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Im galaktischen Reich

Im galaktischen Reich

Titel: Im galaktischen Reich
Autoren: Gordon R. Dickson
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ein Starkianer«, stellte sie verblüfft fest. »Und Sie sind groß für einen Nichthochgeborenen. Ist es natürlich, daß man auf dieser wilden Welt, von der Sie stammen, so groß ist?«
    Jim lächelte.
    »Ich war schon so groß, als ich zehn Jahre alt war.« Als er ihr verständnisloses Gesicht sah, fügte er hinzu. »In diesem Alter hat man auf unserer Welt die Hälfte seiner Wachstumsperiode erreicht.«
    »Und danach hörten Sie auf zu wachsen?« fragte Ro.
    »Man hat mich daran gehindert«, sagte Jim. »Die Mediziner haben viele wissenschaftliche Versuche mit mir angestellt, weil ich für mein Alter so groß war. Sie konnten nichts Ungewöhnliches feststellen, aber sie gaben mir einen Hypophysenextrakt ein, um mein Wachstum zu hemmen. Das hat funktioniert. Ich hörte zu wachsen auf – im physischen Sinn. Aber in anderer Beziehung wuchs ich weiter.«
    Jim unterbrach sich.
    »Aber das ist ja jetzt nicht so wichtig. Sie wollten mir doch zeigen, wie man hier von einem Raum in den anderen gelangt.«
    »Das und noch einige andere Dinge.« Plötzlich schien Ro um einige Zoll zu wachsen, und etwas von dem gebieterisch kalten Wesen der Prinzessin Afuan strahlte von ihr aus. »Sie können mir meine Tiere wegnehmen und sie töten. Aber sie werden Sie nicht verletzen, Jim. Wenn ich Ihnen alles beigebracht habe, werden Sie genug wissen, um überleben zu können. Ich bin zwar atavistisch, aber ich bin genauso hochgeboren wie die anderen. Nicht einmal der Herrscher selbst kann mich grundlos von der Thronwelt verbannen, und alle Rechte der Hochgeborenen sind auch die meinen. Kommen Sie! Ich werde Ihnen zeigen, wie man inmitten der Hochgeborenen lebt und was es bedeutet, ein Mitglied der Gesellschaft auf der Thronwelt zu sein.«
    Sie führte ihn in einen Teil des Schiffes, in dem er bisher noch nicht gewesen war, in einen großen Raum mit hoher Decke und Metallwänden. An der einen Wand blinkten verschiedenfarbige Lichter. Ein kleiner brauner Mann mit langem Haar, das ihm auf den Rücken fiel, stand daneben. Wie Jim feststellte, war dieser Mann die einzige Besatzung, die es auf dem Schiff gab. Und nicht einmal das. Er war nur ein Ingenieur, der zur Stelle war. Für den unwahrscheinlichen Fall, daß im Schiffsmechanismus eine geringfügige Reparatur nötig werden sollte.
    Das Schiff bewegte sich nicht nur von selbst, es lieferte auch die Energien für die Fortbewegung der Passagiere von einem Raum zum anderen und auch für den Hin- und Hertransport aller Gegenstände an Bord. Wie ein Riesenroboter antwortete es sofort auf alle Launen der Prinzessin Afuan. Und zu einem geringeren Grad erfüllte es auch die Wünsche der anderen Passagiere.
    »Jetzt stellen Sie sich ganz einfach hierher und entspannen Sie sich«, forderte Ro Jim auf. »Lassen Sie das Schiff Kontakt mit Ihnen aufnehmen.«
    »Kontakt mit mir aufnehmen?« echote Jim. Er nahm an, daß sie von einer Art Telepathie sprach und wollte ihr dies auch sagen, aber dann fiel ihm ein, daß er für diesen Begriff keine Thronweltvokabel kannte. Aber Ro verstand seine Überraschung und begann mit einer ausführlichen Erklärung über das Funktionieren des Schiffes. Kurz gesagt, das Schiff prägte die elektrischen Aktivitäten jedes einzelnen menschlichen Gehirns an Bord ein, und von diesen leitete es für jeden Passagier einen individuellen elektrischen Kode ab. Auf diese Weise registrierte es, was jede Person dachte und tat. Die Gedanken, die klar genug ins Visuelle übertragen werden konnten, setzten eine Bewegungssubaktivität des Körpers in Gang, kurz gesagt, der Körper antwortete auf das Bild, das der Geist sich vorstellte. Das Schiff brachte diese Vorstellungsbilder dann mit dem realen Schauplatz in Einklang, indem es den Körper zerlegte und ihn an der gewünschten Stelle wieder zusammensetzte.
    Der Prozeß, in dem das Schiff Lichtjahre leeren Alls durchquerte, verlief nach derselben Methode wie dieses Zerlegen und Neuzusammensetzen, nur auf einer höheren Ebene. Das bedeutete, daß das Schiff mitsamt seines Inhalts sich während des ganzen Fluges ständig zerlegte und wieder zusammensetzte. Die Entfernung, nach der ein solcher Vorgang stattzufinden hatte, war genau festgelegt, und da der jeweilige Wechsel mit Oberlichtgeschwindigkeit abrollte, war er nicht zu spüren.
    »… in Wirklichkeit bewegt sich das Schiff gar nicht«, faßte Ro zusammen. »Es ändert nur die Koordination seiner Position.« Dann verlor sie sich in technische Details, die für Jim zu kompliziert
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