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Im galaktischen Reich

Im galaktischen Reich

Titel: Im galaktischen Reich
Autoren: Gordon R. Dickson
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auf Reas’ Brust zu, erreichte sein Ziel aber nicht. Schon als der Blitz aus der Rute schoß, hatte Reas sich in Verteidigungsposition gebracht, und sein Licht wehrte das des kleinen Mannes ab. Beide Flammen stießen zusammen und zuckten nach oben.
    »Sehr gut«, sagte Galyan. Die Blitze verloschen, die beiden Männer senkten ihre Ruten und wandten sich dem Hochgeborenen zu. Galyan nahm dem kleineren die Rute aus der Hand und bedeutete ihm, wieder an seine Arbeit zurückzukehren.
    »Jetzt sehen Sie einmal genau zu, Wolfling.« Galyan steckte die schwarze Rute, die er in der Hand hielt, zwischen zwei Schlaufen seines Gürtels. Und wie auf ein unsichtbares Zeichen hin tat der Leibwächter mit einer Rute das gleiche.
    »Reas kann ziehen, wann er will«, sagte Galyan mit sanfter Stimme.
    Reas trat vor, bis er nur mehr eine Armeslänge von dem sitzenden Hochgeborenen entfernt war. Einen Augenblick lang stand er reglos da, dann blickte er in eine Ecke des Raums, und seine Hand zuckte zum Gürtel.
    Ein plötzliches scharfes Klicken klang auf. Galyans Arm war ausgestreckt, und die Rute in seiner Hand ließ die seines Gegners erstarren, die noch immer halb im Gürtel steckte. Galyan lachte leise und milderte den Druck, den er auf Reas’ Rute ausübte. Er reichte seine Rute dem Leibwächter, der sich mit beiden Waffen entfernte.
    »Haben Sie es gesehen?« Galyan bückte wieder Jim an. »Jeder Hochgeborene hat schnellere Reflexe als irgendein anderes menschliche Wesen, egal, welcher Rasse. Als Mekon also die Ruten holte, wollte er Sie zu einem Duell zwingen, dem sie auf keinen Fall gewachsen gewesen wären, Wolfling. Wie ich bereits sagte, wir sind eine wahre Aristokratie. Nicht nur meine Reflexe sind schneller als die Reas’, auch mein Gedächtnis ist besser, meine Intelligenz ist größer, meine Urteilskraft und mein Vorstellungsvermögen sind schärfer. Sogar in der Mitte der Hochgeborenen nehme ich in dieser Beziehung eine Ausnahmestellung ein. Trotzdem beschäftige ich mehr Niedriggeborene als jeder andere Bewohner der Thronwelt. Ich betraue sie mit den verschiedensten Aufgaben. Warum, glauben Sie, tue ich das, da ich doch alle Arbeiten selbst schneller und besser verrichten kann.«
    »Ich nehme an, weil Sie nicht an zwei Orten zugleich sein können«, erwiderte Jim.
    Galyans Augen glühten in neuer Intensität.
    »Was für ein brillanter Wolfling das doch ist!« rief er aus. »Ja, andere Menschen sind mir nützlich, obwohl sie mir unterlegen sind. Und ich habe so eine Idee, als ob Sie und Ihr kleines Werkzeug, mit dem Sie Mekon verletzten, mir auch eines Tages von Nutzen sein könnten. Überrascht Sie das?«
    »Nicht, nachdem Sie so viel Zeit mit mir verschwendet haben.«
    Galyan beugte sich vor und legte die Arme um die Knie.
    »Es wird immer besser«, murmelte er. »Dieser Wolfling hat Verstand. Ich habe mich nicht geirrt. Ja Wolfling, ich kann Sie brauchen. Und wissen Sie auch, warum Sie mir nützlich sein werden, wenn die Zeit gekommen ist?«
    »Weil Sie mich auf irgendeine Art entlohnen werden.«
    »Genau. Wir Hochgeborenen verraten unser Alter nicht, und so sage ich Ihnen jetzt gleich, Wolfling, daß ich zwar noch nicht die Mitte meines Lebens erreicht habe, aber trotzdem kein junger Mann mehr bin. Ich habe gelernt, wie ich Mitglieder minderwertiger menschlicher Rassen verwerten kann. Dafür gebe ich ihnen, was immer sie sich wünschen. Was wünschen Sie sich am meisten, Wolfling?«
    »Freiheit«, sagte Jim.
    Galyan lächelte.
    »Natürlich. Das wünschen sich alle wilden Tiere. Oder glauben zumindest, daß sie es sich wünschen. Und für Sie bedeutet Freiheit wohl das Recht, zu kommen und zu gehen, wann man will, nicht wahr?«
    »Das ist die Grundlage der Freiheit.«
    »Vor allem das Recht zu gehen, denke ich«, murmelte Galyan. »Sicher werden Sie nie aufhören, daran zu denken, Wolfling, aber es ist eine simple Tatsache, daß Sie nie mehr an den Ort, wo wir Sie aufgelesen haben, zurückkehren werden, sobald Sie einmal auf der Thronwelt sind. Haben Sie das nicht gewußt?«
    Jim starrte auf ihn nieder.
    »Nein«, sagte er. »Ich hatte nicht geplant, für immer von zu Hause wegzugehen.«
    »In Ihrer jetzigen Situation werden Sie aber niemals Ihren Planeten wiedersehen.« Galyan hob den schlanken Zeigefinger. »Außer Sie erweisen sich als nützlich für mich. Dann werde ich dafür sorgen, daß Sie wieder heimkehren können.«
    Langsam erhob er sich und überragte Jim.
    »Ich werde Sie jetzt zu Ro zurückschicken.
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