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Im galaktischen Reich

Im galaktischen Reich

Titel: Im galaktischen Reich
Autoren: Gordon R. Dickson
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Gürtel zurück.
    »So ist es schon besser«, sagte Afuan und wandte sich dem großen Hochgeborenen zu. »Ich überlasse dir jetzt diese Angelegenheit, Galyan. Sieh zu, daß Mekon eine gerechte Strafe erhält.« Sie verschwand.
    »Du kannst auch gehen, Mädchen«, sagte Galyan und blickte auf Ro herab. »Ich hatte keine Gelegenheit, die Vorführung dieses Wolflings auf dem Planeten zu beobachten. Wenn ich mit Mekon fertig bin, werde ich diesen Mann einmal persönlich unter die Lupe nehmen.«
    Ro zögerte. Unglücklich blickte sie Jim an.
    »Geh!« sagte Galyan mit leiser, aber scharfer Stimme. »Ich werde deinen Wolfling nicht verletzen. Du wirst ihn unversehrt wiederhaben, schneller, als du glaubst.«
    Noch immer zögerte Ro. Dann warf sie Jim einen letzten flehenden Blick zu, als ob sie ihn warnen wollte, keine weiteren Schwierigkeiten mehr heraufzubeschwören, und verschwand.
    »Kommen Sie mit mir, Wolfling«, sagte Galyan und wurde unsichtbar. Nach einer Sekunde tauchte er wieder auf und lächelte Jim fragend an.
    »Sie wissen also nicht, wie man sich auf diesem Schiff von einem Ort zum anderen bewegt? Gut, Wolfling. Dann werde ich für Ihre Fortbewegung sorgen.«
    Plötzlich fand sich Jim in einem großen, ovalen Raum mit niedriger Decke und gelben Wänden wieder, der wie eine Art Arbeitszimmer aussah. Eine steinähnliche Platte schwebte in der Mitte. Drei Männer benutzten sie offensichtlich als Schreibtisch. Keiner von ihnen war ein Hochgeborener.
    Zwei waren braune, vierschrötige Männer. Ihre Hautfarbe glich der eines gebräunten Erdenmannes. Sie waren nicht größer als fünfeinhalb Fuß. Der dritte Mann blätterte in einer Art Mappe. Er war vielleicht sechs Zoll größer und hundert Pfund schwerer als die beiden anderen. Dieses größere Gewicht lag nicht an Körperfett, sondern an einem offenbar sehr kräftigen Knochenbau und einer massiven Muskelstruktur. Im Gegensatz zu den beiden kleineren Männern, deren braunes Haar nach der Art der hochgeborenen Frauen glatt auf den Rücken fiel, war der dritte Mann völlig kahl. Sein runder Schädel mit der grauen Haut, die sich straff über die Schädeldecke spannte, war das hervorstechendste Merkmal an ihm und ließ Augen, Mund und Nase sowie die gut geformten Ohren vergleichsweise klein wirken.
    Dieser dritte Mann erhob sich, als Galyan und Jim auftauchten.
    »Es ist nichts, Reas«, sagte Galyan. »Geh nur an deine Arbeit zurück.«
    Der kräftige Mann setzte sich wortlos wieder hin und begann erneut seine Mappe zu studieren. Galyan deutete auf ihn und wandte sich Jim zu.
    »Reas ist so etwas wie mein Leibwächter – obwohl ich eigentlich keinen Leibwächter brauche, wie keiner der Hochgeborenen. Überrascht Sie das nicht.«
    »Ich weiß zu wenig über das Leben der Hochgeborenen, um überrascht oder nicht überrascht zu sein«, erwiderte Jim.
    Galyan nickte zustimmend.
    »Natürlich nicht.« Er setzte sich auf ein bequemes Kissen und streckte die Hand aus. »Zeigen Sie mir einmal das Werkzeug, mit dem Sie Mekon verletzt haben.«
    Jim zog das Messer und reichte es dem Hochgeborenen, mit dem Griff voran. Galyan nahm es vorsichtig in die Hand, hielt es in die Luft und strich mit dem langen Zeigefinger seiner linken Hand sanft über die Klinge. Dann gab er Jim das Messer zurück.
    »Ich nehme an, Sie können einen gewöhnlichen Menschen damit töten.«
    »Ja«, sagte Jim.
    »Sehr interessant.« Einen Augenblick lang schien Galyan in Gedanken verloren. Dann blickte er Jim wieder in die Augen. »Ich nehme an, Sie haben begriffen, daß Sie nicht hier herumlaufen und Hochgeborene mit derlei Werkzeugen verletzen dürfen.«
    Jim sagte nichts, und Galyan lächelte. So ähnlich, wie er Sothiel angelächelt hatte. Ein wenig rätselhaft, ein wenig grausam.
    »Sie sind sehr interessant, Wolfling«, sagte er langsam. »Wirklich höchst interessant. Sie scheinen gar nicht zu erkennen, daß Sie ein Insekt sind im Vergleich zu uns Hochgeborenen. Ein Mann wie Mekon müßte nur die Hand ballen, um Sie zwischen seinen Fingern zu zerquetschen. Und genau das wollte er auch tun, als Afuan und ich dazwischentraten. Aber ich bin nicht ein Hochgeborener von der Art Mekons. Ich bin sogar anders als alle Hochgeborenen, denen Sie begegnen werden, den Herrscher ausgenommen. Und das ist nicht überraschend, da ich sein Vetter ersten Grades bin. Ich werde Sie also nicht in meiner Hand zerquetschen, Wolfling. Ich werde vernünftig mit Ihnen reden – als ob Sie auch ein Hochgeborener
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