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Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt
Autoren: Georgette Heyer
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Freunden zu tanzen als mit Fremden. Das von einem Mädchen, hinter dem fast jeder Treffer auf dem Heiratsmarkt herlief! Ich habe es Ihnen nie verhehlt, dass ich sie für eine liebliche, aber äußerst langweilige Gans halte, aber das eine muss ich zu ihren Gunsten sagen: Sie ist nicht die Spur eingebildet!"
    „Ich wollte ja nicht, dass sie eine glänzende Partie macht, nur eine, die ... Aber es nützt ja nichts mehr, wenn ich wiederhole, was ich Ihnen schon immer sagte!"
    „Ich habe es nicht vergessen. Sie wollten, dass sie behaglich versorgt ist. Aber Charis'
    Vorstellung von Behagen ist nicht die Ihre, Frederica. Sie ist ein Mädchen, das leicht zu beeinflussen ist, und ich vermute, sie hätte Ihnen zu Gefallen den jungen Navenby geheiratet, wenn sie nicht Endymion getroffen und sich in ihn verliebt hätte."
    „Und sie wäre glücklich geworden!"
    „Sehr wahrscheinlich. Leider aber hat sie nun einmal Endymion getroffen, und anscheinend war von jenem Augenblick an ihr Entschluss gefasst."
    „Unsinn! Wenn Sie wüssten, wie oft sie ihre Liebe ebenso schnell vergessen hat, wie sie sich verliebt hat!"
    „Ich glaube Ihnen aufs Wort. Aber ich möchte Sie darauf hinweisen, mein Kind, dass ihr ich weiß nicht wie viele junge Leute der Gesellschaft, die viel gewandter als Endymion sind, den Hof gemacht haben, und sie haben Endymion doch nicht ausgestochen. Also wird sich diese Ehe vielleicht nicht ganz so katastrophal anlassen, wie Sie sich das vorstellen. Die Art, wie sie geschlossen wurde, ist, milde gesagt, bedauerlich, aber das ist auch alles, was uns jetzt angeht. Die Sache muss einen anständigen Anstrich bekommen."
    „Wenn das zu machen ist", sagte Eliza zweifelnd.
    „Das ist es nicht! Überlegen Sie sich doch bloß die Umstände!", sagte Frederica. „Es hat keine Verlobungsanzeige gegeben, zu der Hochzeit war niemand eingeladen, tind sie hat zwei Tage vor unserer Abreise aus London stattgefunden. Wie kann man einen solchen Skandal geradebiegen?"
    Alverstoke ließ seine Tabakdose aufspringen und schnupfte eine zarte Prise auf.
    „Schwierig, gebe ich zu, aber nicht unmöglich. Ich sehe auch nicht sofort, wie wir über die fehlende Verlobungsanzeige hinwegkommen - falls wir nicht Lucretia opfern. Was meinst du dazu, Eliza? Ich bin durchaus dazu bereit, wenn du glaubst, dass es den Zweck erfüllt."
    Frederica musste wider Willen lächeln. „Sie sind ganz abscheulich", teilte sie ihm mit. „Außerdem ... wie?"
    „Oh, indem wir sie zu dem Ehehindernis machen! Sie wurde so erschreckend krank, als man die Heirat bloß erwähnte - und das würde ja auch stimmen! -, dass man fürchtete, es würde sie tatsächlich umbringen, wenn sie die gedruckte Anzeige sähe."
    „Während die Nachricht, dass Endymion heimlich die Ehe schloss, sie wieder gesund gemacht hätte!", sagte Eliza sarkastisch.
    „Wie gut, dass du mitgekommen bist", sagte Seine Lordschaft liebenswürdig. „Du hast doch Vorzüge! Versuch lieber draufzukommen, warum die Verlobung geheim gehalten wurde. Ich kann dir dafür sagen, warum nur die unmittelbaren Verwandten bei der Hochzeit anwesend waren." Er schnippte einige Stäubchen Schnupftabaks von seinem Ärmel. „Wegen eines Todesfalls in der Familie der Braut wurde die Zeremonie privat abgehalten. Das werden wir in die Vermählungsanzeige setzen."
    Lady Elizabeth sagte zögernd: „Ja, das ginge. Aber warum war Lucretia nicht dabei?"
    „Sie war es doch."
    „Dass sie das sagt, dazu wirst du sie nie bringen!"
    Ein verächtliches Lächeln kräuselte seine Lippen. „Wetten wir?
    „Nein!", sagte Frederica nachdrücklich. „Sie meinen, Sie würden versuchen, sie ... sie zu bestechen, und das will ich nicht! Außerdem würde es nicht klappen - das wissen Sie selbst sehr gut. Sie müssen vergessen, dass ich so dumm war, an Sie zu appellieren. Ich weiß wirklich nicht, was mich dazu getrieben hat, denn das Ganze geht Sie ja nichts an, und ich hätte Sie wirklich nicht hineinziehen dürfen!" Sie hob trotzig das Kinn. „Ich muss selbst das Beste daraus machen, denn ich weiß, dass es meine Schuld war. Wenn sie es bloß nicht bereut - und die Leute sich nicht ... sich nicht weigern, sie zu empfangen ..." Ihre Stimme schwankte, sie schwieg und fuhr sich mit der Hand über die Augen.
    Die Tür öffnete sich. Mit tiefer Missbilligung sagte Buddle: „Mr. Trevor, Ma'am!"

28. KAPITEL
    Frederica sagte instinktiv: „Nein, nein, ich empfange keine Besuche!"
    Aber Mr. Trevor hatte schon die Schwelle
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