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Im galaktischen Reich

Im galaktischen Reich

Titel: Im galaktischen Reich
Autoren: Gordon R. Dickson
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wären.«
    »Vielen Dank«, sagte Jim.
    »Danken Sie mir nicht, Wolfling«, sagte Galyan sanft. »Tun Sie gar nichts, so lange es um mich geht. Hören Sie mir nur zu und antworten Sie, wenn Sie gefragt werden. Fangen wir also an. Wie sind Sie mit Mekon, Trahey und Sothiel in jenen Raum gekommen?«
    Jim erzählte es ihm in kurzen Worten. Seine Stimme klang ausdruckslos.
    »Ich verstehe«, sagte Galyan. Er schlang die großen Hände um seine Knie, lehnte sich leicht in das Kissen zurück und hob leicht den Kopf, um Jim ins Gesicht blicken zu können. »Sie vertrauen also auf die Tatsache, daß die Prinzessin Sie mitgenommen hat, um Sie dem Herrscher zu zeigen, und deshalb nicht zulassen wird, daß Ihnen irgend jemand etwas zuleide tut. Auch wenn dieser Glaube gerechtfertigt wäre, Wolfling, so zeigten Sie doch eine bemerkenswerte Selbstkontrolle, als die Bestie auf Sie zusprang.«
    Er machte eine Pause, wie um Jim Gelegenheit zum Sprechen zu geben. Als Jim schwieg, sagte er: »Sie haben meine Erlaubnis zu reden.«
    »Worüber soll ich reden?«
    Galyans zitronengelbe Augen glühten wie die einer Katze im Dunkel.
    »Ja«, sagte er gedehnt. »Sie sind sehr ungewöhnlich, auch für einen Wolfling. Wenn ich auch noch nicht vielen Wolflingen begegnet bin und mir also kein gültiges Urteil anmaßen darf. Sie sind für einen Nichthochgeborenen ziemlich gut gebaut. Die anderen Menschen Ihrer Gattung sind nicht so groß, nicht wahr?«
    »Was den Durchschnitt betrifft, nein«, erwiderte Jim.
    »Dann gibt es wohl noch größere Männer bei euch?«
    »Ja«, sagte Jim, ohne sich weiter über das Thema zu verbreiten.
    »Sind sie so groß wie die Hochgeborenen?« fragte Galyan. »Womöglich so groß wie ich?«
    »Ja«, erwiderte Jim.
    »Aber das sind sicher nicht viele.« Galyans Augen funkelten. »Sie kommen wohl ziemlich selten vor, nicht wahr?«
    »Das stimmt«, sagt Jim.
    »Nun, ich dachte, daß wir bald an die Wahrheit herankommen würden. Verstehen Sie, Wolfling, wir Hochgeborenen sind keine Laune der Natur. Wir repräsentieren eine echte Aristokratie, eine Aristokratie, die nicht nur darin besteht, daß wir eine überlegene Kraft ererbt haben. Eine Kraft, die machtvoller ist als alles, was die verschiedenen Menschenrassen je zuwege gebracht haben. Wir sind nicht nur physisch allen anderen Rassen überlegen, sondern auch geistig und gefühlsmäßig. Das ist eine Tatsache, die Sie jetzt vielleicht noch nicht verstanden haben, Wolfling. Und normalerweise hätten Sie es auf quälende Art an sich selbst erfahren. Aber wie dem auch sei, ich interessiere mich für Sie …«
    Er wandte sich zu Reas um.
    »Bring mir zwei Ruten«, befahl er.
    Der schwergewichtige Leibwächter stand vom Schreibtisch auf, durchquerte das Zimmer und kehrte mit zwei kurzen Schwitzen Ruten in der Hand zurück. Eine weitere Rute war an Reas’ Gürtel befestigt.
    »Danke, Reas«, sagte Galyan und ergriff die beiden Ruten. Er wandte sich wieder Jim zu. »Ich sagte Ihnen bereits, daß Sie kaum einen Hochgeborenen finden werden, der es mit mir aufnehmen kann. Ich bin bemerkenswert vorurteilsfrei, was die minderwertigen Menschenrassen betrifft, nicht aus Sentimentalität heraus, sondern aus einem Sinn für das Praktische. Aber jetzt werde ich Ihnen etwas zeigen.«
    Er winkte einem der kleinen braunen Männer mit den langen braunen Haaren zu. Der Mann erhob sich und trat neben Reas. Galyan reichte ihm eine der schwarzen Ruten, und der Mann steckte sie in seinen Gürtel.
    »Reas ist nicht nur als Leibwächter ausgebildet, er wurde auch zu diesem Zweck gezüchtet«, erklärte Galyan, zu Jim gewandt. »Jetzt beobachten Sie einmal, wie er im Vergleich zu seinem Gegner mit der Rute umgeht.«
    Die beiden Männer wandten einander das Gesicht zu und stellten sich vier Fuß voneinander entfernt auf.
    »Ich klatsche zweimal in die Hände«, sagte Galyan. »Beim erstenmal zieht der kleinere Mann die Rute aus dem Gürtel, beim zweitenmal Reas. Passen Sie auf, Wolfling!«
    Galyan hob die Hände und klatschte zweimal leise. Das zweite Klatschen folgte etwa eine halbe Sekunde auf das erste. Beim ersten Geräusch riß der kleinere Mann die Rute aus dem Gürtel, und als er sie gegen Reas erhob, hatte dieser die seine schon rasch und geschmeidig gezogen, kaum daß das zweite Klatschen erklungen war.
    Dann zuckte ein Licht aus der Rutenspitze des kleineren Mannes, das wie eine Kreuzung zwischen der Flamme eines Schweißbrenners und einer elektrostatischen Entladung aussah. Es schoß
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