Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Titel: Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln
Autoren: Stefanie Mohr
Vom Netzwerk:
das im Winter nicht anspringt.« Offenbar dachte er an seinen eigenen alten BMW.
    Hackenholt verabschiedete sich von den uniformierten Kollegen, um mit Wünnenberg zu Annika Dorns Wohnung nach Kalchreuth zu fahren. Auf dem Weg zum Auto seines Kollegen fiel ihm ein, dass er Berger um einen weiteren Gefallen hatte bitten wollen. Rasch drehte er sich noch einmal um.
    »Christian, kannst du für die drei Fahrzeuge, die hier auf dem Parkplatz stehen, eine Halterabfrage machen? Ich möchte mit den Leuten sprechen. Ihnen könnte etwas aufgefallen sein, als sie ihr Auto abgestellt haben.«
    Der junge Mann nickte. »Klar, ich gebe dir Bescheid, sobald ich die Angaben habe.«
     
    Unterwegs wollte Hackenholt noch an einer Metzgerei halten. Die »Drei im Weggla« waren für den aus Münster stammenden Ermittler zu einer Art neuen Leibspeise geworden, konnte man das Brötchen mit den drei kleinen Bratwürstchen doch problemlos während fast jeder Tätigkeit verspeisen. Mittlerweile wusste Hackenholt sogar, wodurch sich der Einheimische vom Touristen unterschied: Er gab niemals Ketchup, sondern allenfalls Senf auf die Bratwürste.
    Wünnenberg warf einen mitleidigen Blick auf die Uhr am Armaturenbrett. »Dafür ist es längst zu spät. Die haben doch alle schon geschlossen. Heute ist schließlich Samstag.«
    Hackenholt gab einen enttäuschten Laut von sich.
    »In Thon gibt es eine Dönerbude, und kurz bevor man zum Flughafen abbiegt, kommt ein Burger King«, schlug Wünnenberg Alternativen vor.
    Hackenholt zuckte mit den Schultern. Bei so einer Auswahl war es ihm dann auch schon egal, wo sie hielten.
    »Lass uns Burger essen gehen, dort können wir uns zumindest hinsetzen und einen Kaffee trinken«, entschied sein Kollege.
    Hackenholt musste innerlich grinsen. Wünnenberg versuchte mal wieder, seinen Drang nach Koffein zu stillen. Manchmal wunderte sich Hackenholt, warum der Kollege nicht schon längst auf die naheliegende Idee gekommen war, für Notfälle eine Thermoskanne griffbereit zu haben.
    Nach einem Zwischenstopp beim König des Fastfoods erreichten sie kurze Zeit später ihr eigentliches Ziel. Annika Dorns Wohnung lag in einer modernen Doppelhaushälfte. Um zu dem Anwesen zu gelangen, musste man eine kurze Stichstraße mit mehreren Garagen und Stellplätzen entlanggehen. Hackenholt kramte in seiner Jackentasche nach dem Schlüsselbund, während Wünnenberg pro forma klingelte.
    Wie sie erwartet hatten, öffnete niemand. Hackenholt probierte die Schlüssel durch. Nummer vier passte endlich. Im Treppenhaus führte ein längerer Gang zur Tür der Erdgeschosswohnung. Kaum hatten sie aufgeschlossen – hier passte schon der erste Schlüssel –, wurden die beiden Beamten mit einem lauten »Miiiiiiauuuuuuu« begrüßt. Der freundliche Empfang verwandelte sich jedoch umgehend in ein Fauchen, als der Kater bemerkte, dass es sich bei den Besuchern nicht um das erwartete Frauchen, sondern um unbekannte Eindringlinge handelte.
    »Auch das noch«, stöhnte Wünnenberg, der keine Katzen mochte.
    Die Ermordete lebte in einer einfachen, überwiegend mit hellem Holz eingerichteten Wohnung. Hackenholt erinnerte sich, vieles schon mal im IKEA-Katalog gesehen zu haben.
    Der Flur mündete ins Wohnzimmer, an das sich eine offene Küche anschloss. Links vom Gang befand sich ein kleines Bad mit Dusche, rechts eine Toilette, dann kam ein Arbeitszimmer. Gegenüber führte eine Treppe in den Keller hinab. Zur Überraschung der Beamten gab es dort unten einen weiteren Raum mit Fenstern, der offensichtlich als Schlafzimmer genutzt wurde.
    »Lass uns hier nach konkreten Hinweisen auf Angehörige suchen. Bislang wissen wir ja noch nicht mal, ob es welche gibt.«
    Wünnenberg nickte und stieg wieder ins Erdgeschoss hinauf, während Hackenholt im Schlafzimmer der Toten blieb. Vor sich sah er eine verspiegelte Schrankwand, gegenüber thronte ein geräumiges Doppelbett, das für zwei Personen überzogen war. Links und rechts standen kleine Nachtkästchen. Eine Yukka zierte die Ecke neben dem Schrank. Dicke Vorhänge verdunkelten das Zimmer. Drei erotische Kunstdrucke hingen an den Wänden.
    Er wandte sich den Schränken zu, die reihenweise Businesskleidung enthielten: Blusen, Kostüme, Hosen. Hackenholt schüttelte entgeistert den Kopf. Was da herumhing, hätte leicht mehrere Frauen ausstaffiert. Annika Dorn musste sehr auf ihr Aussehen geachtet und Kombinationen nie zwei Tage hintereinander getragen haben. Ohne jedes Kleidungsstück einzeln zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher