Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Titel: Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe
Autoren:
Vom Netzwerk:
redet er ja mit uns«, meinte ich.
    »Vorausgesetzt, dass wir ihn finden, denn wenn er sich sofort vom Tatort entfernt hat, dann werden unsere Kollegen vom NYPD sicherlich auch keine Personalien von ihm aufgenommen haben«, ergänzte Phil.
    »Fällt Ihnen zu diesem Mann sonst noch etwas ein?«
    »Er trug Anzug und Mantel, hatte aber eine längliche Sporttasche über der Schulter, die ziemlich vollgepackt wirkte.«
    ***
    Wir statteten auch Dr. Grant Desoto einen Besuch ab, der nach dem Schuss im Battery Park den Emergency Service gerufen hatte.
    Dr. Desoto unterhielt eine Privatpraxis im Süden Manhattans. Er empfing uns in seinem Besprechungszimmer. »Ich habe nicht viel Zeit für Sie«, eröffnete er uns gleich. »Den Termin mit Ihnen habe ich zwischen zwei Operationen eingeschoben. Das Team wartet gleich auf mich, machen Sie es also kurz.«
    »Neue Brüste und Nasen im Akkord – das scheint ein gutes Geschäft zu sein«, meinte Phil.
    »Mein Spezialgebiet ist die Beseitigung von Unfallfolgen – nicht die Schönheitschirurgie«, erklärte Desoto mit einem sehr ernsthaften Unterton. Er schien über Phils Bemerkung fast ein wenig zornig zu sein. »Tut mir leid, wenn ich Ihre Vorurteile nicht bestätigen kann.«
    »So war das auch nicht gemeint«, betonte Phil.
    Ich legte auch ihm die Skizze des Tatorts vor und ließ mir von ihm zeigen, wo genau er sich befunden und welche Beobachtungen er gemacht hatte. »Leider kam da jede Hilfsmaßnahme zu spät«, erklärte er. »Wissen Sie, ich habe einen Sechzehn-Stunden Tag, das hält man nur durch, wenn man sich extrem fit hält. Deswegen bin ich jeden Morgen im Battery Park und jogge meine Meilen. Das Gute ist, dass der Park für mich quasi um die Ecke liegt und ich keine Zeit damit verschwende, die Subway zum Central Park zu nehmen oder es gar mit dem Wagen zu versuchen!«
    »Wo genau verlief Ihre Joggingstrecke?«, wollte ich wissen.
    »Das ist immer dieselbe«, erklärte er mir. Er zeigte sie mir auf der Skizze. Sein Finger fuhr dabei an den Bäumen und Büschen vorbei, wo sich der Täter verborgen hatte.
    »Wir gehen davon aus, dass der Schütze sich zwischen diesen Bäumen hier versteckt hat. Das bedeutet, Sie waren kurz vor dem Schuss in seiner Nähe, wenn Sie tatsächlich diesen Weg genommen haben.«
    Er runzelte die Stirn. »Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht«, bekannte er.
    »Haben Sie irgendetwas zwischen diesen Bäumen dort bemerkt? Genauer gesagt: Jemanden?«
    »Ja, da war jemand.«
    »Können Sie denjenigen beschreiben?«
    Er lehnte sich auf seinem mit Rollen ausgestatteten Stuhl zurück, was dazu führte, dass er sich mitsamt seinem Stuhl fast einen Meter vom Schreibtisch entfernte.
    »Ich war auf mein Training konzentriert und habe kaum darauf geachtet. Vor allem wusste ich ja nicht, dass das später wichtig sein könnte.«
    »Trotzdem! Versuchen Sie sich an Einzelheiten zu erinnern.«
    »Da war ein Schatten. Und ganz kurz habe ich dann jemanden in einem Parka gesehen. Und mit einer Baseballmütze. Eigentlich bin ich mir auch sicher, dass es ein Mann war. Aber beschwören würde ich das nicht.«
    »Hatte diese Person irgendetwas Auffälliges bei sich?«, hakte ich nach.
    »Ja. Sah aus wie ein Futteral für Golfschläger oder so ähnlich.«
    »Eine gute Verpackung für ein Gewehr«, kommentierte Phil.
    »Ich hoffe, ich habe Ihnen helfen können.«
    »Das werden wir sehen«, sagte ich.
    »Jedenfalls muss ich mich jetzt auf die nächste Operation vorbereiten.«
    ***
    Eine belebte Geschäftsstraße in Queens. Es war bereits dunkel. Lichter von Leuchtreklamen und Fahrzeugen glitzerten. Es hatte zu nieseln begonnen und ein kalter Wind wehte durch die Straßen. Passanten drängten sich an Geschäften und Restaurants vorbei.
    Der grauhaarige Mann mit den stark ausgeprägten Tränensäcken ließ die Zigarette aufglimmen. Er stand im Licht einer Neonreklame, die zu einer Pizzeria gehörte. Carlo’s Taverna stand da in ziemlich verschnörkelten Buchstaben, die rot aufleuchteten.
    Jemand ging sehr nah an ihm vorbei. Er stand irgendwie im Weg. Er wollte noch in die Pizzeria, weil er Hunger hatte und den ganzen Tag noch nichts Richtiges gegessen hatte. Aber mit der Zigarette konnte er dort nicht hinein.
    Jemand stieß ihn an. Ein Mann mit dunklem Haar, grauem Anzug und hellem Mantel rammte ihm den Aktenkoffer gegen das Knie und legte einen Arm um ihn. Beinahe so, als wollte er sich an ihm festhalten. Das Gesicht des Dunkelhaarigen war starr und tot. In der Mitte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher