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Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt
Autoren: Georgette Heyer
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das immer so? Das Verliebtsein? Wissen Sie, ich war noch nie verliebt, also weiß ich es nicht. Und ich habe mich vor vielen Jahren entschlossen, dass ich nie jemanden heiraten werde, wenn ich ihn nicht wirklich liebe. Alverstoke, ich glaube nicht, dass ich verliebt bin, weil ich überhaupt nicht die Gefühle habe wie Charis, und die kennt das wirklich! Mir schien immer, wenn man sich in einen Mann verliebt, dann wird man auf der Stelle blind für seine Fehler. Aber ich bin gar nicht blind für Ihre Fehler, und ich glaube gar nicht, dass alles, was Sie sagen oder tun, richtig ist! Nur - ist das so -, dass es einem nicht sehr behaglich ist - und dass man ärgerlich ist - und einfach nicht ganz froh, wenn Sie nicht da sind?"
    „So, mein Liebling", sagte Seine Lordschaft und zog sie rücksichtslos in seine Arme,
    „genauso ist es!"
    „Oh ...!" Frederica rang nach Luft, als sie aus einer Umarmung auftauchte, die sie zu ersticken drohte. „Jetzt weiß ich es ... ich bin wirklich verliebt!"
    Der jüngste Merriville fand Alverstoke und Frederica, als er etwas später in das Zimmer stürzte, Seite an Seite nebeneinander auf dem Sofa sitzen. „Buddle sagte, ich dürfe euch nicht stören, aber ich hab doch gewusst, dass das Blödsinn ist!", sagte er verächtlich. „Vetter Alverstoke, da ist etwas, das ich Sie ganz besonders dringend fragen wollte!" Er brach ab, als er plötzlich und ungnädig bemerkte, dass sein Vetter Alverstoke einen Arm um Frederica gelegt hatte. Angewidert von einem solchen Zeichen der Unmännlichkeit, warf er seinem Idol einen missbilligenden Blick zu und fragte energisch: „Warum kuscheln Sie so mit Frederica, Sir?"
    „Weil wir heiraten werden", antwortete Seine Lordschaft ruhig. „Es gehört dazu, weißt du. Es wird von einem erwartet, dass man mit der Dame, die man heiraten wird - hm -, kuschelt."
    „Oh!", sagte Felix. „Also, wenn das so ist, wie Sie sagen, dann werde ich niemanden bitten, mich zu heiraten. Ich muss schon sagen, ich hätte nie gedacht, dass auch Sie, Sir ..." Wieder unterbrach er sich, als ihm etwas einfiel. „Macht sie das dann zu einer ... einem weiblichen Marquis? O Jessamy, hast du schon gehört? Frederica wird ein weiblicher Marquis!"
    „Was du meinst, ist eine Marquise, du ungebildeter kleiner Affe!", antwortete sein strenger Bruder, der eben die Tür hinter sich schloss. „Und Komisches ist da gar nichts dran!" Er sah Frederica an und sagte schlicht: „Ich freue mich." Etwas verlegen fügte er hinzu: „Wir werden dich vermissen - aber ich freue mich trotzdem!"
    Sie streckte ihm die Hand hin. „Mein lieber Jessamy! Aber ihr werdet mich nicht vermissen müssen - wir werden trotzdem beisammenbleiben. Der einzige Unterschied ist, dass wir alle - du und Felix und ich - bei Vetter Alverstoke statt in Graynard leben werden, und dagegen habt ihr bestimmt nichts!"
    Er antwortete ihr nicht, sondern wandte seine Augen dem Marquis zu, als er sagte: „Danke! Aber - Sie können doch nicht wollen, dass wir Ihnen aufgehalst werden, Sir!"
    „Nein, eine abscheuliche Aussicht!", stimmte ihm Seine Lordschaft zu. „Die Sache ist nur die, dass ich deine Schwester zu keinen leichteren Bedingungen bekommen konnte."
    Das seltene Lächeln huschte über Jessamys Gesicht. „Sie ... Sie sind doch wirklich gerissen, Sir!"
    „Nein, ist er nicht!", sagte Felix. „Warum sollte er nicht wünschen, uns bei sich zu haben? Wir werden doch keine Belastung für ihn sein! Vetter Alverstoke, was ich Sie ganz besonders dringend fragen wollte: Darf ich in Alver eine eigene Werkstatt haben? Für Experimente? Wenn ich ganz fest verspreche, dass ich das Haus nicht in die Luft sprenge? O bitte ... ja, Vetter Alverstoke?!"
    - ENDE -
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