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TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

Titel: TS 28: Alle Wege führen nach Trantor
Autoren: Isaac Asimov
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und fortschrittlichen Schulen unseres Planeten erzogen worden zu sein.
    (So! Das würde sie gleich bei Fräulein Erkling, dieser häßlichen alten Eule, ins rechte Licht setzen.)
    Sie ist in erster Linie die Geschichte des großen Seldonplanes, oder des Tausendjahresplanes, wie er auch genannt wird. Die Frage, die heute viele Leute beschäftigt, ist, ob dieser Plan in all seiner Weisheit fortgeführt werden wird, oder ob er zum Scheitern verurteilt ist, oder gar, ob schon sein Ende bevorsteht.
    Um das zu verstehen, müssen wir uns einige der Höhepunkte des Planes vergegenwärtigen, die der Menschheit bisher schon offenbart wurden.
    (Das war gar nicht schwer, denn sie hatte im vorigen Semester Moderne Geschichte belegt gehabt.)
    In den heute fast vierhundert Jahre zurückliegenden Tagen, als das Erste Imperium in das Lähmungsstadium eintrat, das seinem endgültigen Tode vorherging, sah ein Mann – der große Hari Seldon – das nahende Ende voraus. Durch die Wissenschaft der Psychohistorik, deren Mathematik leider völlig in Vergessenheit geraten ist, konnten er und seine Mitarbeiter den zukünftigen Kurs der sozialen und wirtschaftlichen Strömungen vorhersagen, die damals in der Galaxis herrschten. Sie konnten feststellen, daß das Imperium auseinanderfallen würde, und daß es dann dreißigtausend Jahre dauern würde, bis dem Chaos ein neues Imperium folgen würde.
    Es war zu spät, um den Fall des Imperiums noch aufzuhalten, aber es war wenigstens noch möglich, die dazwischenliegende Zeit des Chaos abzukürzen. So wurde ein Plan entwickelt, demzufolge das Zweite Imperium nur tausend Jahre nach dem Ende des Ersten errichtet werden würde. Wir leben heute im vierten Jahrhundert dieses Jahrtausends.
    Hari Seldon errichtete zwei Stiftungen an den entgegengesetzten Enden der Galaxis, und zwar in einer Art, die die beste mathematische Lösung für seine psychohistorische Gleichung ergeben sollte. In einer dieser beiden, in unserer Stiftung, die hier auf Terminus errichtet wurde, konzentrierten sich die naturwissenschaftlichen Kenntnisse des Imperiums, die die Stiftung in die Lage versetzten, den Angriffen der barbarischen Königreiche, die sich vom Imperium gelöst hatten und hier draußen in seinen Randbezirken selbständig geworden waren, Widerstand zu leisten.
    Die kurzlebigen Königreiche wurden von den weisen und heroischen Stiftungsführern Salvor Hardin und Hober Mallow besiegt und erobert, da diese Männer imstande waren, den Plan klug zu interpretieren und unser Reich durch alle Fährnisse zu führen. Auf allen unseren Planeten wird ihr Name und ihr Andenken heute noch in Ehren gehalten, wenn auch Jahrhunderte vergangen sind.
    Schließlich hatte die Stiftung ein Handelsreich aufgebaut, das einen Großteil der siwennischen und anacreontischen Sektoren des Imperiums kontrollierte, und besiegte danach sogar das alte Imperium unter seinem letzten großen General Bel Riose. Offenbar konnte nichts den Lauf von Seldons Plan aufhalten. Jede Krise, die Seldon vorausgesehen hatte, war im richtigen Zeitpunkt eingetroffen und gelöst worden, und mit jeder erfolgreichen Lösung hatte die Stiftung einen weiteren Schritt auf ein künftiges Zweites Imperium zugetan.
    Und dann …
    (Ihr Atem ging schneller, und sie zischte die Worte zwischen den Zähnen hervor, aber der Sprechschreiber brachte sie ebenso ruhig und sauber zu Papier wie zuvor.)
    … als die letzten Reste des toten Ersten Imperiums dahin waren, und nur mehr machtlose Kriegsherren über die Splitter und Reste des zerfallenen Kolosses herrschten …
    (Diesen Satz hatte sie aus einem Video-Hörspiel, das sie letzte Woche gehört hatte, aber Fräulein Erkling sah sich nie etwas anderes als Symphonien und Vorträge an, also bestand hier keine Gefahr, daß ihr kleiner Betrug aufkam.)
    … kam der Mutant.
    Dieser seltsame Mann war im Plan nicht berücksichtigt. Er war ein Mensch, dessen Existenz nicht vorhergesagt werden konnte. Er hatte die seltsame und mysteriöse Kraft, menschliche Gefühle manipulieren und kontrollieren zu können und vermochte so alle Menschen seinem Willen gefügig zu machen. Mit atemberaubender Schnelligkeit schuf er sich ein großes Reich, bis es ihm schließlich gelang, sogar die Stiftung selbst zu besiegen.
    Trotzdem gelang es ihm nicht, die Universalherrschaft anzutreten, denn sein erster alles überwältigender Vorstoß wurde durch die Weisheit und den Mut einer großen Frau aufgehalten …
    (Jetzt kam wieder das alte Problem. Vater
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