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Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Titel: Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe
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Sicherheitstraining im Umgang mit Handfeuerwaffen. Billy und ich hatten uns gut verstanden.
    Der Officer beschrieb uns knapp den Weg zum Tatort, und wir schlugen die angegebene Richtng ein. Aber die Beschreibung des Kollegen hätten wir streng genommen gar nicht gebraucht.
    Auch auf den Rasenflächen des Battery Park standen mehrere Einsatzfahrzeuge – sowohl von der City Police als auch vom Emergency Service sowie von der Scientific Research Division, dem zentralen Erkennungsdienst, der von allen New Yorker Polizeieinheiten genutzt wird.
    ***
    Der Bereich um den Tatort war mit Flatterband abgegrenzt. Schaulustige standen außerhalb davon und sahen zu, wie ein halbes Dutzend Beamten des NYPD die Grasfläche nach irgendetwas absuchten.
    Der Tote war bereits in einen Zinksarg gelegt worden.
    Ich erkannte Dr. Brent Heinz, einen Gerichtsmediziner der Scientific Research Division. Er winkte uns kurz zu. Jetzt bemerkte uns auch Lieutenant Garcia, der uns bis dahin den Rücken zugewandt hatte.
    Wir stiegen über das Flatterband und gingen zu ihnen hin. Unsere ID-Cards trugen wir gut sichtbar, damit die Officers Bescheid wussten, dass wir dazugehörten.
    »Hallo, Jerry! Hallo, Phil!«, begrüßte uns Dr. Heinz. »Ich habe das Wesentliche gerade schon mit Lieutenant Garcia besprochen. Aber für euch auch noch mal: Letale Schussverletzung. Die Kugel drang fast genau dort, wo sich die Nasenwurzel befindet, in den Schädel ein. Kaliber kann ich euch erst sagen, wenn ich mit der Obduktion fertig bin.«
    »Die Kugel ist nicht ausgetreten?«, fragte ich.
    »Nein, sie ist noch im Schädel.«
    »Spezialmunition«, meldete sich Billy Garcia zu Wort. »Muss so was Ähnliches sein wie das, was wir auch benutzen.«
    Ich wusste natürlich, was Billy meinte. Moderne Waffen haben oft eine enorme Durchschlagskraft. Ein einziger Schuss kann unter Umständen nacheinander mehrere Körper durchschlagen. Gerade bei Polizeieinsätzen zur Geiselbefreiung und Ähnlichem würde ein Schusswaffeneinsatz zwangsläufig Unbeteiligte in Mitleidenschaft ziehen, wenn man nicht die richtige Munition benutzte.
    »Unser Täter scheint ja richtig rücksichtsvoll zu sein«, sagte Phil stirnrunzelnd.
    Billy deutete in Richtung einer Baumgruppe, die sich ungefähr zweihundert Meter entfernt befand. Links davon waren die Piers und die Anlegestellen der Fähren zur Statue of Liberty zu sehen.
    »Aus Daves Richtung wurde geschossen«, erklärte Billy Garcia.
    »Dave?«, echote ich.
    Tatsächlich entdeckte ich unseren Chefballistiker Dave Chesnut. Er kauerte in einiger Entfernung am Boden und führte gerade eine Laserpeilung durch, um den Einschusswinkel näher zu bestimmen, und hatte uns noch nicht bemerkt. Er stand auf und ging auf die Baumgruppe zu.
    »Ihr Kollege meint, dass der Schuss ungefähr von der Baumgruppe aus abgegeben worden sein muss«, berichtete Billy.
    »Auf zweihundert Yards?«, staunte ich.
    »Ein guter Schütze«, kommentierte Phil.
    »Ein Scharfschütze mit einem sehr guten Gewehr und einer hervorragenden Zieloptik«, stellte Lieutenant Garcia klar. »Die Bäume dort sind im Übrigen auch die einzige Möglichkeit für den Täter gewesen, Deckung zu finden. Ihr Kollege meinte allerdings, dass er da noch etwas überprüfen will. Sie fragen ihn am besten gleich selbst danach.«
    Das Gebiet um die Baumgruppe war ebenfalls mit Flatterband abgegrenzt worden. Mehrere Kollegen des Erkennungsdienstes stöberten dort herum, das Gesicht dabei stets aufmerksam auf den Boden gerichtet. Es war ja schließlich möglich, dass der Täter dort irgendetwas hinterlassen hatte.
    »Ihr braucht mich dann ja hier nicht mehr«, meinte Dr. Heinz. Er wandte sich an mich. »Der Tote kommt jetzt zu uns in die Bronx. Wenn sich dabei nichts Außergewöhnliches ergibt, habt ihr das vorläufige Ergebnis noch heute Mittag. Ich schlage vor, dass das Projektil dann gleich in die SRD-Labors geht, oder besteht ihr darauf, es bei euch zu untersuchen?«
    »Nein, nein«, wehrte ich ab. »Wir wollen das Ergebnis so schnell wie möglich.«
    »Gut«, nickte Dr. Brent Heinz. »Wir hören dann voneinander.«
    Bevor der Tote fortgebracht wurde, hatte ich noch kurz Gelegenheit, einen Blick auf ihn zu werfen. Er trug einen grauen Dreiteiler, darüber einen ebenfalls grauen Mantel. Die Schusswunde hatte offenbar nicht stark geblutet. Das weiße Hemd und die sehr gediegen wirkende Krawatte mit dem Anker darauf hatten kaum Blut abbekommen. Nur ein paar Spritzer, die so klein waren, dass man genau
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