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0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

Titel: 0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs
Autoren: Rolf Michael
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beiden Girls in die Vergangenheit entflohen, als er sich gegen Professor Zamorra keine Chance mehr ausrechnen konnte. Tina Berner, die auch in den größten Gefahren einen kühlen Kopf behielt, hatte eine Hand voll Sand durch das Zeittor geworfen. Und daher wußte man nun genau, in welches Jahr der Vergangenheit und an welchen Flecken der Erde die beiden Girls entführt worden waren.
    Professor Zamorra besaß neben dem Amulett, das der Zauberer Merlin einst aus der Kraft einer entarteten Sonne schuf, einen Ring, mit dem er durch die Zeit in die Vergangenheit und zurück reisen konnte. Er mußte nur auf dem gleichen Platz stehen, wo er in der Zeit stehen wollte, in die er reiste. Dieser Platz mußte wieder aufgesucht werden, wenn er zurück wollte. Bei einem solchen Zeitsprung konnte Zamorra bis zu vier Personen mitnehmen.
    »Einer der Gründe, warum Nicole im Château Montagne bleiben muß«, hatte der Parapsychologe erklärt. »Wenn wir die beiden Mädchen mit zurücknehmen müssen, kann ich nur euch beide mitnehmen. Wie ich euch kenne, wird doch keiner vor diesem Abenteuer zurückstehen wollen, oder?«
    Natürlich wollte keiner der beiden Freunde darauf verzichten, mit Professor Zamorra die beiden Mädchen zu befreien. Michael Ullich hatte mit Tina Berner ein recht intimes Verhältnis, während Carstens melancholische Augen stets mit besonderer Wehmut auf Sandras hübschem Gesicht und ihrem gutgebauten Körper lagen. Doch in Liebesdingen war Sandra Jamis mehr als zurückhaltend. Die beiden waren seit einiger Zeit bei Carsten Möbius als Privatsekretärinnen engagiert und wurden schon aus rein arbeitstechnischen Erwägungen vermißt. Vom Kaffee, der bei Carsten Punkt neun Uhr fertig sein mußte, einmal ganz zu schweigen.
    »Na, Micha, was wolltest du denn eben sagen?« lächelte Professor Zamorra den jungenhaft blickenden Ullich an, der vor Jahren mit Carsten Möbius bereits die Schulbank gedrückt hatte.
    »Ich habe die Zeit verglichen und festgestellt, daß wir schon einmal in dieser Zeit waren. Wir dürften Pharao Ramses doch noch in guter Erinnerung haben, stimmt’s?«
    »Du könntest recht haben!« rief Zamorra aufgeregt. »Das Weltentor, durch das wir in unsere Eigenzeit zurückgeflohen sind, war nur einige Stunden offen. Aber in einigen Stunden können dennoch viele Personen hinüberwechseln. Hinter uns kamen Metufers Streitwagen. In unserer Zeit wurden sie zu Skeletten und vergingen im Nichts. Doch kann Amun-Re mit den beiden Mädchen durch das gleiche Tor hinübergewechselt sein!«
    »Doch, ich bin mir sicher, daß Michas Vermutung stimmt!« sagte Carsten Möbius nach kurzem Nachdenken. »Das Tor war in der Nähe vom Totentempel der Pharaonin Hatschepsuth beim Tal der Könige. Durch das Tor habe ich diesen Tempel hinter Amun-Re gesehen – und es waren Menschen auf den Plattformen. Das bedeutet, daß wir in eine Zeit müssen, die wir kennen!«
    »Viel schlimmer!« seufzte Professor Zamorra. » In der man uns kennt. Zwar haben wir uns damals die Freiheit erkämpft, aber daß Micha den Pharao mit seiner Gattin Nefritiri betrogen hat, nahm uns Ramses fürchterlich übel. Wenn er uns in die Finger bekommt, geht es uns schlecht.« [2]
    »Dennoch müssen wir hin und Tina und Sandra zurückholen!« erklärte Carsten Möbius entschlossen.
    »Du bist verliebt – in Sandra verliebt!« sagte Ullich anzüglich.
    »Quatsch! Ich bin es leid, meinen Kaffee selbst zu kochen!« brummte Möbius.
    »Jedenfalls werden wir vorsichtig sein müssen!« sagte Professor Zamorra. »Wie steht es mit den Sprachkenntnissen?«
    »Wir haben uns beide intensiv mit Altgriechisch beschäftigt. Mit dieser Sprache bist du damals auch durchgekommen!« erklärte Möbius sachlich. »Daß wir keine Ägypter sind, zeigt schon unsere Körpergröße. Spielen wir mal wieder die Händler aus dem Norden…!«
    »… und die Barbaren!« grinste Michael Ullich und griff nach einem armlangen Kampfschwert aus glänzendem Stahl. Der Karfunkelstein im kunstvoll gearbeiteten Knauf sprühte wie lebendiges Feuer. »Wer mir von den Nachkommen des Cheops zu nahe kommt, muß sich mit dem Balmung unterhalten.«
    »Ich habe hiermit die Möglichkeit, mich überall ungesehen einschleichen zu können!« erklärte Carsten Möbius und hielt ein unscheinbares Geflecht in die Höhe. Seit dem Abenteuer an der Loreley besaßen sie zwei Wunderdinge aus dem Nibelungenhort, der auf dem Grunde des Rheins lag. Michael Ullich, in seinem früheren Leben ein Kämpfer des
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