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Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Titel: Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln
Autoren: Stefanie Mohr
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Geldsorgen angenommen, sondern weil sie unter Leute kommen und hier und da ein Schwätzchen halten wollte. An diesem Vormittag kam sie strahlender als je zuvor ins Lager.
    »Guten Morgen, Herr Jeschke«, grüßte sie atemlos den gestressten stellvertretenden Filialleiter. »Heute werden wir die Regale wohl besonders voll machen müssen.«
    »Wegen Fasching?«
    »Aber nein. Ich meine, weil der Sternmann heute nichts verkaufen kann.«
    Erwin Jeschke war verdutzt. Die Konkurrenzfiliale sollte am Faschingssamstag geschlossen haben? Unmöglich!
    »Wie kommen Sie denn darauf?«, fragte er gereizt.
    »Da steht die Polizei davor und lässt keinen rein«, triumphierte Frau Urban. »Die Kunden müssen alle weiterfahren.«
    Ohne nachzufragen, drehte sich Jeschke um und stürmte aus dem Lager. Frau Urban blieb beleidigt zurück, sie hätte liebend gerne selbst der Chefin die Neuigkeiten erzählt.
    An der Sicherheitstür, die den Bürobereich vom Laden trennte, tippte Jeschke hastig den fünfstelligen Code ein. Während er die Tür aufstieß, rief er schon nach seiner Vorgesetzten.
    Renate Simon blickte erstaunt auf. Bevor sie etwas sagen konnte, sprudelte es auch schon aus Jeschke heraus: »Die Sternmann-Filiale ist überfallen worden!«
    »Was sagst du?«, fragte die Geschäftsführerin erschrocken. »Wann denn? Wurde jemand verletzt? Und haben sie den Täter erwischt?«
    Wie auch Jeschke dachte sie sogleich an die vielen Überfälle, die in den letzten Monaten in mehreren Nürnberger Stadtteilen auf verschiedene Discounter verübt worden waren.
    »Ich weiß leider nichts Genaues. Frau Urban kam gerade und sagte, die Polizei hätte den Parkplatz abgesperrt und die Leute weggeschickt.« Neugierig fügte er hinzu: »Ruf doch mal drüben an und frag, was los ist.«
    Überfallen zu werden, einem oder mehreren Menschen gegenüberzustehen, die womöglich eine Waffe auf sie richteten und die Herausgabe der Tageseinnahmen forderten, war Renate Simons größter Alptraum. Und nun musste sie von ihrem Mitarbeiter erfahren, dass der Sternmann zwei Straßen weiter überfallen worden war. Mit zittrigen Fingern griff sie zum Telefonhörer. Vielleicht konnte sie ja etwas für die Kollegen tun.
    Die ihr fremde Stimme missachtend, die sich erst nach dem fünften Klingeln meldete, redete sie drauflos: »Hier spricht Renate Simon vom prima-Markt. Ich habe gehört, Sie sind überfallen worden. Kann ich irgendwie helfen? Ist Frau Dorn zu sprechen?«
    Nach kurzem Zögern bat sie die Frau am anderen Ende der Leitung um einen Moment Geduld. Die Sprechmuschel wurde zugehalten, sodass nur noch gedämpftes Murmeln an Renate Simons Ohr drang.
    »Guten Tag, hier ist Hauptkommissar Frank Hackenholt. Worum geht es bitte?«, hörte sie dann eine ruhige Männerstimme.
    Erst jetzt wurde Renate Simon bewusst, dass sie bislang gar nicht daran gedacht hatte, den Angestellten selbst könne etwas zugestoßen sein. Sie schluckte hörbar und räusperte sich.
    »Mein Name ist Renate Simon. Ich bin die Leiterin vom prima-Markt in der Schweppermannstraße …« Abrupt brach sie ab. Was redete sie da? Das interessierte doch niemanden! »Ich meine, ich bin mit Annika Dorn befreundet«, versuchte sie es erneut, »und ich würde sie gerne sprechen.«
    »Tut mir leid, im Moment geht das leider nicht. Sie sagten, Sie seien eine Freundin?«
    »Ja, aber …«
    »Und Sie sind den ganzen Tag in Ihrem Geschäft zu erreichen?«, schnitt der Kommissar ihr das Wort ab.
    »Ja, natürlich.«
    »Gut, dann werde ich später bei Ihnen vorbeikommen. Versuchen Sie sich jetzt zu beruhigen.« Ehe Renate Simon protestieren konnte, hatte Hackenholt schon aufgelegt.
    ***
    »Nichts«, stöhnte Berger, der während der vergangenen Dreiviertelstunde vergeblich die umliegenden engen Straßen des ehemaligen Nordbahnhofs nach Annika Dorns Auto abgesucht hatte, an Hackenholt gewandt. »Wir sind die Gegend zweimal abgefahren.«
    »Und eine Abfrage in der Zentrale hat ebenfalls nichts gebracht. Das Fahrzeug wurde also auch nicht abgeschleppt«, ergänzte seine Kollegin.
    »Denkst du, der Täter ist mit dem Wagen geflüchtet?« Berger sah Hackenholt fragend an.
    Der schüttelte den Kopf. »Nein, in der Aktenmappe des Opfers haben wir einen Autoschlüssel gefunden. Wenn jemand mit dem BMW weggefahren wäre, hätte er den Schlüssel mitgenommen.«
    »Vielleicht wurde Frau Dorn heute Morgen hergebracht, und ihr Wagen steht noch vor ihrer Haustür?«
    Wünnenberg nickte. »Möglich, wäre nicht das erste Auto,
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