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Magic Girls – Eine verratene Liebe

Magic Girls – Eine verratene Liebe

Titel: Magic Girls – Eine verratene Liebe
Autoren: Marliese Arold
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E s donnerte. Elena fuhr in ihrem Bett hoch. Sie sah, wie sich der Vorhang am Fenster bewegte. Ein greller Blitz erhellte die Nacht, und gleich darauf krachte es so gewaltig, dass Elena zusammenzuckte.
    »Mmmmhhhh.« Ihre Freundin Miranda bewegte sich im Schlaf, dann setzte sie sich auf. »Gewitter?«
    »Und was für eins«, antwortete Elena mit zitternder Stimme. Sie sprang aus dem Bett und lief barfuß zum Fenster, um es zu schließen.
    »Und Nele übernachtet mit ihrer Schwester heute im Zelt in ihrem Garten«, erinnerte sich Miranda. »Das ist bestimmt furchtbar ungemütlich. Die Armen! Aber ich habe Nele gewarnt, ich habe ihr gesagt, dass es wahrscheinlich gewittern wird, weil es so schwül war.«
    »Vielleicht sind sie ja doch rechtzeitig ins Haus zurückgegangen«, meinte Elena und schlüpfte wieder ins Bett. Sie zog die Bettdecke hoch und klapperte mit den Zähnen, obwohl es im Zimmer nicht kalt war.
    »Alles in Ordnung bei dir?«, fragte Miranda besorgt.
    Elena nickte, dann schüttelte sie den Kopf. »Na ja, ehrlich gesagt, nicht wirklich. Mich fröstelt   … und   … ich hatte einen sehr merkwürdigen Traum«, gestand sie.
    »Erzähl.«
    »Ich   … ich war ein Grüner Leguan und lebte in einem Terrarium. Es gehörte   … Milan. Er gab mir Futter und redete mit mir. Ich wollte mich so gern mit ihm unterhalten – aber ich brachte kein einziges Wort heraus.« Elena sah Miranda von der Seite an. »Ich wollte ihn nämlich fragen, ob
er
mich in einen Leguan verzaubert hat. – Komischer Traum!«
    »Gar nicht komisch«, widersprach Miranda. »Er zeigt sehr deutlich, was gerade in dir vorgeht.«
    »Ach ja?«
    Miranda knuffte ihr Kopfkissen in Form. »Aber das liegt doch auf der Hand, Elena. Du bist noch immer nicht über Milan hinweg. Der Traum verdeutlicht, dass du in der Liebe zu ihm gefangen bist. Das ist das Terrarium, dein Gefühlskäfig sozusagen. Dass du ausgerechnet ein Grüner Leguan bist, hat natürlich was mit deinem Papa zu tun   … mit dieser Leguan-Sache damals   … Was du für ein Tier bist, ist eigentlich egal. Du könntest genauso gut eine Schildkröte sein. Du wartest darauf, dass Milan dich füttert. Das bedeutet, dass du dich nach Zuwendung von ihm sehnst. Und dass du nicht mit ihm reden kannst, weist auf die Funkstille hin, die zwischen euch herrscht.«
    Elena schwieg.
    »Habe ich etwas Falsches gesagt?«, wollte Miranda wissen.
    »Nein. Ich bin beeindruckt. Lass mich darüber nachdenken. Aber wahrscheinlich hast du in allen Punkten recht. Es klingt jedenfalls ganz logisch, was du sagst.« Elena seufzte.
    Milan Köhler war der erste Junge gewesen, in den sie sichverliebt hatte. Wie ein Blitz hatte es sie getroffen, als sie ihm begegnet war. Vor allem seine leuchtend blauen Augen hatten es ihr sofort angetan. Es hatte den Anschein gehabt, als erwidere Milan Elenas Gefühle. Doch dann war etwas Schreckliches passiert, und Elena hatte den Verdacht, dass Milan sich nur an sie herangemacht hatte, um den goldenen Schlüssel und den magischen Glücksstein zu stehlen. Beides hatte Jeremias, ihrem Großvater, gehört. Seither waren Milan und sein Vater verschwunden. Angeblich waren sie nach Amerika gereist, doch Elena hatte den Verdacht, dass sie in die Hexenwelt zurückgekehrt waren. Offenbar war Milan kein normaler Menschenjunge gewesen, wie sie geglaubt hatte, sondern ein Hexer   …
    »Du musst Milan endlich vergessen«, meinte Miranda.
    »Du weißt sehr gut, dass man jemanden nicht auf Knopfdruck vergessen kann«, murmelte Elena. »Vergessen kann man jemanden, wenn er einem gleichgültig geworden ist. Und Milan ist mir nun mal nicht gleichgültig.«
    »Du glaubst immer noch, dass er den Diebstahl nicht freiwillig begangen hat, sondern dass sein Vater ihn dazu gezwungen hat?«, fragte Miranda.
    »Irgendetwas muss ich ja glauben«, antwortete Elena leise. Tränen stiegen ihr in die Augen, und ihre Kehle wurde eng. Es tat noch immer so weh, wenn sie an Milan dachte. Wie lange dauerte es, bis ein gebrochenes Herz heilte? Vielleicht heilte es ja nie!

    Die silberne Nähmaschine, die Miranda und Elena vor einiger Zeit aus der Hexenwelt geholt hatten, sollte angeblich zerbrochene Herzen flicken können. Es hatte bei Elenajedoch nicht funktioniert. Möglicherweise hatte sie etwas falsch gemacht – oder die Nähmaschine besaß diese magische Eigenschaft gar nicht.
    Wie man ein gebrochenes Herz heilt
    Wenn du eine silberne Nähmaschine besitzt, die über magische Kräfte verfügt, musst du
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