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Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika

Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika

Titel: Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika
Autoren: Christoph Puetz
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Monaten ohne Beleg fragte ich nach und erhielt die
Kopie eines nichts sagenden Postbelegs von der Agentur. „Na, das war wohl
nichts!“ dachte ich mir, und natürlich waren wir im Jahre 1995 nicht unter den
Gewinnern. Waren wir betrogen worden oder …? Wir wissen es nicht, aber unser
Vertrauen in „Green Card-Agenturen“ war gleich Null.
    Das
Jahr 1996 kam und die nächste Green Card-Lotterie stand vor der Tür. Diesmal
machte ich mich selber daran, die Bewerbung fristgerecht nach Amerika zu
bekommen. Zwei Briefumschläge (einer für Simone und einer für mich selber)
wurden verschickt. Einer aus Düsseldorf und der andere zwei Tage später aus
Krefeld. So warteten wir also auf die Dinge, die da kommen mochten.

Gewonnen!
     
    Anfang
September 1996 erhielt Simone per Post einen großen braunen Umschlag.
Abgestempelt in Amsterdam, aber als Absender – die „Green Card-Lotterie“. Wir
hatten gewonnen!
    Noch
am selben Abend wurden die Formulare, die uns zugeschickt worden waren,
ausgefüllt und am nächsten Tag per Luftpost zurück in die USA geschickt. Noch
hatten wir ja nicht wirklich gewonnen. Wir waren nur unter den etwa 100.000
Losgewinnern, aber nur 55.000 Visa wurden per Lotterie vergeben. Drei Wochen
später stand unser Jahresurlaub an – Flug nach Dallas, Texas und dann per gemietetem
Mini-Van von Dallas über Houston, El Paso, Albuquerque, Santa Fe, Denver und
Kansas City zurück nach Dallas. Als wir zurückkamen, erhofften wir uns
natürlich schon Post – aber nichts da. Mitte November erhielten wir endlich
wieder Post aus den USA. Eine Einladung zum Green Card-Interview im US-Konsulat
in Frankfurt und eine Liste mit Unterlagen, die wir bis dahin haben mussten.
    Wir
fingen also an, die notwendigen Unterlagen vorzubereiten. Polizeiliches
Führungszeugnis, Nachweise der Finanzen, Impfausweise, Schulzeugnisse und, und,
und. Für jeden von uns wurde ein großer Aktenordner angelegt. Alle Unterlagen
wurden fein säuberlich mit der uns zugeteilten Lotterie-Kennummer versehen und
entsprechend in der erwünschten Reihenfolge abgeheftet. Da ich ja selber bei
der Bank arbeitete, war es ein Leichtes, einen entsprechend gestalteten Nachweis
unserer Finanzen zu bekommen.
    Unsere
Eltern hatten mittlerweile mitbekommen, was sich da anbahnte, und sie waren zum
größten Teil nicht so erfreut darüber. Aber davon ließen wir uns nicht
abhalten. Für Simone war wohl das Thema Auswanderung noch immer nicht so
aktuell – erstmal ging es ja darum, überhaupt die Green Card zu bekommen. Für
mich war die Sache schon viel ernster, da ich einem großen Lebensziel so immer
näher kam – der Auswanderung nach Amerika.
    Wir
buchten ein Hotelzimmer in der Nähe des Konsulats in Frankfurt und fuhren am
18. Februar 1997 abends nach Frankfurt. Doch irgendwie nervös kamen wir dort an
– wussten wir doch nicht wirklich, was uns da am nächsten Tag erwarten würde.
Wir hatten zwar ein paar Informationen über das Green Card-Interview erhalten,
aber im Großen und Ganzen waren wir ahnungslos. In der Nacht konnten wir nicht
viel schlafen, und an Frühstück am nächsten Morgen war kaum zu denken. Da das
amerikanische Konsulat damals keine genauen Termine vergab und wir wussten,
dass es dort jeden Tag lange Schlangen von Visa-Interessierten (viele Menschen
aus Osteuropa und aus Asylländern) gab, waren wir bereits morgens um 6.30 Uhr
am Konsulat. Wir hatten eine rote Karte erhalten, die uns zumindest
bevorrechtigten Eintritt verschaffte. Dennoch benötigten wir für den
Security-Check und das Anstehen über 45 Minuten.
    Endlich
drinnen gingen wir direkt zur Kasse und bezahlten sämtliche Visagebühren in
US-Dollar. Dann ging es weiter zum nächsten Schalter, wo wir uns anmeldeten.
Wir wurden höflich aufgefordert noch einmal Platz zu nehmen, nur um fünf
Minuten später wieder aufgerufen zu werden. Nichtsdestotrotz waren wir die
ersten Green Card-Bewerber des Tages. Ein sehr freundlicher amerikanischer
Konsularbeamter fragte uns, ob wir das Interview lieber in Deutsch oder
Englisch führen würden. Wir entschieden uns für Deutsch, um eventuelle
Übersetzungsprobleme zu vermeiden. Auf Anfrage übergaben wir alle unsere Unterlagen
an den Beamten. Er schaute sich alles an und legte sämtliche Unterlagen in
einen vorbereiteten Hefter. Gelegentlich stellte er uns Fragen, wie zum
Beispiel wo wir den hingehen werden in Amerika? Auch gab er uns einen Tipp –
nämlich, dass wir die erste Einreise zur Aktivierung unserer Green Cards
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