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Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Titel: Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe
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Ganzkörperoveralls konnte ihnen der Nieselregen zwar nichts anhaben, aber ansonsten war so ein Wetter so ziemlich der perfekte Alptraum eines jeden Erkennungsdienstlers.
    Viel erwarten durften wir also nicht.
    »Detective Kate Pollard, Homicide Squad«, stellte sich uns die Beamtin vor, die den Einsatz offenbar leitete. Sie hatte dichtes rotes Haar, das ihr gelockt über die Schultern fiel. »Die Leiche ist bereits abtransportiert.«
    Die Stelle, wo McNally gelegen hatte, war mit Kreide umrissen worden. Aber es war nur eine Frage der Zeit, wann diese Umrisse durch die Nässe verwischt wären.
    »Ich habe gehört, das Opfer ist Familienvater«, sagte ich.
    »Es ist bereits ein Kollege unterwegs, um die schlechte Nachricht zu überbringen«, erklärte Kate Pollard. »Zeugen berichten, dass das Opfer plötzlich mit einem Einschussloch auf der Stirn zusammenbrach.«
    »Das Projektil ist nicht ausgetreten?«, fragte ich.
    »Nein. An der Leiche war keine Austrittswunde zu sehen, und wir haben hier auch kein Projektil gefunden.«
    Phil sah mich an. »Die Parallele zu dem Fall im Battery Park ist schon ziemlich groß, Jerry.«
    »Ein Killer, dem es offenbar darauf ankommt, keine Unbeteiligten in Mitleidenschaft zu ziehen«, schloss ich.
    »Das kann man doch gar nicht kalkulieren«, meinte Kate Pollard. »Na hören Sie mal, selbst bei Spezialmunition kann man nicht sicher sein, dass nicht doch etwas austritt, weswegen man bei Polizeieinsätzen in größeren Menschenansammlungen immer zur Zurückhaltung raten muss.«
    Ich lächelte matt. »So steht es in den Handbüchern«, sagte ich.
    Kate Pollard deutete auf die Häuserfront auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Brownstone-Häuser waren das, wie sie für New York so typisch sind. Jedes Gebäude sieben bis acht Stockwerke hoch. Dazwischen ein Sandsteinbau mit Flachdach. Im Erdgeschoss waren zumeist Geschäfte, darüber Büros und in den oberen Stockwerken Wohnungen. Das Übliche eben.
    »Irgendwo von dort muss der Täter geschossen haben. Wenn man aus so einer Entfernung schießt, dann muss man schon ein Scharfschütze sein, um so exakt zu treffen. Und selbst dann ist es fast unmöglich, Kollateralschäden auszuschließen. Hier laufen so viele Leute herum.«
    »Wir haben doch alle unser regelmäßiges Schießtraining«, sagte ich. »Der Schütze muss die Bewegungen des Opfers mit einberechnen …«
    »… und außerdem noch die Bewegungen Dutzender Personen in seiner Umgebung?«, unterbrach mich Kate Pollard. »Ich will gar nicht erst von solchen Faktoren wie dem Wind sprechen.«
    »Mit einer guten Waffe und hervorragendem Training ist das denkbar.«
    »Dann sollten Sie den Täter in den Reihen militärisch ausgebildeter Spezialisten suchen.«
    Ich deutete zu dem Sandsteingebäude. »Haben Sie schon jemanden geschickt, um sich dort auf dem Dach umzusehen?«
    »Meine Leute klappern zurzeit die Häuser auf der anderen Straßenseite systematisch ab, Agent Cotton. Aber wenn der Killer so professionell war wie sein Schuss, dann wird er uns nichts an Spuren hinterlassen haben, woraus wir ihm einen Strick drehen könnten.«
    »Es gibt immer irgendwelche Spuren«, gab ich zurück. »Die Frage ist nur, ob wir clever genug sind, sie zu erkennen.«
    Detective Kate Pollard hob die Augenbrauen. »Wieso fragen Sie übrigens nach dem Sandsteingebäude, Agent Cotton?«
    Ich sah sie an. »Wenn ich an der Stelle des Täters wäre, würde ich von dort oben aus schießen. Oder es zumindest probieren.«
    »Die Sicht war ja auch nicht besonders gut, Jerry«, meldete sich Phil zu Wort.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Vielleicht hatte der Täter eine Infrarot-Zieloptik oder sogar ein Nachtsichtgerät wie die Army.«
    »Vielleicht hat Detective Pollard recht und wir sollten tatsächlich davon ausgehen, dass der Täter irgendwann einmal in einer Spezialeinheit bei der Army, den Navy Seals oder in einem SWAT-Team gedient hat«, vermutete Phil. »Und wenn die verwendete Waffe wieder eine Kells ist, spräche das ebenfalls dafür.«
    Mir fiel plötzlich Phils starrer Blick auf.
    »Die Pizzeria hat eine Überwachungskamera«, stellte er fest.
    »Kein Wunder«, äußerte sich Kate Pollard. »Der Laden hier hat rund um die Uhr auf, und wenn ich nachts um zwei oder drei noch irgendeiner Nachtgestalt eine Pizza servieren sollte, dann hätte ich auch gerne eine Überwachungskamera im Laden – und außerdem am besten noch eine Shotgun unter dem Tresen!«
    »Hört sich an, als wären Sie mit der
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