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Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt
Autoren: Georgette Heyer
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alle übertroffen haben. Ich finde das äußerst beunruhigend. Bis heute habe ich nie an meinem eigenen Mut gezweifelt!"
    „Sehr richtig! Du bist völlig in den Schatten gestellt!", sagte Eliza. „Nur - was soll jetzt geschehen? Ich bin einer Meinung mit Ihnen, Frederica, dass Endymion eine sehr armselige Partie für Charis ist, aber wenn Lucretia ihre Einwilligung gibt ..."
    Frederica seufzte. „Ich glaube, dann muss ich es auch tun."
    „Sicher müssen Sie das", sagte Alverstoke. „Sie können doch unmöglich den ganzen Sommer mit einem Tränenbündel zusammenleben! Sie und Lucretia, ihr werdet euren Segen diesem sehr langweiligen Romeo und seiner Julia geben; ich werde mich bemühen, den Romeo vor irgendeiner ausgefallenen Torheit zu bewahren; und eine formelle Verlobungsanzeige wird an die Gazette eingeschickt."
    „Also schön", sagte Frederica ohne Begeisterung.
    „Ja, aber ich bin stark der Meinung, dass die Ankündigung deiner eigenen Verlobung zuerst kommen soll, Vernon!", sagte Eliza und sah ihn herausfordernd an. „Ja, ich glaube sogar, eure Hochzeit sollte zuerst kommen. Charis und Endymion können noch recht gut ein, zwei Monate warten, bevor sie formell verlobt sind. Und dann kannst du eine Verlobungsfeier für sie geben, und sie können vom Alverstoke-Palais aus heiraten. Stimmen Sie mir nicht zu, Charles?"
    Mannhaft, wenn auch flüchtig, begegnete Mr. Trevor den Augen seines wutschnaubenden Arbeitgebers und sagte: „Tatsächlich, Ma'am, habe ich genau dasselbe gedacht."
    „Ach nein, wirklich?!", zischte Seine Lordschaft wütend.
    „Nun ja, Sir - Sie konnten doch nicht erwarten, dass ich blind bin!", sagte Charles.
    „Aber wovon träumt ihr denn?", fragte Frederica, plötzlich sehr blass. „Das ... so etwas ... so etwas kommt doch nicht infrage!"
    „Unsinn, Kind, natürlich wirst du Alverstoke heiraten!", sagte Eliza munter, während sie ihre Handschuhe anzog. „Augusta hat mir das doch schon am ersten Tag gesagt, als ich nach London kam! Sie sagt außerdem, dass ihr euch äußerst gut vertragen werdet. Sally Jersey sagt das auch, und ..."
    „Willst du die Güte haben, Eliza, und mir erlauben, meinen Antrag selbst zu machen?", unterbrach Seine Lordschaft sie mit gefährlich ruhiger Stimme.

    „Ja, mein lieber Bruder, aber hab endlich keine Angst mehr, es darauf ankommen zu lassen und dich nicht länger zu fragen, ob das auch wirklich der richtige Augenblick dazu sei oder ob du nicht lieber warten sollst, bis Frederica viel weniger geplagt ist!", antwortete Eliza und lächelte ihn liebenswürdig an. „Charles, sind Sie zu erschöpft, um mich ins Somerset House zu begleiten?"
    „Aber nein, durchaus nicht! Ich freue mich, wenn ich es tun darf!", sagte er prompt.
    „Dann gehen wir gleich." Sie drehte sich um und umarmte Frederica. „Auf Wiedersehen, meine Liebe. Ich verlasse London morgen, also will ich dir gleich jetzt Glück wünschen. Charles, ich verlasse mich auf Sie, dass Sie mir sagen, welches der Bilder ich am meisten bewundern muss."
    „Meine Schwestern ...", sagte Seine Lordschaft erbittert, als er die Tür hinter Mr. Trevor schloss. Da er sich wohl bewusst war, dass er behutsam vorgehen musste, fügte er nachdenklich hinzu: „Obwohl sie natürlich vollkommen recht hat. Und verdammt scharfsinnig! Ich habe tatsächlich Angst gehabt, es darauf ankommen zu lassen, solange Felix alle Ihre Gedanken beherrschte. Und warum, zum Teufel, sollten wir wirklich warten, bis es diesen beiden jungen Idioten passt?"
    Frederica stand wie angewurzelt da und sagte mit einer Stimme, die ihren eigenen Ohren völlig fremd klang: „Das ist lächerlich, Vetter Alverstoke. So eine ... eine alberne Idee ist mir nie in den Sinn gekommen!"
    „Das, mein Kind, weiß ich nur zu gut!", antwortete er kläglich.
    „Ich denke nicht ans Heiraten!"
    „Auch das weiß ich - auf meine Kosten! Alles, woran Sie denken, ist Schweinefleischextrakt, meine Geliebte!"
    „Schweinefleischextrakt?! Oh ...!" Das ununterdrückbare Lachen sprang einen Moment in ihre Augen. „Sie wollen mir
    doch nicht erzählen, dass Sie mir schon damals einen Heiratsantrag machen wollten?"
    „Das war meine Absicht, aber Schweinefleischextrakt hat etwas sehr Dämpfendes an sich."
    „Aber es war doch stärkender Schweinefleischextrakt!", sagte sie, bevor sie ihre ungebärdige Zunge im Zaum halten konnte. Sie sah, dass er auf sie zukam, trat zurück und sagte schnell: „Ich weiß, was es ist! Sie halten es für Ihre Pflicht, mir einen
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