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Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Titel: Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe
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hinsehen musste.
    Aber es gab einen roten Fleck in Bauchhöhe, der irgendwie gar nicht dazu passte.
    Ich fragte Lieutenant Garcia danach.
    »Mister Oramelli aß ein Sandwich, als er erschossen wurde.«
    »Verstehe«, murmelte ich. »Aber ich verstehe nicht, wieso jemand sich so früh am Morgen in den Battery Park begibt und dort ein Sandwich isst!«
    »Die gibt es hier in der Nähe«, erklärte Garcia. »Was soll es da für eine Erklärung geben? Ich nehme an, Mister Oramelli hatte einfach Hunger, weil er zu Hause nichts gefrühstückt hatte.«
    »Trotzdem eigenartig«, meinte Phil. »Zur Tatzeit dürften vor allem Jogger hier im Park gewesen sein. Und Leute, die ihre Hunde ausführen.«
    »Vergessen Sie die Angler nicht«, meinte Garcia.
    »Meinetwegen. Und Oramelli kommt hier in Schlips und Anzug hin, um ein Sandwich zu essen?«
    »Die Kollegen haben einige Zeugenaussagegen aufgenommen. Vielleicht ist etwas dabei, was man verwerten kann, Jerry.«
    »Sag mal – noch was anderes, Billy.«
    »Schieß los!«
    »Hatte ich das falsch in Erinnerung oder seit wann bist du bei der Homicide Squad? Ich dachte, du wärst auf eurem Revier bei der Einheit, die sich mit organisiertem Verbrechen beschäftigt?«
    »Bin ich auch immer noch, Jerry. Wenn jemand einen Mann mit Oramellis Vergangenheit erschießt, dann riecht das doch nach organisiertem Verbrechen. Und ich denke, deswegen seid ihr auch hier.«
    »Stimmt«, musste ich zugeben, während der Tote weggetragen wurde.
    »So wie es aussieht, wird das FBI ja nun den Fall an sich ziehen, aber wenn das nicht der Fall gewesen wäre, hätten wir das getan. Und ich gehe jede Wette ein, dass das kein gewöhnlicher Mordfall mit persönlichem Hintergrund ist.«
    »Oramelli hat sich hier mit jemandem getroffen«, vermutete Phil. »Und zwar unter konspirativen Bedingungen. Dabei bekommt er eine Kugel in den Kopf.«
    »Noch ist das eine Vermutung«, gab Garcia zu bedenken. »Aber genau so könnte es gewesen sein.«
    Etwas später wurden wir zu der Baumgruppe gerufen, von der aus offenbar geschossen worden war.
    »Wir haben die exakte Position, von der aus geschossen wurde«, erklärte Dave Chesnut. »Um eine Patronenhülse zu hinterlassen, war der Täter zu clever, aber wir haben einen Fußabdruck, der ihm vielleicht gehört. Größe 42.« Dave seufzte. »Ja, ich weiß, das könnte nahezu jeder sein, aber es ist ein Anfang.« Unser Kollege zeigte uns die Stelle, von der seinen Messungen nach geschossen worden war. Der Täter hatte einfach direkt neben einem Baum gestanden. Ein paar Sträucher hatten ihn zusätzlich verborgen. In aller Ruhe hatte er dort offenbar auf sein Opfer gewartet. »Der Killer hat die perfekte Position gewählt«, stellte Dave klar.
    »Sieht alles nach einem Profi aus«, war Phil überzeugt.
    »Womit es wohl immer eindeutiger wird, dass der Fall in unsere Zuständigkeit fällt«, meinte ich und wandte mich an Garcia. »Tut mir leid, Billy.«
    »Kein Problem. Es ist nicht so, dass wir sonst nichts zu tun hätten und etwas dagegen hätten.«
    ***
    Später suchten wir die Kanzlei auf, die Oramelli nach seinem Ausscheiden aus dem Dienst bei der Staatsanwaltschaft gegründet hatte. Oramelli & Partner stand an der Tür.
    Eine Sekretärin brachte uns in das Büro von Linda Davis. Zumindest war das der Name, der an der Tür stand.
    »Special Agent Jerry Cotton, FBI«, stellte ich mich vor und hielt ihr meine ID-Card entgegen. Ich deutete auf Phil. »Dies ist mein Partner Agent Decker. Sind Sie Linda Davis, die Partnerin von Mister Oramelli?«
    »Ja, das bin ich«, nickte sie. »Was kann ich für Sie tun?«
    Sie war schätzungsweise Anfang dreißig, hatte brünettes, adrett frisiertes Haar und trug ein knapp sitzendes Business-Kostüm. Um Partnerin einer Kanzlei zu sein, war sie entschieden zu jung. Aber offenbar hatte sich für sie bei Oramelli eine einmalige Karrierechance ergeben. Vielleicht war sie auch einfach nur sehr gut in ihrem Job.
    »Wir müssen Ihnen leider eine traurige Mitteilung machen«, eröffnete ich. »Mister Oramelli ist heute Morgen ermordet worden.«
    Ihr Gesicht veränderte sich. Sie schien ehrlich betroffen und überrascht zu sein, ehe sie wieder ihren geschäftsmäßigen, freundlichen und angesichts dieser Nachricht sehr gefassten Gesichtsausdruck aufsetzte. »Lassen Sie uns bitte allein«, wandte sie sich an die Sekretärin, der in diesem Moment sämtliche Gesichtszüge entglitten und die fluchtartig den Raum verließ.
    Linda Davis bot uns einen
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