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Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Titel: Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe
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seiner Stirn befand sich eine kleine Wunde, aus der jetzt Blut heraussickerte.
    Der Dunkelhaarige rutschte zu Boden und blieb regungslos liegen.
    Der Mann mit der Zigarette stieß ihn von sich. Die noch glimmende Zigarette fiel zu Boden. Sein Blick glitt über die Fensterreihe im dritten Obergeschoss auf der anderen Straßenseite.
    Da muss er sein , dachte der grauhaarige Raucher.
    Ein Schatten war flüchtig an einem der unbeleuchteten Fenster zu sehen. Unterdessen waren entsetzte Schreie unter den zahlreichen Passanten zu hören.
    »Da wurde einer erschossen!«, rief jemand.
    »Kennen Sie den Mann?«, fragte den Zigarettenraucher jemand.
    »Lassen Sie mich durch!«
    Grob bahnte sich der Raucher einen Weg bis zum Eingang der Pizzeria, während ein Passant die Nummer des NYPD in sein Handy tippte.
    ***
    Ich hatte von Classic Car Tuning die Nachricht erhalten, dass der Jaguar wieder einsatzbereit war. Also brachten wir den Ford zurück zur Fahrbereitschaft, wo mein Jaguar wieder völlig intakt auf uns wartete.
    »Es geht doch nichts über einen vertrauten Wagen«, meinte ich, während ich mich in den Abendverkehr von Manhattan einfädelte. Es war bereits dunkel und außerdem war es feucht geworden. Es nieselte. Überall spiegelten sich die Lichter in der Nässe.
    »Dieser Raucher ist keine heiße Spur«, meinte Phil.
    »Aber vielleicht ein wichtiger Zeuge.«
    »Der wird nicht mehr gesehen haben als die anderen. Nämlich fast nichts, wenn man es mal auf den Punkt bringt.«
    »Und dass er sich als Einziger vom Tatort entfernt hat?«
    »Jerry, das kann eine ganz normale Ursache haben. Zum Beispiel, dass er schlichtweg nichts mit der Polizei zu tun haben will. Vielleicht hat er einen ungeklärten Aufenthaltsstatus oder eine Bewährung läuft oder er hatte in dem Park eine Verabredung, von der seine Frau nichts wissen sollte …«
    »So früh am Morgen?«, unterbrach ich Phil.
    »Jerry, du weißt, was ich meine.«
    »Na gut. Aber der Kerl, den der Chirurg gesehen hat – das dürfte unser Mann sein.«
    »Baseballmütze, Parka, Golftasche. Das ist nicht viel, Jerry!«
    »Ich weiß, Phil.«
    Wir hatten diese Beschreibung natürlich an Walter Stone, unseren Innendienst-Kollegen von der Fahndungsabteilung, weitergegeben. Allerdings hatte keiner von uns die Hoffnung, dass diese vagen Angaben dazu führten, dass wir dem Täter in Kürze auf die Spur kamen.
    »Wenn es sich tatsächlich um einen Profi handelt, dann hat der ohnehin längst das Weite gesucht«, glaubte Phil.
    Wir hatten die Strecke bis zu der Stelle, an der ich Phil nach Dienstschluss zumeist absetzte, noch nicht einmal zur Hälfte hinter uns gebracht, da erreichte uns ein Anruf von Mr High. Über die Freisprechanlage nahmen wir das Gespräch entgegen.
    »Es hat in Queens einen Mordanschlag gegeben, der vielleicht mit dem Fall im Battery Park in Zusammenhang steht«, berichtete uns der Chef. »Vor einer Filiale einer Schnell-Pizzeria wurde ein Mann durch einen exakten Kopftreffer getötet. Schussdistanz dürfte ähnlich gewesen sein, auch die verwendete Munition, und ohne den Kollegen der Ballistik vorgreifen zu wollen, es könnte derselbe Täter zugeschlagen haben.«
    »Wer ist das Opfer?«, fragte ich.
    »Daniel McNally, Immobilienmakler, hat ein Büro in Manhattan, wohnt aber in Queens, verheiratet, zwei Kinder. Das haben jedenfalls die Kollegen vom NYPD durchgegeben. Zurzeit läuft dort noch die Untersuchung am Tatort.«
    »Wir sind gleich da«, versprach ich.
    Ich schaltete das Warnlicht und die Sirene ein. An Zeitersparnis würde uns das allerdings aller Erfahrung nach nicht viel einbringen. Dazu hatten wir uns einfach eine zu ungünstige Zeit ausgesucht. Die Straßen New Yorks waren jetzt chronisch verstopft, und da brachten auch Rotlicht und Sirene nur wenig an zusätzlicher Geschwindigkeit.
    ***
    Es war ziemlich schwierig, bis zum Tatort vorzudringen, denn aufgrund der vielen Einsatzfahrzeuge hatte sich ein Stau gebildet. Wir fanden schließlich eine Parkmöglichkeit in einer Seitenstraße und mussten fast eine Viertelstunde zu Fuß laufen, bis wir den Ort des Geschehens erreicht hatten.
    Der Bereich vor dem Lokal war mit Flatterband abgesperrt. Uniformierte Kollegen des NYPD hielten Schaulustige ab und nahmen Aussagen auf.
    »Cotton, FBI«, stellte ich mich knapp und mit der ID-Card in der Hand vor.
    Der Nieselregen hatte dafür gesorgt, dass uns inzwischen die Haare am Kopf klebten. Einige Spurensicherer der SRD waren bereits bei der Arbeit. In ihren
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