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084 - Mord aus dem Jenseits

084 - Mord aus dem Jenseits

Titel: 084 - Mord aus dem Jenseits
Autoren: Earl Warren
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    Liebe Mit-Werwölfe!
     
    Nachdem Herr G. aus Passau inzwischen bangend auf den Vollmond und seine Verwandlung in eine Wermaus wartet (wir berichteten über Herrn G.s eigentümliches Schicksal in der letzten Ausgabe), erscheint es uns angebracht, uns ein wenig über solcherlei Vorgänge zu informieren.
    Was ist Lykanthropismus?
    Der Werwolf (wer ist althochdeutsch und bedeutet Mann) oder Lykanthropus (griechisch lykos ist Wolf; anthropos ist Mensch) gehört einem dem Vampirismus sehr verwandten Legendenkreis an. Ist der Vampir mehr östlicher, slawischer Prägung, so finden wir den Werwolfglauben mehr in den westlichen, germanischen Bereichen. Aber das bezieht sich nur auf die Häufigkeit und Eingefleischtheit des Glaubens, denn beinah alle Völker haben ihre Wertiere. In Spanien nennt man ihn lob ombre, in Italien lupo manaro, in Frankreich, wo er tief verwurzelt ist, loup-garou. Und wo es Wölfe nicht gibt, helfen Wer-Schakale, Wer-Hyänen, Wer-Leoparden und Wer-Tiger aus.
    Berichte von Wer-Hunden, Bären, Katzen, Füchsen, und sogar Fröschen sind bekannt.
    Der Sage nach ist der Werwolf ein Mensch, der sich zu bestimmten Zeiten, meist bei Vollmond und meist ohne sein Zutun, in einen Wolf verwandelt. Dabei beherrscht ihn große Wildheit und Blutgier. Er überfällt Menschen und Tiere und tötet sie meist durch Zerreißen der Kehle. Er hat in der Regel keine Erinnerung an seine bestialische Existenz.
    Es gibt manche Hinweise, Male, die einen Werwolf indizieren. Die Friesen und Sachsen glauben, daß der jüngste von sieben Söhnen einer ist. Menschen, denen die Augenbrauen über der Nase zusammengewachsen sind oder die sehr buschige Augenbrauen haben, sind Werwölfe. Man mag sie auch an einem behaarten Fleck auf dem Rücken erkennen.
    Verschiedene Legendenkreise geben an, daß sich ein Werwolf, der eines natürlichen Todes stirbt, in einen Vampir verwandelt.
    Zum Töten eines Werwolfs gibt es eine todsichere Methode: ein Schuß aus einem geweihten Gewehr mit einer silbernen Kugel. Freilich, treffen muß man auch hier. Und das Feuer frißt ihn, wie es alles verzehrt – die Legenden und die Bücher, in denen sie aufgeschrieben sind.
    Dr. Leon lllus aus London meint, daß durchaus nicht alle der Geschichten erfunden wurden. So wie beispielsweise arsenhaltiger Boden das Verwesen von Leichen verhindern mag und der Fund solcher Leichen sicherlich manches zum Vampirglauben beitrug, so gibt es eine seltene, angeborene Krankheit, deren gelegentliches Auftauchen den Werwolf-legenden vielleicht neue Nahrung gegeben hat.
    Die Krankheit heißt Porphyria. Ihre Symptome sind vor allen Dingen die einer ungewöhnlichen Reaktion auf Sonnenbestrahlung: Rotbraune Zähne und Geschwüre, die nach und nach zu einer Verzerrung des Gesichtes und der Hände führen. Solcherart entstellte Menschen mieden natürlich das Tageslicht und gingen nur nachts umher. Es gab möglicherweise auch den einen oder anderen unter ihnen, der geistesgestört war und sich wie ein wildes Tier benahm.
    Freilich erklärt das noch nicht die Verwandlung: das Wandeln in der Gestalt eines Wolfes oder eines anderen Tieres. Aber die Phantasie ging mit den Menschen zu allen Zeiten durch, wenn die Angst groß genug war. Und der Wolf ist seit Anbeginn der Zeiten der Erzfeind des Menschen – der erbarmungslose, ausdauernde Jäger, der sich auch nicht scheut, den Menschen anzufallen. Kein anderes Tier ist so voll Haß gejagt und ausgerottet worden wie der Wolf.
    Es haftet ihm ja auch etwas Dämonisches an – sein schauriges Geheul, sein oft nächtliches Auftauchen, seine glühenden Augen, die im Mondlicht gelb-grün leuchten. Für die Menschen früherer Zeiten, die abergläubische Furcht vor der Finsternis erfüllte, war es natürlich genug, im Wolf einen Dämon zu sehen, eine Kreatur des Teufels. Als die mancher Mensch sich offenbaren mochte!
    Wir werden in einem späteren Beitrag noch näher auf den Werwolf und einige der Legenden eingehen.
     
    Ihre VAMPIR-Redaktion
     
    Die Zeichnung ist von Udo Linke.

 
     
       Mord aus dem Jenseits
    Vampir Horror Roman Nr. 84
    von Earl Warren
     
     
     
     
     
     

„Was ist denn das für eine Sendung?“
    Der kräftige Lastwagenfahrer las die Frachtpapiere. Als Absender war die Firma Cabral und Maniente Compania, Mexico City, angegeben. Der Empfänger war der in dem kleinen Taunusstädtchen ansässige Millionär Sebastian Braun.
    „Die ist sicherlich für Brauns Sammlung bestimmt“, antwortete der Lademeister
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