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Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Titel: Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe
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Kells – übrigens benannt nach ihrem Konstrukteur – zur Standardwaffe für Scharfschützen in der Army und bei den SWAT-Teams verschiedener Polizeieinheiten wird. Aber daraus ist aus unerfindlichen Gründen nichts geworden.«
    »Und was waren das für Gründe?«, fragte ich, denn so wie das jetzt aus Dave Chesnuts Mund klang, war diese Waffe ein technisch gesehen ziemlich unschlagbares Produkt.
    »Könnte sein, dass es mit dieser Waffe nicht möglich ist, Standardmunition zu verschießen. Aber ehrlich gesagt glaube ich das nicht. Ich würde sehr vermuten, dass die Herstellerfirma nicht imstande gewesen wäre, die entsprechende Stückzahl innerhalb einer vertretbaren Zeit zu liefern.«
    »Also eine seltene Waffe«, schloss ich.
    Dave Chesnut grinste. »Eine sehr seltene Waffe«, stellte er klar. »Und das dürfte uns die Suche nach dem Täter erheblich vereinfachen.«
    »Wie viele von diesen Gewehren gibt es denn?«
    »Nicht einmal hundert. Ich habe mich bereits im Netz informiert. Dieser Kells ist mit seiner Firma vor einigen Jahren pleite gegangen.«
    »Obwohl die Waffe, die er konstruiert hat, doch so gut war?«
    »Vielleicht hat er sich einfach übernommen, Jerry. Inzwischen tummelt Norman Kells sich auf radikalen Internet-Seiten, auf denen die Auflösung der USA und ein Steuerboykott propagiert wird, weil der Staat seine Bürger sowieso nur ausbeutet und bevormundet.«
    »Es müsste sich bei einer so kleinen Anzahl von Waffen doch feststellen lassen, wo die einzelnen Exemplare geblieben sind«, meinte Phil.
    Dave nickte. »Ist schon in die Wege geleitet.«
    »Ist mit dieser Waffe schon einmal ein Verbrechen begangen worden?«, fragte ich.
    »Mit der am Battery Park eingesetzten Mordwaffe nicht – aber vor einem halben Jahr hat es einen Fall gegeben. Jayden McClusky, Mitglied eines SWAT-Teams der Polizei von Los Angeles, hat einen Vorgesetzten mit einem Kells-Gewehr erschossen. Hintergrund ist wohl ein Eifersuchtsdrama. Der Vorgesetzte hatte etwas mit McCluskys Frau. Und einen Zusammenhang mit unserem Fall kann ich da, abgesehen vom Waffentyp, nicht erkennen.«
    ***
    Am Spätnachmittag besuchten wir noch einige der Zeugen, deren Aussagen und Personalien am Tatort von den Kollegen der City Police aufgenommen worden waren.
    Darunter war auch Josephine Brighton.
    Sie nannte sich Objektkünstlerin und wohnte zur Untermiete in einem ehemaligen Lagerhaus. Als Atelier eigneten sich die hohen Räume sicherlich hervorragend. Vorausgesetzt, man hatte das nötige Geld, um sich die hohen Heizkosten leisten zu können, und hatte nichts dagegen, in einer Umgebung zu wohnen, die in etwa so wohnlich wie eine Autowerkstatt war.
    Josephine Brighton bat uns herein.
    Das Erste, was mir auffiel, war eine lebensgroße Gestalt aus Pappmaché, die Josephine Brighton bemalt hatte. Es roch nach Farbe. »Ich kann Ihnen leider nicht die Hand geben«, sagte sie. »Es sei denn, Sie haben nichts dagegen, wenn Sie Farbe abbekommen!«
    »Muss nicht unbedingt sein«, gab ich zurück.
    »Und es wäre nett, wenn Sie die Tür schließen würden.«
    »Sicher.«
    Phil übernahm das. Die Tür war eine relativ schwer zu bewegende Schiebetür. Sie hatte offen gestanden, als wir die Wohnung betraten. Vermutlich um zu lüften.
    Josephine Brighton wischte sich die Hände mit einem Lappen ab und betrachtete dabei ihren Pappmaché-Kameraden. Es befanden sich noch einige weitere, schwer zu definierende Objekte im Raum, darunter eine Vogelscheuche, deren Kopf eine Maske von Ronald Reagan trug, und ein Mobile, das aus kleinen Engeln mit Totenschädeln bestand. Der Luftzug, den schon unser Auftreten verursachte, reichte aus, um sie durcheinanderfliegen zu lassen.
    In einer Ecke stand ein Bett, daneben ein Tapeziertisch mit Computer und mehreren Papierstapeln. An der Wand hing eine Collage aus den Schnipseln von Zeitschriften.
    »Was kann ich für Sie tun?«, fragte sie.
    Wir zeigten ihr unsere ID-Cards, die sie mit einem Stirnrunzeln zur Kenntnis nahm. »Wir kommen wegen des Mordanschlags, der sich im Battery Park ereignet hat«, sagte ich. »Ich bin Special Agent Cotton, und das ist mein Partner Special Agent Decker. Wir würden Ihnen gerne ein paar Fragen stellen.«
    »Schade«, sagte sie.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Ich hatte schon gehofft, dass Sie vielleicht ein finanziell gut ausgestatteter Galerist wären, oder wenigstens ein Privatkäufer, dem es etwas wert ist, ein echtes Josephine-Brighton-Unikat in der Wohnung zu haben.«
    »Tut mir leid, aber
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