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1211 - Guywanos Druiden-Festung

1211 - Guywanos Druiden-Festung

Titel: 1211 - Guywanos Druiden-Festung
Autoren: Jason Dark
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auch im Schlamm versank.
    Der linke musste das ebenfalls aushalten. Eine andere Möglichkeit, aufs Trockene zu gelangen, gab es eben nicht.
    Ich konnte in meiner Lage nicht pingelig sein.
    Harte Gräser, Farne und auch das Schilf behinderten meinen Weg zur Festung. Manche Gräser besaßen die Form von Schwertern. Sie waren an den Rändern scharf und ragten sehr hoch. Ich wollte auf keinen Fall, dass sie mein Gesicht streiften und dort scharfe Wunden hinterließen. Deshalb schützte ich beim Gehen den Kopf mit den Armen.
    Endlich musste ich meine Füße nicht mehr aus dem zähen Schlamm ziehen. Ich gelangte nach wenigen Schritten aufs Trockene, schüttelte mich beinahe wie ein Hund und blickte mich zunächst in meiner neuen Umgebung um.
    Etwas sah ich als sehr wichtig an.
    Die große mörderische Kreatur war verschwunden. Ich hoffte, dass sie ihren Weg weiterhin gefunden hatte und in der Tiefe des Landes verschwunden war, aber darauf setzen wollte ich nicht.
    Vor mir ragte jetzt die Festung hoch!
    Aus der Nähe betrachtet war sie noch monströser als beim ersten Anblick. Sie war düster und zugleich auch irgendwie hell. Zwischen den Spalten der mächtigen Steine, aus denen sie errichtet worden war, glomm etwas auf. Es konnte ein Licht sein, das im Innern seinen Ursprung besaß, aber es konnte auch am Material liegen, das man beim Bau als Füllung eingesetzt hatte.
    Von dieser Festung ging etwas ab.
    Ich konnte nicht erklären, was es war. Man musste es einfach spüren, so wie ich.
    Etwas Böses. Geboren im Schlund zwischen Zeit und Raum.
    Furchtbar und den Menschen verachtend. Je mehr sich meine Augen mit dem Bau beschäftigten, umso stärker traten die Einzelheiten hervor. Ich sah sogar Fenster, und jetzt stellte ich fest, dass das Leuchten nicht aus den Ritzen zwischen den Steinen drang, sondern eben aus diesen Fenstern, die so kalt wie leicht eingefärbtes Eis wirkten. Das war kein Licht, das einen Menschen anzog und Vertrauen erweckte. Es war die Beleuchtung einer dämonischen Welt, die trotzdem irgendwelche Menschen zu sich heranlockte. So wie mich.
    Nach wenigen Metern stellte ich fest, dass der Weg leicht bergauf führte. Deshalb war es durchaus möglich, dass die Festung auf der Kuppe eines kle inen Hügels lag und sie mir aus diesem Grunde so gewaltig vorgekommen war.
    Schritt für Schritt ging ich weiter. Ich war nicht mehr von einem dichten Wald umgeben, obwohl noch Schatten auf den ebenfalls nicht hellen Boden fielen, aber das gehörte wohl zu dieser Welt, die weiterhin stickig und schwül war.
    Der Himmel über mir erinnerte mich an eine Mauer, die noch irgendwelche Geheimnisse verbarg. Mir fiel auf, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Vögel gesehen hatte. Aber auch keine bunten Schmetterlinge, Wespen oder Bienen. Nur Steckmücken und anderes Getier.
    Ob man mich sah, ob man mich beobachtete, war nicht festzustellen. Allerdings hatte ich auch Selina Green nicht aus dem Sinn verloren. Sie war ebenfalls in die Schale gestiegen.
    Sie musste hier sein. Ich bezweifelte, dass sie sich in einem anderen Teil dieses Landes aufhielt, sondern nahm an, dass sie auf mich wartete, um ihren großen Triumph auszukosten.
    Wenn es nach mir ging, sollte es keinen Triumph für sie geben.
    Und die Festung rückte näher. Ich hatte mittlerweile den Eindruck, sie noch stärker riechen zu können. Aus den Mauern strömte mir etwas Abscheuliches entgegen. Es roch nach alten feuchten Tüchern oder Lappen, die in einer Küche vergammelten.
    Das Licht hinter den Fenstern blieb starr. Da gab es keine Bewegungen, und es verteilte sich auch nicht an den Außenwänden. So blieben die erleuchteten Vierecke was sie waren.
    Kalte Augen in einer düsteren Masse.
    Noch näher am Ziel dünnte auch das Gras aus. Die hohen Halme verschwanden. Es waren auch keine Farne mehr zu sehen, und Bäume flankierten meinen Weg ebenfalls nicht, so hatte ich freie Bahn bis zum Eingang der Festung.
    In Schlösser und Burgen gelangt man durch eine Tür. Ich ging davon aus, dass es hier auch so war, suchte sie aber noch vergebens. Es existierten auch keine schützenden Mauern oder Wehrgänge. Dieses Bauwerk bestand aus einer glatten Außenfassade.
    Nein, das war keine Tür, sondern schon ein Tor. Mächtig.
    Breit, hoch und viereckig. Der Vergleich mit einem alten Stadttor kam mir in den Sinn, das sehr schwer war, sodass viele Helfer nötig waren, um es zu öffnen.
    Ich spürte meine Arme, als ich dicht vor dem Eingang stehen blieb. Die Ruderei war
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