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Der Dämonen-Parasit

Der Dämonen-Parasit

Titel: Der Dämonen-Parasit
Autoren: Jason Dark
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Asmodina existierte nicht mehr!
    Solo Morasso, alias Dr. Tod, hatte ihr mit einem silbernen Bumerang den Schädel abgeschlagen. Er hatte damit einen Sieg errungen und der Hölle eine Niederlage bereitet.
    Asmodis, Fürst der Hölle, tobte. Er vergaß nicht, was man ihm angetan hatte, und sein Haß war grenzenlos. In langen Stunden brütete er über grausame Rachepläne, hatte Ideen, verwarf sie wieder und konstruierte neue Vorschläge.
    Er dachte über dieses und jenes nach und kam zu dem Entschluß, daß die Menschen ihn noch immer als Höllenfürst ansahen und sich vor ihm fürchteten. Nach wie vor existierte Wikka, die Hexe, nach wie vor gab es Sekten und Gruppen, die ihn, den Herrn der Finsternis, anbeteten. Kaum jemand ahnte, wie kompliziert die Hölle tatsächlich aufgebaut war. Einer der wenigen, der Bescheid wußte, hieß John Sinclair, auch Geisterjäger genannt. Der jedoch würde sich hüten, die Kunde zu verbreiten. Menschen reagierten oft seltsam, wenn man ihnen die Träume nahm. Und sie sollten weiter annehmen, daß es nur einen Teufel gab - nämlich Asmodis!
    Um den Menschen dies jedoch einzuhämmern, durfte er nicht einfach irgendwo sitzen und schmollen. Er mußte aktiv werden. Wikka hatte Zeit. Sie wollte er an der langen Leine führen. Ihrer Demut war er sich sowieso sicher.
    Der Teufel überlegte lange. Dann sprang er in die Höhe, und ein gewaltiges Flammenrad umloderte seinen häßlichen Körper. Ihm war soeben eine glänzende Idee gekommen. Er würde die Menschheit wieder in Angst und Schrecken versetzen.
    Und dabei wollte er einen uralten Dämon und seinen Gehilfen ausgraben.
    Der Dämonen-Parasit!
    ***
    Ich liebe den Zirkus, das einmal vorweggenommen. Diese Atmosphäre, die Spannung, alles live mitzuerleben, ist schon etwas Besonderes. Man zittert und bangt mit den Artisten, hofft darauf, daß sie es schaffen und erlöst sich selbst durch einen Beifallssturm, wenn sie die Nummer hinter sich gebracht haben.
    Zirkusluft, das ist für mich wie prickelnder Sekt. Ein herrliches Erlebnis, das man gesehen haben muß, obwohl ich schon in einem Zirkus - er nannte sich Lucifer fast mein Leben gelassen hätte. Das lag aber lange zurück.
    Ich mache die Bemerkungen über den Zirkus bewußt, weil sie irgendwie zu dem Fall paßten, der mir bevorstand und von dem ich an diesem Freitagabend nichts ahnte.
    Es war ein kühler Wintertag im Februar. Über London lag zwar kein dichter Nebel, doch Regendunst ließ das Wetter nicht gerade zu dem werden, was man sich unter dem »Schönen Wochenende« vorstellte. So hatte ich auch keine großen Pläne.
    Jane Collins lag mit einem Schnupfen im Bett, den hatte sie sich im Urlaub geholt, und ich hatte auch keine Lust, in der Wohnung zu bleiben und wollte ins Kino.
    Der Film »The Bronx« lief. Ein wirklich packender Reißer mit Paul Newman in der Hauptrolle. Ich hatte Kritiken gelesen, die allesamt gut waren, und wollte mir die Bronx noch einmal vom Kinosessel aus anschauen. Aus eigenem Erleben kannte ich sie, denn in New York hatte ich Xorron gejagt. Seine Diener, die Zombies und Ghouls, waren quasi in die Bronx eingedrungen und hatten sich mit den dort herrschenden Gangstern regelrechte Schlachten geliefert. [1]
    Suko und Shao hatten keine Lust, sich den Film anzusehen. Sarah Goldwyn, die Horror-Oma, die sich ansonsten keinen Streifen entgehen ließ, war verreist, und so mußte ich allein gehen. Nach dem Film wollte ich noch bei Jane Collins vorbeischauen und mich um ihren Schnupfen kümmern.
    Bevor ich losfuhr, aß ich eine Kleinigkeit und zog mir dann meinen leichten Bieranzug, sprich Zivilklamotten, an. Cordhose, einen Pullover, darüber die alte braune Lederjacke, die schon manchen Regen überstanden hatte. Auf die Beretta verzichtete ich allerdings nicht. Ein letzter Blick durchstreifte die Wohnung. Alles war in Ordnung, ich konnte abzischen.
    Als ich die Tür hinter mir abgeschlossen hatte und zum Lift ging, löste sich aus einer der Nischen im Flur eine Gestalt. Es war ein Junge, vielleicht zwölf Jahre alt. Er hatte blondes Haar, das ihm bis auf die Ohren fiel, und ich sah ihn nicht zum erstenmal, denn ich wußte, daß er ebenfalls in dem großen Apartmenthaus bei seinen Eltern wohnte. Das Stockwerk war mir allerdings nicht bekannt.
    Bekleidet war der Junge mit Jeans, einer gefütterten Windjacke und einem T-Shirt mit Aufdruck. Die Turnschuhe an den Füßen waren früher einmal weiß gewesen, jetzt zeigten sie eine graue Farbe. Vor dem Lift trafen wir
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