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1211 - Guywanos Druiden-Festung

1211 - Guywanos Druiden-Festung

Titel: 1211 - Guywanos Druiden-Festung
Autoren: Jason Dark
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zweiten Mal geklingelt hatte, öffnete er nicht. Er schaute durch den Gucker und bekam soeben noch mit, wie eine Frau zur Seite trat.
    Suko hatte sie trotzdem erkannt. Es war Shao, seine Freundin und Partnerin. Sicherlich hatte sie die Sorge um ihn in diese Etage getrieben.
    Suko öffnete die Tür.
    Damit hatte Shao wohl nicht gerechnet, denn sie zuckte leicht zusammen und schaute Suko dann an. Die Augen weiteten sich, der Blick blieb an seinem Gesicht hängen, und Suko sagte nur: »Komm rein, bitte.«
    Erst als die Tür geschlossen war und sie sich im schmalen Flur gegenüberstanden, kam Shao auf die Wunde zu sprechen, die Sukos Gesicht zierte. »Himmel, was ist denn mit dir passiert?«
    »Ein Kratzer nur.«
    Sie trat noch näher. »Danach sieht es mir aber nicht aus.«
    »Wirklich. Es ist nicht weiter schlimm.«
    Shao trat etwas zurück und schaute ihren Freund prüfend an.
    »Es ist nicht nur der Kratzer, Suko, wirklich nicht. Ich habe den Eindruck, dass noch mehr passiert ist.«
    »Wieso das?«
    »Ich sehe es dir an.«
    Suko kannte Shao, und sie kannte ihn auch. So konnte er ihr auch nichts vormachen. »Komm mit«, sagte er nur.
    »Wohin?«
    »Wirst du sehen.«
    Er führte sie in den großen Raum, erklärte nichts, und wartete, bis Shao sich umgeschaut hatte. Die karge Einrichtung gefiel ihr nicht, das war ihr anzusehen. Über das Sofa schüttelte sie den Kopf. Sie sah auch die abgerissene Gnomenhand auf dem Boden liegen und die Handschelle an einem Sofabein.
    Shao deutete auf die Schale. »Gehört sie auch hier zur Einrichtung?«
    »Ich nehme es an.«
    »Und weiter?«
    »Sie ist der Weg ins Paradies der Druiden.«
    »Nach Aibon?«, fragte sie.
    »Ja.«
    Shao pustete die Atemluft aus. »Und was ist mit dieser Hand?«, wollte sie wissen.
    »Die Hand hat einem der Killer-Gnome gehört. Ich vermute, dass er ein Gefangener war. Um sich zu befreien, hat er die Hand einfach abgerissen. Wir können auch davon ausgehen, dass die Handschelle mal John gehört hat.«
    »Das darf alles nicht wahr sein«, sagte Shao und begann mit einer Wanderung durch den Raum.
    »Irgendwo habe ich das Gefühl, nicht mehr ganz in der Welt zu stehen.«
    Sie stoppte vor der Schale, betrachtete sie und hob die Schultern.
    »Du kannst mich prügeln, Suko, aber ich sehe nicht, welche Bedeutung sie haben sollte.«
    »Sie ist der Weg, glaube mir.«
    »Dann erkläre mir das.«
    Suko berichtete, wie er reingelegt worden war. Er vergaß auch nicht, von John Sinclair zu sprechen und fügte hinzu, dass John den Weg nach Aibon angetreten hatte.
    Shao, die sehr genau zugehört hatte, nickte.
    »Ja, das sehe ich mittlerweile auch so.«
    Sie deutete in die breite Öffnung.
    »Wir stehen hier und schauen hinein.«
    »Noch.«
    »Das heißt, du willst ihm folgen?«
    »Bleibt mir etwas anderes übrig? Ich weiß nicht genau, wo er gelandet ist, aber die Welt des Guywano ist anders. Sie ist gefährlich, tödlich. In ihr lauern unzählige Gefahren, und ich denke, ich kann John nicht allein lassen.«
    Shao nickte sehr langsam und bedächtig. »Ja, so sehe ich das auch, Suko.«
    »Wunderbar. Dann sind wir uns einig.«
    Zunächst wunderte er sich nicht, dass Shao keine Antwort gab. Als weitere Zeit verstrichen war und sie noch immer nichts gesagt hatte, wurde er aufmerksam.
    Sie stand noch immer vor der Schale. Jetzt allerdings befand sich das Sofa hinter ihrem Rücken. Mit den Vorderzähnen nagte sie an der Unterlippe.
    »Probleme?«, erkundigte er sich.
    »Nein, das eigentlich nicht.«
    »Sondern?«
    Shao verzog die Lippen zu einem Lächeln. »Ich denke, ich habe da eine Idee«, erklärte sie.
    »Super, die kann man immer gebrauchen. Und was ist dir eingefallen?«
    »Das sage ich dir später. Erst mal möchte ich zurück in unsere Wohnung. Du kannst, wenn du willst, hier oben bleiben und die Stellung halten. Ich denke nicht, dass Selina Green so schnell wieder zurückkehren wird.«
    »Glaube ich auch. Aber was hast du vor?«
    Shao schüttelte den Kopf.
    »Später, Suko, später.« Nach dieser Antwort verließ sie die fremde Wohnung…
    ***
    Um mich herum quirlte die Luft!
    Die Schwaden trieben, drehten sich, aber sie waren nie so dicht, dass sie mir den Blick verwehrten, sodass ich meine neue Umgebung hier in Aibon schon erkannte.
    Ich stand auf dem Steg. Das Holz unter meinen Füßen war nicht mehr zu sehen. Eine dicke Schicht aus ineinandergeflochtenen Pflanzen hatte es unter sich begraben. Um mich herum gluckste das Wasser. Es gab manchmal wirklich seltsame
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