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0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

Titel: 0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs
Autoren: Rolf Michael
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Schon begann die Luft des Ägyptergrabs, stickig zu werden. Es war nur noch eine Frage der Zeit, wann der Tod eintreten würde.
    In diesem Moment hob sich der Deckel des Sarkophags, in dem die Mumie des Heerführers Metufer für alle Zeiten ruhen sollte. Eine mit weißgrauen Binden bandagierte Hand schob sich langsam aus dem Spalt zwischen den Steinplatten aus Rosenquarz.
    Professor Zamorra stieß einen erstickten Schrei aus. Der Tote, den man hier bestattet hatte, war in den Tagen seines Lebens sein Todfeind gewesen. Zamorra wußte, daß er von Metufer weder im Leben noch im Tode Gnade oder Schonung erwarten konnte.
    Während die Mumie mit Kräften, die alles menschliche Maß überstiegen, den zentnerschweren Deckel des Sarkophags beiseite rückte, erinnerte sich Professor Zamorra daran, was ihn in diese aussichtslose Situation gebracht hatte.
    Sie waren zu einer Rettungsaktion in die Vergangenheit aufgebrochen …
    ***
    »Und du bist ganz sicher, daß sich die Experten eurer Forschungsabteilung nicht geirrt haben?« fragte Professor Zamorra skeptisch. »Bei diesen zeitlichen Entfernungen kann man sich doch um einige Jahre verschätzen!«
    Carsten Möbius schüttelte den Kopf und lächelte.
    »Ich habe die Berechnungen mit unseren neuen Computern selbst geprüft!« erklärte der ungefähr fünfundzwanzigjährige junge Mann mit den schulterlangen braunen Haaren und den melancholisch blickenden Augen mit Nachdruck. »Die Forschungsabteilung des Möbius-Konzerns verfügt über Erkenntnisse, von denen die normale Wissenschaft keine Ahnung hat. Und Väterchen hält sie streng geheim vor der Allgemeinheit. Du weißt auch, warum, Zamorra!«
    Der Parapsychologe mit dem sympathischen Äußeren, der in Frankreich mit Château Montagne eines der schönsten Schlösser der Loire besaß und zu den größten bekannten Dämonenjägern gehörte, nickte stumm. Seit einiger Zeit war er bestens informiert über die Arbeit des Konzerns. Wie eine Spinne im Netz saß Stephan Möbius, der Senior-Chef und Carstens Vater, an den Schalthebeln eines weltumspannenden Unternehmens, und es gab keine Branche, wo er seine Goldfingerchen nicht mit drin hatte. Doch gab es verschiedene Sachen, die zu risikoreich waren, als daß man sie allgemein bekannt werden lassen durfte. Allein auf der Basis der Laser-Technik hatten die Experten der Forschungsabteilung Erkenntnisse gewonnen, die nicht in falsche Hände geraten durften. Stephan Möbius wußte sehr gut, daß man mit der Weiterentwicklung der Schockstrahler oder der schon verschiedentlich eingesetzten Laserkanonen alle Waffensysteme der Welt überflügeln konnte. Da aber die Waffentechnik mehr eine Art Abfallprodukt der eigentlichen Laser-Forschung war, ließ der alte Möbius die ganze Sache weiterlaufen. Nur daß er eben aus diesen Erkenntnissen nicht das Kapital schlug, das er auf dem Weltmarkt sicher daraus schlagen konnte. Ehre und Anstand waren für Stephan Möbius wie auch für seinen Sohn Carsten Begriffe, die heilig waren.
    Und nun hatte eine andere Kategorie von Wissenschaftlern den Sand, den Tina Berner durch das Weltentor geschleudert hatte, analysiert und festgestellt, daß es genau der 4. Mai 1294 vor der Zeitrechnung gewesen war.
    Zu diesem Zeitpunkt saß Pharao Ramses II., den die Geschichte später den Großen nennen sollte, gerade ein Jahr auf dem Thron.
    »Es ist doch seltsam!« ließ sich Michael Ullich, Carstens blondhaariger Freund und Leibwächter besonderer Art, vernehmen. »Amun-Re, der Herrscher des Krakenthrons von Atlantis, hat auf der Loreley ein Weltentor geöffnet – ist aber durch ein Zeittor gegangen. Nach unserer Erkenntnis kann er das aber nur, wenn im gleichen Augenblick sich auf der anderen Seite in der Vergangenheit ebenfalls ein Zeittor öffnet. Durch Zamorra haben wir ja Kenntnisse, daß es überall in der Struktur Löcher gibt, die manchmal nur kurzfristig bestehen bleiben und …«
    »Komm doch bitte mal zum Kern der Sache!« sagte Carsten Möbius mit einem Anflug von Ungeduld. Der zukünftige Erbe eines Riesenkonzerns war zwar ein verträumter Junge, konnte jedoch, wenn es um knallharte Fakten ging, zum eiskalten Logiker werden. Sie hatten sich im Beaminster-Cottage in der englischen Grafschaft Dorset zusammengefunden, um über Möglichkeiten zu beratschlagen, wie man Tina Berner und Sandra Jamis aus ihrem Zeitgefängnis befreien konnte.
    Das Abenteuer auf der Loreley war noch nicht lange her. [1] Amun-Re hatte Tina und Sandra ergriffen und war mit den
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