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Faulspiel (German Edition)

Faulspiel (German Edition)

Titel: Faulspiel (German Edition)
Autoren: A. Noa
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KAPITEL 1
    Es war genau das eingetreten, was er sich schon seit seiner Kindheit gewünscht hatte. Schon immer hatte er von einer Karriere als Profifußballer geträumt, und der liebe Gott war so gnädig, ihm ein fast schon einmaliges Talent in die Wiege zu legen.
    In den Medien wurde er bereits als der „neue Kaiser“ gefeiert.
    Zu gut konnte er sich noch an seine Kindheit erinnern, als er mit seinen Kumpels auf dem Bolzplatz gekickt hatte. Sein größter Wunsch war, solange er zurückdenken konnte, einmal in die Fußstapfen seiner Fußballidole zu treten und eine steile Karriere als Profifußballer hinzulegen.
    Seine ersten Gehversuche mit dem runden Leder machte er gemeinsam mit seinem Vater auf der kleinen Wiese hinter dem Haus, in dem sie wohnten. Unzählige Male versuchte er, den Ball in die von ihm gewünschte Richtung zu bugsieren. Schon als Kleinkind entwickelte er dabei seine eigene Schusstechnik. Irgendwie zeigte sich bereits zu dieser Zeit sein unglaubliches Talent für den Fußball. Einem sachkundigen Beobachter wäre sofort aufgefallen, dass er sich allein in seiner Körperhaltung und der Koordination seiner Bewegungsabläufe von anderen Altersgenossen unterschied. Mit dem Ball das Richtige zu tun, schien ihm in die Wiege gelegt worden zu sein.
    Im Alter von vier Jahren bekam er von seinem Großvater die ersten Fußballstiefel zum Geburtstag geschenkt. Opa war Vorsitzender des lokalen Fußballvereins in dem Vorort, in dem sie wohnten, und er trainierte die jüngsten Mitglieder des Clubs.
    Jedes Wochenende nahm er den kleinen Max mit zum Sportplatz, um sich die Fußballspiele seiner Vereinsmannschaftenanzusehen. Die Seniorenmannschaft spielte in der Landesliga, und Max spürte noch genau, wie sehr ihn das Spiel dieser Mannschaft fasziniert hatte.
    Immer dann, wenn die wenigen Zuschauer, die gekommen waren, einen Torschrei auf den Lippen hatten, lief ihm ein Schauer über den Rücken.
    Seine erste Spielzeit absolvierte der Junge bei den Minikickern des kleinen Vereins. Die Mannschaft wurde von seinem Großvater betreut. Bereits in seiner ersten Spielsaison schoss er mehr als einhundert Tore.
    Inzwischen hatte ihm sein Vater ein kleines Fußballtor auf der Wiese hinter ihrem Haus gebaut, und Max verbrachte einen Großteil seiner Zeit damit, aus allen Lagen und allen Entfernungen das Tore schießen zu üben. Schon damals empfand er diese Disziplin im Fußball als seine Passion und seine Berufung. Er fühlte sich zum Torjäger geboren, und seine ersten Erfolge bestätigten ihn darin.
    Bis zu seinem achten Lebensjahr blieb er bei dem Vorstadtverein.
    Seine Eltern sammelten für ihn die ersten Presseberichte, die in den örtlichen Zeitungen erschienen. Fein säuberlich wurden sie von seiner Mutter in ein kleines Album geklebt.
    Schon zu dieser Zeit hatte er den Sprung bis in die Kreisauswahl seiner Altersklasse geschafft, und sein Großvater sorgte dafür, dass er in einem der großen Sportvereine seiner Heimatstadt unterkam. Hier sollte er eine entsprechende Ausbildung erhalten, zumal der neue Verein für seine Talentförderung bekannt war.
    Dann kam der Tag, an dem er sein erstes Spiel für den neuen Club bestritt. Seine gesamte Familie, sein Großvater, sein Vater und vor allen Dingen seine Mutter hatten den Weg zum Sportplatz gefunden, um ihn spielen zu sehen.
    Seine Mutter sagte ihm damals, wie stolz sie auf ihn wäre, und dieses Gefühl, das er dabei empfand, würde er wohl niemals vergessen. Umso mehr legte er sich ins Zeug, um sie nicht zu enttäuschen. Die Meinung seiner Familie bedeutete ihm schon immer sehr viel.
    In diesem Spiel erzielte er zwei Tore und garantierte damit den Sieg seiner Mannschaft.
    Es sollten nicht seine letzten Tore und Siege sein!
    Seine Trainer betrachteten ihn schon in seinen jungen Jahren als Ausnahmetalent, wie es ihnen noch nie zuvor untergekommen war. Er schoss nicht nur Tore wie am Fließband, sondern war seinen Altersgenossen spielerisch in den meisten Belangen haushoch überlegen. Daher spielte er in den folgenden Jahren überwiegend in der Mannschaft, die schon eine Altersgruppe höher war als er selbst.
    Im Grunde genommen blieb ihm der lange und dornige Weg der unzähligen, vielversprechenden jungen Talente erspart.
    Das lag nicht zuletzt daran, dass er in jeglicher Hinsicht von seiner Familie, in erster Linie von seinem Großvater und seiner Mutter unterstützt wurde. Über all die Jahre brachten sie ihn regelmäßig zu den wöchentlichen Trainingseinheiten und
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