Selina Green sehr zugetan oder sogar hörig.
    Es gab keine Spuren mehr. Selina hatte sich aufgelöst. Für sie war dieser Weg geschaffen worden, den auch andere benutzen konnten. Man musste es nur wissen.
    Suko näherte sich nicht der Schale. Er kümmerte sich um sich selbst, und merkte jetzt, da die Spannung etwas nachgelassen hatte, dass seine linke Wange brannte. Genau dort hatte ihn die verdammte Zunge der Frau erwischt.
    Suko hätte nie damit gerechnet, dass ein Mensch mit einer derartigen Zunge ausgestattet war. Es war der Frau auch nicht anzusehen gewesen. Sie hatte völlig normal ausgesehen. Keine dicken Wangen. Da musste sie die Zunge schon richtig eingerollt haben.
    Suko tastete mit den Fingerspitzen über die Wange hinweg.
    Die Stelle an der er getroffen worden war, fühlte sich rauer an.
    Die Haut war dort aufgerissen worden, als hätte jemand mit einem Stück Schmirgelpapier darüber hinweggerieben.
    Seine Fingerkuppen schimmerten blutig. Er sah auch noch kleine Hautfetzen zwischen der Flüssigkeit, doch ansonsten war ihm nichts geschehen. Die Wunde würde zuheilen.
    Wichtig für ihn war, dass er sich noch normal bewegen konnte und so gut wie nicht angeschlagen war. Er tupfte noch mit einem Taschentuch über die Wunde hinweg und machte sich dabei bereits Gedanken, wie es weitergehen sollte.
    Aufgeben wollte er nicht, auch wenn diese Person einen verdammt großen Vorsprung herausgeholt hatte. Aibon wartete auf ihn, so wie es auf John Sinclair gewartet hatte.
    Er hätte gern gewusst, wie es dazu gekommen war, dass sein Freund die Reise angetreten hatte, aber da würde er ihn schon selbst fragen müssen.
    Es schellte.
    Der durchdringende Ton erschreckte Suko und riss ihn aus seinen Gedanken. Er zögerte nicht lange und machte sich mit leisen Schritten auf den Weg zur Tür.
    Auch als es zum
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