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Im galaktischen Reich

Im galaktischen Reich

Titel: Im galaktischen Reich
Autoren: Gordon R. Dickson
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Dann standen plötzlich drei männliche Hochgeborene um ihn herum. Der eine trug ein drachenähnliches Emblem auf der Vorderfront seiner Tunika. Es war der Mann, der Jim hierhergeholt hatte. Der zweite war nach den Maßstäben der Hochgeborenen beinahe klein. Er war um kaum drei Zoll größer als Jim. Der dritte war der größte von den dreien, ein schlanker Mann, auf dessen Gesicht Jim eine Art Lächeln sah. Das erste Lächeln, das ihm auf einem Gesicht von reinem Onyxweiß begegnete. Dieser Hochgeborene trug ein Emblem, das an ein Hirschgeweih erinnerte.
    »Ich sagte dir doch, daß diese Wolflinge tapfer sind«, sagte er. »Dein Trick hat nicht funktioniert, Mekon.«
    »Tapferkeit!« stieß der als Mekon bezeichnete Hochgeborene ärgerlich hervor. »Das war zu gut, um echt zu sein. Er hat nicht einmal einen Muskel bewegt. Man hätte glauben können, er …« Mekon biß sich auf die Lippen und warf dem hochgewachsenen Slothiel einen hastigen Seitenblick zu.
    »Sprich weiter, Mekon«, sagte Slothiel ruhig, aber seine Stimme klang ein wenig drohender als zuvor. »Du wolltest doch etwas sagen. Meintest du vielleicht, er sei gewarnt worden?«
    »Natürlich wollte Mekon so etwas nicht sagen.« Trahey stellte sich zwischen die beiden Männer, deren Blicke ineinander tauchten.
    »Ich möchte, daß Mekon mir das sagt«, murmelte Slothiel.
    Mekon senkte den Blick.
    »Natürlich habe ich nichts dergleichen gemeint. Ich kann mich nicht mehr erinnern, was ich sagen wollte.«
    »Dann habe ich also gewonnen«, stellte Slothiel fest. »Ein Lebenszeitpunkt für mich?«
    »Ein …« Die Zustimmung blieb Mekon deutlich sichtbar im Hals stecken. Sein Gesicht verdunkelte sich auf ähnliche Weise, wie Jim es schon bei Ro gesehen hatte. »Ein Lebenszeitpunkt für dich.«
    »Nimm es nicht so tragisch, Mann«, sagte Slothiel lachend. »Du kannst den Punkt jederzeit zurückgewinnen, wenn du eine anständige Wette anzubieten hast.«
    In Mekon stieg erneut Wut hoch.
    »In Ordnung«, schnarrte er und fuhr zu Jim herum. »Ich habe den Punkt verloren, aber ich möchte trotzdem wissen, warum dieser Wolfling nicht einmal zusammenzuckte, als diese Bestie sich auf ihn stürzte. Das ist doch unnatürlich.«
    »Warum fragst du ihn nicht?« fragte Slothiel gedehnt.
    »Ich werde ihn fragen!« versprach Mekon, seine brennenden Augen auf Jim gerichtet. »Reden Sie, Wolfling! Warum haben Sie keine Reaktion gezeigt?«
    »Prinzessin Afuan nimmt mich auf die Thronwelt mit, um mich dem Herrscher vorzuführen«, erwiderte Jim gelassen. »Ich kann aber kaum vorgeführt werden, wenn mich vorher eine Bestie zerfleischt. Deshalb muß derjenige, der sie auf mich losgelassen hat, wohl dafür gesorgt haben, daß sie mich nicht verletzen kann.«
    Slothiel warf den Kopf zurück und lachte laut auf. Mekons Gesicht färbte sich erneut zornrot.
    »So!« schnappte er. »Sie glauben also, daß Ihnen kein Haar gekrümmt werden kann, Wolfling? Ich werde Ihnen zeigen …«
    Er brach ab, denn Ro tauchte plötzlich neben ihm auf. Sie schob sich zwischen Jim und den wütenden Hochgeborenen.
    »Was tut ihr mit ihm?« schrie sie. »Er ist mir anvertraut, und ihr anderen dürft nicht euren Spaß mit ihm treiben …«
    »Was, du kleine dreckhäutige Atavistin!« Seine Hand zuckte nach dem kleinen schwarzen Stab, der in zwei Schlaufen des seilartigen Materials steckte, das ihr weißes Gewand wie ein Gürtel zusammenhielt. »Gib mir die Rute!«
    Auch Ro griff danach, und sekundenlang rangen beide verbissen miteinander und versuchten sich gegenseitig die Rute zu entreißen.
    »Laß los, du kleine …« Mekon hob die Faust, als wolle er Ro schlagen. In diesem Augenblick schnellte sich Jim an seine Seite.
    Der Hochgeborene schrie auf, ließ die Rute los, taumelte zurück und umklammerte mit der Linken seinen rechten Arm. Über seinen Unterarm zog sich eine rote Linie, und Jim steckte das kleine Messer wieder in die Scheide.
    Plötzlich hing eisiges Schweigen im Raum, Trahey, der selbstsichere Slothiel und sogar Ro standen wie erstarrt und blickten aus geweiteten Augen auf das Blut, das von Mekons Unterarm tropfte. Wenn die Wände des Schiffes über ihnen zusammengestürzt wären, hätten sie nicht erschrockener sein können.
    »Er – der Wolfling hat mich verletzt!« stotterte Mekon und starrte entsetzt auf seinen blutenden Arm. »Habt ihr gesehen, was er getan hat?« Langsam hob er den Blick zu seinen beiden Gefährten.
    »Habt ihr gesehen, was er getan hat?« schrie Mekon. »Holt mir
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