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Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika

Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika

Titel: Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika
Autoren: Christoph Puetz
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“Good-Bye
Deutschland – Mit der Green Card nach Amerika”
     
    April
2005: Fast auf den Tag genau sind Simone und ich jetzt sieben Jahre hier in
Amerika (1998 – 2005). Der Alltag hat uns eingeholt. Auch hier in den USA wird
nur mit Wasser gekocht, und einiges geht uns gehörig auf die Nerven. Der
Straßenverkehr ist grausam und man meint, die Amerikaner können überhaupt nicht
Auto fahren. Dazu die Verschwendung an Benzin und die überall währende
Umweltverschmutzung durch alte Autos. Recycelt wird auch nirgendwo, und $ 10
pro Monat für die Müllabfuhr reichen einfach nicht als Anreiz zur
Müllreduzierung. Einkaufen nachts um 11.00 Uhr – wer braucht so etwas?
    Hier
ist alles so furchtbar teuer und man hat überhaupt keine Freizeit, das Leben zu
genießen. Was nützen einem da 300 Sonnentage pro Jahr, wenn man den ganzen Tag
im Büro sitzt und arbeitet? Möbel – amerikanische Möbel – sind einfach Schrott.
Es geht wirklich nichts über Möbel von Ikea oder von Roller (zumindest am
Niederrhein). Bürokratie ist auch überall gegenwärtig und lästig. Von Effizienz
haben die Amerikaner wohl noch nie etwas gehört. Hier ist alles irgendwie so
unorganisiert. Die Amerikaner selber sind auch ein ganz merkwürdiges Volk -
unhöflich, fett, einfach unausstehlich. Sie glotzen den ganzen Tag TV und
kennen sich überhaupt nicht in der Weltgeschichte aus. Nachrichten aus
Deutschland sind hier z. B. Mangelware, und Deutschland ist nun wirklich keine
Bananenrepublik. Die Steuern wurden auch nicht weniger und die Regierung tat
herzlich wenig, um Besserung herbeizuführen. Der Präsident, der nicht wirklich
vom Volk gewählt worden war, ist einfach kein Vergleich zur soliden SPD in
Deutschland, und es fehlt ganz klar eine sozial-sozialistische Komponente, um
sich hier wohl zu fühlen.
    Auch
fehlte uns einfach der organisierte und kontrollierte Tagesablauf wie er in
Deutschland doch möglich war. Der Staat gibt dort den Rahmen vor und überlässt
dem Bürger ausreichend Spielraum. Hier hingegen herrscht in vielen Bereichen
vollkommenes Chaos. Wir empfanden mehr und mehr Frustration und waren wirklich
nicht mehr glücklich.
    Es
kam der Gedanke auf, vielleicht doch wieder nach Deutschland zurückzugehen. So
schlimm, wie wir zuvor angenommen hatten, war es dort schließlich wirklich
nicht. Manchmal muss man einfach so etwas von außen sehen, um seinen Wert zu
erkennen.
    Wir
streckten die Fühler aus und bekamen positive Zeichen. So sollte es also sein.
Wir bereiteten alles vor. Das Haus wurde an einen Makler übergeben und eine
Spedition würde einen Container abliefern und später abholen, sodass wir all
unsere Habseligkeiten einpacken konnten. Wir buchten zwei Flüge und am 1.
August 2004 sollte es zurück in die Heimat gehen.
    Wir
hatten uns viele Dinge wohl zu einfach vorgestellt und uns selber etwas
vorgemacht. Na ja, es ist zum Glück nie zu spät, um solche Fehler zu erkennen.
Wir gehen zurück nach Deutschland!
    ---------
    „Aaaaaaaaaaaaaah!“
Schweißgebadet schreckte ich hoch. Ein furchtbarer Albtraum. Zurück nach
Deutschland. In Amerika ist alles Mist – in Deutschland lebt es sich besser!
Was für ein Albtraum. Mensch, so etwas Schreckliches hatte ich seit meiner
Kindheit nicht mehr geträumt. Wie gesagt, ich saß schweißgebadet aufrecht im Bett.
Zum Glück war es wirklich nur ein Traum.
    Nix
da. „Home is where your heart is!“ Wir sind doch keine Hobby-Auswanderer und
Amerika ist nun einmal unser Zuhause. Wo sonst kann man so unkompliziert und
frei leben wie hier?
    Herzlich
willkommen in unserem Buch. “Good-Bye Deutschland – Mit der Green Card nach
Amerika”.
    Im
Jahr 2001 wagten wir ein Experiment: Wir veröffentlichten ein Buch. Eigentlich
war es ja für uns selber und für unsere Verwandten gedacht. Eine Lektüre, in
der wir einfach festhalten wollten, was uns bisher so widerfahren war, und
damit man einfach mal was für später hat. Es passieren so viele Dinge und die
Zeit vergeht so schnell, dass man einfach viele Dinge vergisst. So ein Buch ist
einfach ein guter Weg, um einen Rückblick zu erlauben.
    Das
Buch war nicht nur ein Experiment, sondern auch ein finanzielles Risiko, denn
die hohen Anlaufkosten und eine Veröffentlichung ohne begleitenden Verlag – da
war einfach der Ausgang des Ganzen ungewiss. Damals gab es noch nicht die
Möglichkeiten ein Buch selber zu veröffentlichen wie es sie heute gibt.
    In
2005 veröffentlichten wir ein Update zum ursprünglichen Buch.
    Wir
wollen
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