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Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Titel: Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe
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»Ein guter Schuss«, sagte der andere Mann – hochgewachsen, dunkelhaarig und gut trainiert. Unter dem linken Auge war ein dunkler Punkt, den man auf den ersten Blick für ein Muttermal halten konnte. Wenn man genauer hinsah, erkannte man, dass es eine Tätowierung war. Eine Träne.
    Der Kahlköpfige grinste. »Gute Waffe«, meinte er. »Und darauf kommt es, sage ich Ihnen. Auf die Waffe. Und es gibt keine zweite wie diese hier. Das können Sie mir glauben.«
    »Wenn Sie das sagen, Mister Kells.«
    Der Kahlköpfige grinste breit. »Ich habe sie konstruiert. Ich kenne jede Schraube an dem Ding und ich sage Ihnen, es ist nie wieder ein Gewehr mit einer vergleichbaren Zuverlässigkeit hergestellt worden.« Er hob die Augenbrauen. »Sie können damit jemandem auf anderthalb Kilometer das Auge ausschießen, wenn Ihre Hand ruhig genug ist.«
    »So anspruchsvoll bin ich gar nicht.«
    »Das sollten Sie aber sein, Mister. Wer weiß, gegen wen man sich noch alles verteidigen muss! Die Regierung ist wie eine Krake. Eines Tages kriegt die jeden. Sie werden es auch noch sehen. Und am Ende sind Sie auf sich allein gestellt, wenn diese Bastarde Sie mit allen Tricks fertigzumachen versuchen.«
    Zusammen gingen sie die fast fünfhundert Schritte, die zwischen ihrem Standort und dem Ziel lagen.
    Sie erreichten einen Baum mit stark überhängenden Ästen.
    Ein Seilstück hing von einem dieser Äste herab.
    Die Melone, die Kells damit befestigt hatte, war durch den Schuss auseinandergeplatzt. Irgendwo lag ein Computerausdruck, der ein Foto vom Gesicht des Präsidenten der Vereinigten Staaten zeigte.
    »Sie haben einen eigenartigen Humor, Mister Kells.«
    »Wieso Humor?«
    »Na ja, ich meine, dass Sie die Melonen, auf die Sie schießen, mit Fotos bekannter Leute bekleben. Präsidenten und so – Sie wissen schon, was ich meine. Tut mir leid, das finde ich schräg.«
    »Ich finde es schräg, wie diese Bande von Parasiten unser Land ausbeutet und sich von all denen einlullen lässt, die das Recht auf Waffenbesitz einzuschränken versuchen! Aber ich sage immer, wenn ich meine Waffe nicht mehr in der Öffentlichkeit tragen darf, wie in New York, dann ist das der erste Schritt in die Diktatur.«
    Kells bückte sich und hob den Fetzen auf, der von dem Foto des Präsidenten übrig geblieben war. Sein Gesicht bekam für einen kurzen Moment einen zufriedenen Ausdruck, als er sah, dass der Schuss mit dem Spezialgewehr genau zwischen die Augen gegangen war.
    So, wie es sein sollte, ging es Kells durch den Kopf.
    »Ich nehme die Waffe«, sagte der andere Mann. »Haben Sie auch Munition dafür?«
    »Ja, habe ich. Die Waffe ist übrigens so konstruiert, dass Sie auch problemlos Standardmunition verwenden können. Und so, wie es aussieht, werden Sie das auch bald müssen, denn ich kann Ihnen bei den Spezialprojektilen nicht garantieren, dass Sie die noch lange nachbestellen können. Mein Vorrat geht nämlich zur Neige – und ein paar bewahre ich für meine eigenen Zwecke auf. Ich will schließlich vorbereitetet sein, wenn es so weit ist und alles zusammenbricht.«
    Der Mann mit der Träne unter dem Auge runzelte die Stirn. »Die kleinen Modifikationen, die wir besprochen haben – bis wann können Sie die durchführen?«
    »Ist alles in ein paar Tagen fertig.«
    »Dann komme ich am Dienstag zu Ihnen raus auf die Farm.«
    »Nein, nicht Dienstag. Dienstag bin ich in New York. Kommen Sie Sonntagabend oder erst Donnerstag. Und bringen Sie den Betrag in bar mit. Ich misstraue der Regierung und dem Bankensystem. Die überwachen doch, wo jeder Cent bleibt, und am Ende drehen sie einem einen juristischen Strick daraus, wenn sie es brauchen und einen aus dem Weg räumen wollen. Da kann ich Ihnen Dinge erzählen, Mister. Da fallen Sie vom Glauben ab, sag ich Ihnen.«
    ***
    Es war ein Dienstag, der schon schlecht begann, denn als ich Phil morgens an der üblichen Ecke abholte, um mit ihm zum FBI Field Office an der Federal Plaza zu fahren, knallte uns der unvorsichtige Fahrer eines alten Ford hinten drauf. Der Schaden an meinem Jaguar hielt sich zum Glück in Grenzen. Eine leichte Beschädigung am Heck und an der Stoßstange, ein Rücklicht hatte es erwischt, im Grunde nichts Dramatisches. Es hätte schlimmer kommen können.
    Da der Unfall erst abgewickelt werden musste und ich Kontakt mit Classic Car Tuning wegen der Reparatur aufnehmen musste, erreichten wir das Büro unseres Chefs mit leichter Verspätung.
    Der Assistant Director stand am Fenster und hatte
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