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Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt
Autoren: Georgette Heyer
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Heiratsantrag zu machen, weil Sie glauben, Sie hätten mich vielleicht ...
    vielleicht kompromittiert, weil Sie in der Monk's Farm gewohnt haben, aber ich versichere Ihnen wirklich ..."
    „Ich habe gar nicht in der Monk's Farm gewohnt, und wenn ich an die Mühe denke, die ich mir nahm, Sie nicht zu kompromittieren, indem ich von dem schlechtesten Gasthof, in dem ich je abgestiegen bin, hin- und hergefahren bin und auf einem miserablen Weg auch noch dazu, kann ich über Ihre Undankbarkeit nur staunen, Frederica!"
    „Oh, nein, nein! Sie waren so gut! So ... so gütig! Aber Sie wollen mich ja gar nicht heiraten, Alverstoke! Das wissen Sie doch!"

    „Natürlich weiß ich das!", erwiderte er sehr herzlich. „Aber da zwei meiner Schwestern, mein Sekretär - verdammt sei seine Unverschämtheit! - und mindestens zwei meiner ältesten Freunde anscheinend überzeugt sind, trotz all meiner Bemühungen, ihnen Sand in die Augen zu streuen, dass das in Wirklichkeit doch mein Bestreben ist, bitte ich Sie wirklich, Frederica, meinen Antrag anzunehmen. Ich kann ... ich kann die Demütigung, abgewiesen zu werden, einfach nicht ertragen!"
    „Nein, nein, bitte nicht ...!", sagte sie flehend. „Sie wissen doch, in welcher Lage ich bin! Ich muss an Jessamy und Felix denken. Ich kann sie einfach nicht Harrys Obhut überlassen! Das muss Ihnen doch bekannt sein?"
    „Ich verlange ja gar nicht, dass Sie sie ihm überlassen. Sicher werden sie einen Teil ihrer Ferien gern bei ihm verbringen, aber ihr Heim wird natürlich bei uns sein. Wie mein schätzenswerter Neffe habe auch ich das Gefühl, meine Geliebte, dass die beiden dringendst etwas männliche Führung nötig haben. Natürlich bin ich mir im Klaren darüber, dass ich als moralischer Mentor weit hinter Buxted komme.
    Andererseits haben sie mich lieber."
    „Aber ich habe doch nicht die geringste Absicht, Lord Buxted zu heiraten!"
    „Das halte ich für sehr klug", sagte er. „Aus irgendeinem Grund scheinen Jessamy und Felix eine Abneigung gegen ihn zu haben, nicht? Außerdem zweifle ich sehr, ob er bereit wäre, auch den Belutschistan-Jagdhund willkommen zu heißen. Nein. Ich an Ihrer Stelle würde Buxted nicht heiraten. Selbst Darcy nicht, der mich gestern Abend davon unterrichtete, dass er sein Möglichstes tat, mich auszustechen. Er wäre überhaupt nicht imstande, mit den Jungen zurechtzukommen."
    Zwischen Amüsement und außerordentlicher Beunruhigung hin und her gerissen, sagte sie: „Sie reden, als dächten Sie, dass ich um der beiden Jungen willen heiraten würde. Das täte ich nie!"
    „Oh, das weiß ich. Aber ich weiß auch, dass Sie nie jemanden heiraten würden, den Ihre beiden Brüder nicht mögen oder der nicht bereit wäre., sie in seinen Haushalt aufzunehmen. Ich habe nur versucht, mich Ihnen annehmbarer zu machen. Ich jedenfalls bin dazu bereit, wie Sie sehen. Ich habe sie gern, und sie interessieren mich. Ferner bin ich so daran gewöhnt worden, als ihr Vormund zu figurieren, dass ich mich jedem Versuch, sie aus meiner Einflusssphäre zu entfernen, energisch widersetzen würde."
    Sie sagte mit schwankender Stimme: „Sie sind so gütig! Ich weiß nicht - ich bin mir nicht sicher -, warum Sie mir diesen Antrag machen, entweder weil Sie meinen, dass Sie mich kompromittiert haben, oder vielleicht ... aus Mitleid, das ganz fehl am Platz ist, aber das Sie wahrscheinlich manchmal gespürt haben, aber ..."
    „Wirklich, Frederica, Sie sollten es besser wissen, als so einen Unsinn zu reden!", sagte er vorwurfsvoll. „So ein Quatsch! Ich bin weder gut noch gütig. Ich habe Sie nicht kompromittiert; und wenn ich Sie für bemitleidenswert hielte, dann hielte ich Sie auch für todlangweilig, meine Liebe! Aber Sie haben mich nie gelangweilt." Er ergriff ihre Hände und hielt sie fest. „Sie sind die einzige Frau, die ich je kennengelernt habe, die das nie getan hat und es nie tun wird! Ich hätte nicht geglaubt, dass es eine solche Frau gibt, Frederica."
    Sie zitterte, ihr Kopf wirbelte. „Oh, unmöglich! Sie sind ... Sie lieben mich ja nicht!
    Wie könnten Sie auch? Versuchen Sie ... mir ... mir das nicht vorzuschwindeln! Nein, nein, bitte, tun Sie das nicht!"
    „Aber nicht im Geringsten!", versicherte er ihr heiter. „Es ist bloß, dass ich ohne dich nicht leben kann, meine anbetungswürdige Frederica!"
    Unbewusst erwiderte sie den Druck seiner Hände. Sie schaute in seine lachenden Augen auf, Verwunderung, Staunen und Zweifel in ihrem Blick, und sagte scheu: „Ist
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