Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Buerokrankheiten

Buerokrankheiten

Titel: Buerokrankheiten
Autoren: Raymund Krauleidis
Vom Netzwerk:
Einleitung
    Wer in einem Büro arbeitet, müsste eigentlich ein rundum glücklicher und kerngesunder Mensch sein – ist es ihm (oder ihr) doch vergönnt, selbst an regnerischen Herbst- oder klirrend kalten Wintertagen das wohlige Umfeld eines behaglichen, von Kaffeeduft durchströmten Firmengebäudes nicht verlassen zu müssen. Ein Umstand, von dem so mancher Handwerker, Postbote oder Handelsvertreter nur träumen dürfte.
    So weit die Theorie.
    In Wahrheit ist der Büroalltag jedoch zu weiten Teilen ein unerbittlicher Kampf gegen cholerische Vorgesetzte, dilettantische Kollegen, stümperhafte IT -Systemadministratoren oder – im schlimmsten Fall – nerviges Kundenpack. Und während Handwerker und Postboten etwas Gutes für die Menschheit tun, arbeitet der gemeine Büroangestellte meist nur für die Tonne. Eine äußerst frustrierende Angelegenheit.
    »Krankheit ist für die Trägen ein Fest, denn sie enthebt sie der Arbeit«, wusste bereits der griechische Philosoph Antiphon. Deshalb setzt der gemeine Angestellte nach einigen Jahren im Beruf seine Erfahrung und Kreativität vielfach anderweitig ein – zum Beispiel, um fortwährend neue Ängste, Zwänge, Sorgen, atypische und dysfunktionale, ja sogar kontraintuitive Verhaltensweisen zu entwickeln. Teilweise aus Frust und Langeweile, teilweise, um sich vor echter Arbeit zu drücken, und manchmal auch nur, um den ungeliebten Kollegen und/oder sich selbst die Zeit zwischen Frühstückspause und Feierabend so schwer wie möglich zu machen.
    In diesem Buch werden erstmals die wichtigsten Bürokrankheiten zusammengetragen und dargestellt – inklusive ihrer jeweiligen Erscheinungsformen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten: von A wie Absolutismus über M wie Mülltrennungsdefekt bis hin zu Z wie … Ach, schauen Sie einfach selbst!
    Doch damit nicht genug. Neben der eigentlichen Bestimmung eines jeden Buchs – dem Lesen zur höheren Erkenntnis und Selbstreflexion – bietet Ihnen dieses spezielle Exemplar eine Vielzahl weiterer Verwendungsmöglichkeiten.
    Suchen Sie etwa händeringend nach einem kurzweiligen Spiel für die nächste Firmenfeier? Tragen Sie einfach ausgewählte Krankheiten laut vor, und lassen Sie die anderen raten, welche Kollegen damit gemeint sein könnten. Eine Menge Spaß, fiese Gruppenbildung und unappetitliche Solidaritätsbekundungen sind garantiert!
    Oder wollen Sie einem erkrankten Mitarbeiter helfen und ihn zur Wahrung des Firmenfriedens dezent auf sein Büroleiden bzw. die zugehörigen Behandlungsmöglichkeiten hinweisen? Dann legen Sie ihm dieses Buch kommentarlos und an der richtigen Stelle aufgeschlagen auf den Schreibtisch. Es wirkt Wunder.
    Natürlich eignen sich die »Bürokrankheiten« aber auch perfekt zur gezielten Selbstdiagnose und Eigenmedikation. Peinliches, demütigendes Getuschel hinter Ihrem Rücken oder feindliche Blicke Ihrer Kollegen gehören damit der Vergangenheit an. Sie sind wieder im Club!
    Sollten Sie sich wider Erwarten in keinem der dargestellten Krankheitsbilder wiederfinden, gehören Sie höchstwahrscheinlich zu den absoluten Ausnahmen. Gratulation! Aber freuen Sie sich bitte erst, wenn Sie tatsächlich am Ende des Buchs angelangt sind und alle Krankheiten sorgfältig durchgearbeitet haben.
    Unabhängig davon hat es sich in ersten Feldtests bewährt, dieses Werk flächendeckend in Kaffeeküchen und Bürotoiletten auszulegen. Einfach so. In Einzelfällen soll sich der Hygienefaktor danach um bis zu 27 , 3 % gesteigert haben!
    Von einer Verwendung als Kopfstütze während des Büroschlafs oder als Unterlage für wacklige Schreibtische wird hingegen tendenziell eher abgeraten! Insbesondere, falls Sie gerade eine E-Book-Version in den Händen halten sollten …

[Krankheitsverzeichnis]
    Absolutismus
    (lat. caesaritis, franz. L’État, c’est moi)
    Beschreibung:
    Irrglaube, der einzig legitime Nachkomme Ludwigs XIV . zu sein
    Verbreitung:
    Tritt in hierarchischen Strukturen bevorzugt ab dem mittleren Management mit Ausrichtung nach oben auf. In Vorstandsetagen neben dem Verbalen Durchfall die verbreitetste Bürokrankheit.
    Symptome:
    Herrschsucht, Größenwahn, Paranoia
    Diagnose:
    Augenscheinlichstes Merkmal des Absolutismus ist die einfältige Rhetorik der Erkrankten. Sie formulieren ihre Sätze ausschließlich im Imperativ und beenden ihre verbalen Befehlsorgien mit Phrasen wie »Basta!«, »Weil ich das sage!«, »So wird’s gemacht!« oder »Sie wissen wohl nicht, wen Sie vor sich haben!«.

    Etwaige
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher